Bei Matschhosen und Regenjacken ist allermeist jede Menge Chemie im Spiel! Es gibt aber auch Alternativen, die gut für dein Kind und die Umwelt sind. Hier findest du Tipps, damit du dich im Dschungel der Regenkleidung zurechtfindest.
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Kinder wollen – und sollen – bei jedem Wetter vor die Tür. Macht allerdings nur Sinn und Spaß, wenn die Kleidung stimmt. Wer sich auf die Suche nach Regenkleidung für die Kleinen macht, merkt schnell: Da ist viel Chemie im Spiel.
Wenn die Kleidung drunter trocken und sauber bleiben soll, geht das nicht ohne Kunststoff, der als Material nach wie vor problematisch ist, beziehungsweise nicht ohne eine entsprechende Imprägnierung auskommt. Auch hier werden häufig gefährliche Chemikalien (Stichwort PFC) eingesetzt, um Regenhosen und Regenjacken möglichst wasserdicht zu machen.
Traurige Wahrheit: Die meisten Matschhosen sind voll mit Schadstoffen
Der Öko-Test Matschhosen (Jahrbuch Kleinkinder 2018) hat gezeigt: Für die Hersteller ist hier noch viel nachzubessern! Die meisten Regenhosen enthalten jede Menge Giftstoffe.
Alternativen zu finden ist gar nicht so einfach. Wir zeigen euch hier Regenhosen und Regenjacken, die zwar nicht alle PFC-frei sind, die ihr aber mit gutem Gewissen kaufen könnt.
Regenhosen für Kinder
Die beiden Regenhosen für Kinder können ganz einfach über der normale Kleidung getragen werden und halten absolut trocken. Die linke Hose (von frugi, erhältlich über Greenstories**) ist ungefüttert. Sie ist BPA- und PVC-frei und sozial und fair produziert. Die Buddelhose rechts im Bild (erhältlich bei Hans Natur) hat praktische Füßlinge. Sie trägt das Öko-Tex Standard 100-Siegel.
Die Regenhose von Tchibo** (links) aus recyceltem Material wurde mit dem hochwertigen und nachhaltigen Mittel evoPel imprägniert, die Hardshellhose Kid’s Nobi Pants von Didriksons (rechts) hat getapte Nähte und ist PFC-frei imprägniert. Sie ist unter anderem bei Bergfreunde** erhältlich.
Regenanzug: Praktisch für Krabbel- und Kleinkinder
Der Regenanzug von Ducksday (link im Bild, über Hans Natur erhältlich**) ist robust, hat wasserdichte Reißverschlüsse und ist streng schadstoffgeprüft. Der bunte Anzug im Flugzeug-Design (rechts im Bild, von frugi) wird aus recycelten PET-Flaschen hergestellt. Du bekommst ihn unter anderem bei Bergfreunde**. Beide Regenanzüge sind extrem strapazierfähig und für den Einsatz bei schlechtem Wetter gut geeignet.
Nachhaltige Regenjacken für Kinder
Die beiden Kinder-Regenjacken von VAUDE sind mit dem EcoFinish-Label ausgezeichnet: Die Textilien sind umweltfreundlich ohne Fluorcarbone (d.h. PFC und PFAS) hergestellt und dennoch wasserfest. Links im Bild: Hylax 2-Lagen Kinder-Regenjacke, erhältlich bei Bergzeit**. Rechts im Bild: Escape Light III Kinder-Regenjacke , erhältlich zum Beispiel** bei Amazon oder Bergfreunde.
Gummistiefel
Achte beim Kauf von Kindergummi-Stiefeln auf die Art des Materials: Synthetischer Kautschuk wird auf der Basis von Erdöl hergestellt. Besser ist Naturkautschuk, der zudem länger hält und luftdurchlässig ist.
Diese Gummistiefel sind allesamt aus Naturkautschuk: Links grüne BMS-Gummistiefel über Hans Natur, in der Mitte Gummistiefel von frugi, rechts Gummistiefel von Grand Step Shoes, erhältlich zum Beispiel bei Waschbär**.
Öko-Test hat 2019 Gummistiefel für Kinder untersucht. 13 von 15 Modellen fielen wegen hoher Schadstoffbelastung durch. Auch das mit „befriedigend“ beste Stiefelpaar im Test empfehlen die Verbraucherschützer nur mit dicken Socken.
Bei Regenkleidung auf der sicheren Seite
Günstige Regenkleidung der bekannten Ketten für Kinderbekleidung sind problematisch, das haben die Öko-Tests gezeigt. Diese drei Siegel helfen dir beim Kauf weiter:
Öko-Tex Standard 100-Siegel: Das bedeutet, dass die Produkte frei sind von gesetzlich verbotenen Schadstoffen und auch sonst keine gesundheitsschädlichen Chemikalien enthalten.
PFC-frei: Perfluorcarbone (kurz PFC) ist eine Chemikalie, die die Hersteller einsetzen, damit der Regen abperlt und das Wasser abhält. PFC kann die Fruchtbarkeit schädigen, das Immunsystem angreifen und zu Schilddrüsenerkrankungen führen. Außerdem kann PFC das Wachstum von Tumoren fördern. Diese Stoffe sind extrem langlebig und werden über Wasser und Wind überallhin transportiert. Sie reichern sich im Gewebe von Lebewesen an und sind inzwischen überall nachweisbar: In der Arktis, in den Alpen – und auch in der Muttermilch und in unserem Blut.
Inzwischen gibt es immer mehr Produzenten, die PFC-freie Outdoor-Bekleidung produzieren. So ist bei VAUDE, Fjällräven und Jack Wolfskin inzwischen das gesamte Sortiment PFC-frei, auch Haglöfs, Maier Sports und Schoeffel haben PFC-freie Produkte in ihrem Sortiment. Einige Hersteller** bieten mittlerweile sogar einen PFC-freien Nachimprägnier-Service an (Schoeffel-Lowa / Jack Wolfskin).
bluesign-Siegel: Das bluesign-Siegel impliziert schadstoffarme und umweltfreundliche Produktabläufe, es bedeutet aber nicht, dass die Produkte PFC-frei sind.
Hier findest du mehr Infos zum bluesign-Siegel.
Öko-Test Matschhosen: Voll mit Schadstoffen, nicht wasserdicht
Öko-Test Matschhosen getestet (2018) und dabei jede Menge problematische Stoffe gefunden. Die Tester warnen insbesondere vor polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). Einige dieser Stoffe gelten als krebserregend und können über die Nahrung, die Atemwege und die Haut in den Körper gelangen. Kinder sind besonders empfindlich. Deshalb haben diese Stoffe in Regenkleidung für Kinder nichts verloren!
Darüber hinaus problematisch: Halogenorganische, phosphororganische und zinnorganische Verbindungen, optische Aufheller und Formaldehyd.
Was ist beim Kauf von Matschhosen zu beachten?
Utopia rät: Es macht langfristig Sinn, auf hochwertige Outdoor-Marken zurückzugreifen, auch wenn die deutlich mehr kosten als die Modelle der altbekannten Marken. Zwar haben Eltern bei Matschhosen und Regenjacken gerne zwei Exemplare parat: eine Ausrüstung für Zuhause, eine für die Kita. Wenn du dich auf EINE Garnitur Regenkleidung beschränkst, tust du der Umwelt viel Gutes – und sparst zudem Geld, das du in die Qualität der Regenkleidung investieren kannst. Achte beim Kauf auf PFC-freie Produkte.
Bitte nicht vergessen: Je länger du ein Kleidungsstück nutzt, desto kleiner ist sein ökologischer Fußabdruck. Gebrauchte Outdoor-Kleidung also weitergeben – und andersrum kannst du in Secondhand-Läden oder im Internet gezielt nach guten gebrauchten Stücken suchen. Qualitativ hochwertige Produkte halten viele Kinder aus!
Reparaturservice, Online-Repair-Café und Second-Use-Shop: Hier findest du unter anderem auch Tipps, um das Leben von Outdoor-Bekleidung zu verlängern.
Was bedeutet „wasserdicht“ und „wasserabweisend“?
Kleidung hält nur dann zu 100 Prozent trocken, wenn das Material wasserdicht ist. Wasserabweisend oder wasserfest bedeuten nur, dass das Wasser an der Oberfläche abperlt. Wenn es stark und lange regnet, wird die Kleidung höchstwahrscheinlich nicht dicht halten.
Internationale Studien haben eine Grenze festgelegt, ab wann Textilien als wasserdicht gelten:
- Wasserdicht: Ab einer Wassersäule von ca. 1.300 Millilitern gilt Kleidung in Deutschland als wasserdicht. In der Schweiz hingegen gilt Bekleidung erst ab einer Wassersäule von 4.000 Millimetern als wasserdicht.
Wenn du für dich selbst nach nachhaltiger Outdoor-Kleidung suchst:
7 Tipps für nachhaltige Outdoor-Bekleidung & faire Outdoor-Marken
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