Nackt zu schlafen, soll dir unter anderem dabei helfen, besser einzuschlafen und deine Abwehrkräfte zu stärken. Ob diese Annahmen stimmen und welche weiteren Auswirkungen Nacktschlafen auf deinen Körper hat, erfährst du hier.
Einige schwören darauf, andere empfinden bei der Vorstellung Abneigung und Ekel – nackt zu schlafen, ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Das liegt natürlich auch daran, dass jede:r andere Vorlieben und Bedürfnisse beim Schlafen hat.
Tatsächlich gibt es jedoch wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Nacktschlafen einige Vorteile mit sich bringt.
Nackt schlafen: Mehr Schlaf und bessere Beziehungen?
Ob sich deine Schlafqualität verbessert, wenn du nackt schläfst, hängt von den äußeren Bedingungen ab. Generell fällt unsere Körpertemperatur, wenn wir müde werden. Dieser Effekt hält auch während des Schlafens an. Das liegt am sogenannten „Schlafhormon“ Melatonin, das unser Körper zu Beginn der Nacht ausschüttet.
Nehmen wir während der Nacht hingegen durch einen warmen Pyjama oder heiße Umgebungsluft höhere Temperaturen wahr, kann dies unseren Schlafrhythmus beeinflussen. Denn beide Aspekte können unsere Körpertemperatur minimal steigen lassen und so dazu führen, dass wir häufiger aufwachen.
Lässt du also deinen Schlafanzug weg und schläfst nackt, kann dir dies eventuell dabei helfen, besser ein- und durchzuschlafen. Wissenschaftliche Ergebnisse, die diesen Zusammenhang klar belegen würden, fehlen bislang jedoch.
Nackt zu schlafen, soll sich zudem auch positiv auf unser mentales Wohlbefinden und romantische Beziehungen auswirken können. Denn schläfst du nackt neben deinem:deiner Partner:in und hast dabei Körperkontakt, schüttet dein Körper das Hormon Oxytocin aus. Dieses kann uns dabei helfen, weniger Angst und Stress zu empfinden. Zudem führt das Hormon eventuell auch dazu, dass sich Paare emotional verbundener fühlen, da es das Bindungsverhalten beeinflusst.
Nackt schlafen: Die Nachteile
Einige Menschen lehnen nackt zu schlafen ab, da es ihnen unhygienisch erscheint. Das ist auch nicht ganz falsch: Lässt du den Pyjama weg, landet der Schweiß, den du nachts absonderst, direkt im Bettlaken. Besonders wenn du nachts viel schwitzt, solltest du das Laken öfter wechseln. Der Schlafforscher Dr. Hans-Günter Weeß rät sogar dazu, in diesem Fall das Laken ein- bis zweimal pro Woche auszutauschen. Bei Viel-Schwitzer:innen gilt dies sonst für den Schlafanzug. Dieser nimmt in der Waschmaschine jedoch weniger Platz weg und ist deutlich unkomplizierter zu waschen.
Zudem kann Nacktschlafen auch dazu führen, dass du während der Nacht schneller frierst. Besonders in der REM-Phase ist unser Körper laut Weeß anfälliger, stärker zu schwitzen oder zu frieren. Wenn du dann gerade nicht richtig zugedeckt bist oder keine ausreichend warmen Bettdecken hast, kannst du dich eventuell erkälten. Dass wir unser Immunsystem stärken, wenn wir nackt schlafen, stimmt also nicht.
Tipps zum Schlafen ohne Pyjama
Wenn du das Nacktschlafen ausprobieren möchtest, solltest du dabei einige Tipps beachten:
- Wenn es möglich ist, achte auf die richtige Umgebungstemperatur. Diese liegt zwischen 18 und 21 Grad Celsius.
- Gerade an kälteren Tagen solltest du sicherstellen, dass deine Bettdecke warm genug ist. Lege dir eventuell auch eine extra Decke neben dein Bett, falls dir nachts kalt wird.
- Um den nachts abgesonderten Schweiß zu minimieren, kannst du abends kurz duschen gehen.
- Wenn du durch das Nacktschlafen mehr Laken waschen musst, steigt natürlich auch dein Wasser- und Energieverbrauch durch das häufigere Waschen. Stelle deshalb sicher, dass du mehrere Laken- und Bettwäsche-Sets hast. So kannst du schmutzige Laken sammeln und in einer großen Wäsche reinigen, anstatt die Waschmaschine nur für ein bis zwei Laken laufen zu lassen. Für umweltfreundliches Wäschewaschen kannst du zudem die Tipps in diesem Artikel beachten: Wäsche richtig waschen: Sortieren, Temperatur, Waschmittel.
- Wenn es dir zu Beginn unangenehm ist, völlig nackt zu schlafen, kannst du auch erst einmal nur die Pyjamahose weglassen oder nur in Unterwäsche schlafen. So gewöhnst du dich langsam an das Gefühl.
- Zwinge dich jedoch zu nichts! Du merkst auch nach einigen Versuchen, dass du einfach lieber im Schlafanzug oder T-Shirt schläfst? Dann hör auf dein Gefühl. Für einen guten Schlaf ist es vor allem wichtig, dass du dich wohlfühlst.
- Egal, ob Schlafanzug oder Bettwäsche – achte möglichst auf Produkte aus natürlichen Materialien in Bio-Qualität, wie Bio-Baumwolle oder Leinen. Synthetikfasern basieren hingegen auf umweltschädlichem Erdöl und riechen schneller nach Schweiß. Inspirationen für Bettwäsche aus natürlichen Fasern findest du hier: Bio-Bettwäsche: Die schönsten nachhaltigen Bettwäsche-Sets.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Schlafen bei Hitze: 12 Fehler und wie du sie vermeidest
- Gesund schlafen: nachhaltige Matratzen, Bettdecken & Co.
- Wann schlafen Babys durch? – Eine gute Nachricht
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?