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Neroliöl: Anwendung und Wirkung des ätherischen Öls

neroliöl
Foto: CC0 / Pixabay / Monfocus

Neroliöl ist ein ätherisches Öl, das nicht nur zitrusfrisch duftet, sondern auch eine Reihe an gesundheitlichen Vorteilen birgt. Wir zeigen dir, was das wertvolle Öl alles kann.

Neroliöl ist ein ätherisches Öl, das durch Destillation aus der Blüte der Zitruspflanze Citrus aurantium (Bitterorange beziehungsweise Pomeranze) gewonnen wird. Weniger häufig wird das Öl aber auch der Orangenpflanze Citrus sinensis entnommen. Seinen Namen soll das Öl durch den charakteristische Duft der Prinzessin der italienischen Kommune Nerola, Anna Maria de La Trémoill, erhalten haben. Sie verwendete das Öl als Badezusatz und Handschuhduft und brachte es so zur damaligen Mode.

Das Neroliöl ist eines der in Parfums am häufigsten eingesetzten floralen Öle. Angeblich ist es außerdem eines der geheimen Bestandteile des gut behüteten Coca-Cola Rezept-Geheimnisses.

Das Öl ist jedoch nicht nur für seine Aromen und Düfte bekannt. Es beinhaltet auch einige gesundheitsfördernde Wirkstoffe.

Inhaltsstoffe und Wirkung des Neroliöls

Bei Stress, Schmerzen und Depressionen soll das Neroliöl seine Wirkung entfalten.
Bei Stress, Schmerzen und Depressionen soll das Neroliöl seine Wirkung entfalten.
(Foto: CC0 / Pixabay / filmwithmark)

Neroliöl ist traditionell vor allem für seine beruhigend Wirkung auf das Nervensystem bekannt, weshalb es selbst in traditioneller Medizin bei Epilepsie-PatientInnen eingesetzt wird. In einer Analyse des Neroliöls haben Forscher folgende Bestandteile ausfindig gemacht, die für diese antiepileptische Wirkung verantwortlich sind:

  • Linalool (28,5 %) (bekannt für das Aroma in Wein)
  • Linalylacetat (19,6 %) (Hauptkomponente des Lavendelöls)
  • Nerolidol (9,1 %) (in Teebaum oder Cannabis auffindbar)
  • E,E-farnesol (9,1 %) (ein blumiger Duftstoff, der an Maiglöckchen erinnern soll)
  • α-Terpineol (4,9 %) (Duftstoff, der vor allem in Kurkuma und Muskatnuss vorkommt)
  • Limonene (4,6 %)

Diese größtenteils ätherischen Öle können sich auf verschiedene Weise vorteilhaft auf deine Gesundheit auswirken:

  • Hoher Blutdruck & Wechseljahre: Durch das Inhalieren von Neroliöl verbesserten sich bei Testpersonen während der Menopause ihre Symptome merklich. Es senkte ihren Blutdruck, erhöhte ihre Libido, reduzierte Stress und erhöhte den Östrogenspiegel zumindest minimal.
  • Depression & PMS: Studentinnen, die unter prä-menstruellen Symptomen litten, erlebten nach Inhalation des Neroliöls eine nachweisliche Reduktion von Schmerzen, Entzündungswerten, Wassereinlagerungen und Verdauungsbeschwerden. Zusätzlich verbesserte sich ihre Gemütslage: Die zuvor erlebte depressive Stimmung verminderte sich. 
  • Stress & Angst: Inhalieren von Neroliöl kann laut einer Studie dabei helfen, Angstsymptome zu minimieren. Sogar bei Frauen während der Wehen reduzierte es nachweislich den Angst-Pegel – sowohl nach persönlicher Einschätzung als auch nach gemessenen Pulswerten.
  • Entzündungen & Schmerzen: In einer Analyse wurden die ätherischen Bestandteile des Neroliöls dafür ausfindig gemacht, Entzündungen im Körper potentiell reduzieren zu können. In einer Studie an Ratten wurde dieser Effekt nicht bloß nachgewiesen, es zeigte sich auch eine verzögerte Schmerzreaktion bei den getesteten Tieren.
  • Antibakteriell & Antifungiell: In einer In-Vitro-Studie wurde die stark antibakterielle und antifungielle Wirkung des Neroliöls nachgewiesen. Sogar gegen das in Krankenhäusern verbreitete antibiotikaressistente Bakterium Pseudomonas aeruginosa soll es helfen.

Anwendung und Nebenwirkungen des Neroliöls

Vorsicht wegen der hautreizenden Wirkung des Neroliöls!
Vorsicht wegen der hautreizenden Wirkung des Neroliöls!
(Foto: CC0 / Pixabay / chezbeate)

Das Neroliöl lässt sich sowohl inhalieren als auch äußerlich auftragen. In beiden Fällen solltest du die Anwendung sorgfältig beachten, da das Öl auch Nebenwirkungen aufweisen kann:

  • Inhalieren: Wie alle ätherischen Öle ist auch das Neroliöl stark reizend. Aus diesem Grund solltest du es immer nur inhalieren und niemals oral einnehmen. Halte es deshalb auf jeden Fall von Kindern und Haustieren fern. Träufele einen Milliliter des Öls auf ein Wattepad, halte es 30 Zentimeter von deinem Gesicht entfernt und inhaliere für fünf Minuten bei entspannter Atmung.
  • Äußerliche Anwendung: Für Hautpilze lässt sich das Neroliöl äußerlich anwenden. Auf der Haut solltest du es jedoch höchstens stark verdünnt auftragen: Vermische einen Tropfen des Öls mit einer wallnussgroßen Menge an nicht reizender Hautcreme. Danach solltest du unbedingt die Sonne vermeiden, oder zumindest erhöhten Sonnenschutz auftragen.

Menschen mit einer Citrus-Allergie sollten Neroliöl gänzlich vermeiden.

Neroliöl und seine Nachhaltigkeit

Es bedarf einer Menge der Blüten, um das wertvolle Neroliöl zu produzieren.
Es bedarf einer Menge der Blüten, um das wertvolle Neroliöl zu produzieren.
(Foto: CC0 / Pixabay / WolfBlur)

Die Hauptanbaugebiete der Neroli-Pflanze Citrus aurantium sind heutzutage Tunesien, Marokko, Algerien und auch Spanien. Die Transportwege sind also nicht allzu weit. Jedoch: Um ein Kilogramm des Neroliöls herzustellen, wird eine Tonne der Blüten benötigt. Dies führt nicht nur zu ziemlich hohen Preisen des wertvollen Öls, sondern auch zu großen Anbauflächen für vergleichsweise kleine Erträge.

Zudem beinhaltet Neroliöl Limonene; weshalb diese nicht besonders umweltfreundlich sind, erklären wir dir hier: Limonene: Deshalb solltest du sie in Reinigungsmitteln, Duschgel und Co. vermeiden.

Beim Kauf solltest du außerdem darauf achten, dass das Neroliöl naturrein ist und am besten der botanische Name der Öl-Pflanze, in diesem Falle Citrus aurantium oder Citrus sinensis, auf der Flasche steht. So stellst du sicher, dass sich darin keine Zusatzstoffe befinden und das Öl direkt aus der Mutterpflanze gewonnen wurde.

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