Am einen Tag nass und kalt, am anderen warm und sonnig – der Herbst hält uns auf Trab und wirbelt auch das regionale Obst- und Gemüseangebot durcheinander. Welche Lebensmittel sollten jetzt auf dem Tisch landen und welche sollte man besser meiden?
Die Blätter färben sich bunt und im Supermarkt stehen bereits wieder Lebkuchen in den Regalen. Ob du diese schon kaufen solltest, ist Geschmacksache – beim saisonalen Obst und Gemüse aus der Region gibt es allerdings klare Favoriten und No-Gos.
Mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln kaufst du klimaschonender ein
Sich mit regionalem Obst und Gemüse zu ernähren, ist eine einfache und effektive Möglichkeit, um gesund und klimafreundlicher zu leben. Denn wenn die Lebensmittel zur Saison geerntet und direkt verkauft werden, spart das Energie und Treibhausgasemissionen ein, die sonst für die Lagerung und weite Transportwege anfallen. Bei Utopia.de raten wir zudem zu Bio-Produkten, weil die heimische Bio-Landwirtschaft Böden und Grundwasser schont.
Informationen zur Herkunft eines Lebensmittels findest du entweder auf der Ware selbst, bei der Preis-Auszeichnung oder auf einem Schild an der Obst- bzw. Gemüsekiste.
Die gute Nachricht: In den Herbstmonaten September, Oktober und November fällt das Ernteangebot noch reichhaltig aus. Trotzdem solltest du beim Einkauf genau hinsehen und folgende Lebensmittel besser meiden.
Keine regionalen Beeren im Herbst
Heimische Beeren wie Blaubeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren schmecken süß und sind perfekte Vitaminlieferanten zum Naschen. Doch im Herbst kommen die Beeren nicht (mehr) aus Deutschland, sondern werden importiert. Das sorgt für teils immense Transportwege, da Blaubeeren oft aus Peru stammen.
Möchtest du im Herbst nicht auf Beeren verzichten, kannst du tiefgefrorene Bio-Produkte kaufen. Gib sie ins Müsli oder mixe einen Smoothie daraus. Ansonsten hilft nur, sich bis zum Frühling bzw. Frühsommer zu gedulden, wenn es Erdbeeren und Co. wieder frisch vom heimischen Feld gibt.
In den Herbstmonaten Mandarinen und Orangen kaufen?
Clementinen, Mandarinen und Orangen finden in Deutschland keine geeigneten Wachstumsbedingungen und werden deshalb als Importware verkauft. Wer die gesunden Zitrusfrüchte essen will, sollte sie besser im späten Herbst und Winter kaufen statt im Sommer.
Winterorangen und -mandarinen wachsen immerhin in Südeuropa, die Haupterntezeit beginnt im November. Erste Sorten sind aber auch schon im September und Oktober reif. Sommerorangen stammen dagegen meist aus Südafrika oder den USA. Die Transportwege sind dann deutlich länger und damit CO2-intensiver.
Beim Kauf solltest du zudem auf Bio-Früchte achten. Konventionelle Mandarinen und Orangen gehören zu den Obstsorten mit der höchsten Pestizidbelastung. Im Bio-Anbau sind chemisch-synthetische Pestizide verboten und du kannst auch die Orangenschalen verwerten.
Wann haben Trauben Saison?
Trauben kann man im Supermarkt das gesamte Jahr kaufen – in Deutschland haben die süßen Früchte allerdings nur sehr kurz Saison: Tafeltrauben sind ab September reif. Doch selbst dann haben Discounter und Supermärkte fast keine heimischen Trauben im Angebot, sondern häufig Trauben aus Indien, Südafrika und anderen weit entfernten Ländern. Die ausführlichen Gründe liest du in folgendem Artikel:
In der Gemüsehandlung, im Bioladen, einer Biokiste oder bei regionalen Erzeuger:innen auf dem Wochenmarkt hast du die besten Chancen auf regionale Trauben. Ansonsten gibt es im Herbst zumindest Bio-Früchte aus Italien zu kaufen. Wenn du also Trauben essen möchtest, ist jetzt noch die richtige Zeit dafür. Ein weiterer Vorteil: Die Früchte sind jetzt oft im Angebot und günstig.
Welche Salatsorten haben im Herbst Saison?
Ein frischer Salat ist gesund und während der Erkältungszeit neben Suppe ein guter Immunbooster. Doch Vorsicht, nicht alle Salate aus dem Supermarkt haben jetzt auch wirklich Saison:
- Chinakohl gibt es dank guter Lagermöglichkeit das gesamte Jahr über aus Deutschland zu kaufen.
- Chicorée ist ein Wintersalat und hat ca. von Oktober bis März Saison, der bittere Salat schmeckt auch gebraten sehr gut.
- Eisbergsalat mag es eher warm und hat noch bis November Saison, danach wird der Salat hierzulande erst wieder im Frühling geerntet. Wenn du Eisbergsalat im Winter im Supermarkt findest, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Importware.
- Endiviensalat hält niedrige Temperaturen vergleichsweise gut aus und ist bis einschließlich November aus der Region erhältlich.
- Feldsalat braucht sogar kühle Witterung zum Wachsen, ab Oktober gibt es ihn wieder aus Deutschland zu kaufen.
- Kopfsalat und Lollo Rosso gibt es im Winter ebenfalls nicht regional, die Salate haben von ca. Mai bis Oktober Saison.
Bei Salat ist es wichtig, genauer hinzuschauen. Dann findest du das gesamte Jahr saisonale Sorten, aus denen du den ultimativen Salat zaubern kannst:
Diese regionalen Lebensmittel gibt es im Herbst
In den Herbstmonaten September, Oktober und November findest du noch eine reiche Auswahl an heimischen Produkten, dazu zählen:
- Äpfel und Birnen: Beides gibt es jetzt aus frischer Ernte aus Deutschland.
- Aus heimischen Quitten kannst du Quittengelee und Quittenmarmelade kochen.
- Zwetschgen haben im August Hochsaison und sind auch im September und Oktober noch verfügbar.
- Kürbisse gibt es momentan in Hülle und Fülle, probiere doch mal eines unserer zahlreichen Kürbisrezepte aus.
- Karotten, Kartoffeln und Zwiebeln gibt es das gesamte Jahr über aus regionalem (Bio-)Anbau zu kaufen.
- Haselnüsse und Walnüsse sind jetzt in Deutschland reif und günstig zu kaufen.
- Herbst ist Pilzzeit: Jetzt gibt es neben Champignons auch Pfifferlinge, Steinpilze und Maronenröhrlinge.
Der Utopia-Saisonkalender für den besten Überblick
Der Utopia-Saisonkalender bietet dir das gesamte Jahr eine gute Orientierung, welches Obst und Gemüse gerade Saison hat. Du kannst ihn in gedruckter Form als Poster oder als Monats-Wandkalender mit Spiralbindung kaufen – inklusive vieler Rezepte und Zubereitungstipps rund um das jeweils saisonale Obst und Gemüse. Bestell den Saisonkalender gleich hier.
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