Nicht kaufen: Warum du diese Lebensmittel im Winter meiden solltest

Kopfsalat und Erdnüsse: Lebensmittel, die du im Winter meiden solltest
Fotos: CC0 Public Domain / Pexels - Kai Pilger, shattha pilabut

Winter ist die Zeit, in der sich viele Menschen mit Vitaminen stärken wollen und viel Obst und Gemüse essen. Doch nicht alle Lebensmittel, die uns momentan im Supermarkt anstrahlen, sind in der kalten Jahreszeit empfehlenswert. Welche du besser meidest – und welche leckeren Alternativen es gibt.

Küche und Kühlschrank sind bei uns auch im Winter in der Regel gut gefüllt – aber oft mit Lebensmitteln, die jetzt gar keine Saison haben. Wer sich mit regionalem Obst und Gemüse ernährt, lebt gesünder und klimafreundlicher. Denn wenn Lebensmittel zur Saison geerntet und direkt verkauft werden, spart das Energie und Treibhausgasemissionen, die sonst für Lagerung und weite Transportwege anfallen. Bei Utopia.de raten wir zudem zu Bio-Produkten, weil die heimische Bio-Landwirtschaft Böden und Grundwasser schont.

Keine Erdbeeren im Winter

Im Winter wachsen doch keine Erdbeeren? Nein, doch sie werden aus dem Ausland importiert. Zum Beispiel aus Spanien, wo Erdbeerplantagen wegen ausbeuterischer Arbeitsbedingungen, des massiven Einsatzes von Pestiziden und fragwürdiger Bewässerungsmethoden in Verruf geraten sind. Die roten Beeren werden sogar aus Israel oder Kalifornien importiert.

Auch für Erdbeeren aus Deutschland gilt: nicht täuschen lassen. Im Winter reifen sie hierzulande nur unter beträchtlichem Energieaufwand in Gewächshäusern. Vor allem der Stromverbrauch für die künstliche Beleuchtung ist enorm.

Wenn du im Winter Beeren essen möchtest, kannst du auf tiefgefrorene Bio-Beeren zurückgreifen. Ansonst gilt es, sich die Wartezeit auf heimische Erdbeeren mit Mandarinen oder Orangen zu versüßen.

Äpfel im Winter?

Was ist ökologischer: ein Importapfel aus Neuseeland oder ein heimischer Apfel aus dem Kühllager? Diese Frage ist ein bekanntes ökologisches Dilemma – zum Glück kann sie uns bis etwa Mitte Dezember egal sein.

Bis dahin gibt es frische Bio-Äpfel aus der Region, die nicht unter hohem Energieaufwand gekühlt werden müssen, zum Beispiel Cox Orange, Jonagold, Elstar, Berlepsch. Äpfel aus Übersee müssen jetzt also wirklich nicht sein.

Gegen Ende des Winters und im Frühling haben regionale Äpfel dagegen eine schlechtere Klimabilanz, weil sie lange und energieintensiv gelagert werden mussten. Dann ist es besser, auf frische Äpfel aus dem Sommer zu warten.

Welche Salate haben im Winter Saison?

Endiviensalat enthält viele gesunde Bitterstoffe.
Endiviensalat enthält viele gesunde Bitterstoffe und hat im Winter Saison. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay / glichten)

Wenn es kalt ist, kommen grüne Salate wie Kopfsalat, Batavia und Eisbergsalat aus dem beheizten Gewächshaus in die Läden. Darum haben sie weniger Geschmack und enthalten auch weniger gesunde Nährstoffe.

Auf Salat verzichten musst du im Winter aber keinesfalls. Auch jetzt haben genügend Salate in Deutschland Saison, zum Beispiel Chicorée, Endiviensalat, Feldsalat und Winterportulak.

Gurken und Tomaten ist es im Winter zu kalt

Gurken und Tomaten essen viele am liebsten das ganze Jahr. Doch in der kalten Jahreszeit kommen fast alle Tomaten aus den Niederlanden, Spanien und Frankreich, wo sie in Gewächshäusern unter hohem Energieverbrauch gezüchtet werden. Auch Gurken haben in Deutschland nur von Juni bis Ende Oktober Saison. Im Winter gibt es Gewächshaus-Importware und das bedeutet: weniger gesunde Nährstoffe, problematische Produktionsbedingungen und längere Transportwege.

Im Winter ist es besser, auf frische Tomaten zu verzichten und für Pasta, Pizza und Co. passierte Bio-Tomaten zu verwenden. Diese werden im reifen Zustand geerntet und schmecken darum nicht nur besser, sondern enthalten auch mehr Nährstoffe. Schau beim Einkauf aber genau hin, denn: Glas- und Dosentomaten stammen oft aus China und haben sehr weite Transportwege hinter sich. Wenn du einen eigenen Garten hast, kannst du selbst Tomaten für den Winter einkochen.

Nüsse im Winter: Besser keine Importware

Die meisten Nüsse in Supermärkten kommen von weit her: Erdnüsse aus den USA und Israel, Walnüsse aus Kalifornien, Mandeln aus den USA und Spanien, Cashewkerne aus Indien.

Eine weiße Schale gefüllt mit ganzen Walnüssen in der Schale und zwei aufgebrochenen Walnusshälften, die das Innere zeigen.
Walnüsse gibt es auch aus Deutschland, beim Einkauf muss man aber genau hinschauen. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash.com – Mustafa akın)

Deshalb sollten wir vor allem in den Herbst- und Wintermonaten Sorten essen, die auch bei uns wachsen und ohne großen Energieaufwand gelagert werden können. Das bedeutet: Walnüsse und Haselnüsse aus Deutschland. Am besten hältst du auf Wochenmärkten, in Hofläden und im Bio-Markt Ausschau nach heimischen Nüssen.

Mandarinen und Orangen – saisonal, aber nicht regional

Clementinen, Mandarinen und Orangen gibt es momentan zuhauf im Supermarkt zu kaufen. In Deutschland wachsen die Zitrusfrüchte allerdings nicht, da sie bei uns keine geeigneten Wachstumsbedingungen vorfinden. Muss man deshalb auf die gesunden Früchte verzichten? Nicht unbedingt, denn im Winter kommen Orangen und Co. immerhin aus Europa. Im Sommer dagegen werden sie in der Regel aus den USA oder Südafrika importiert.

Wichtig: Achte beim Kauf der Zitrusfrüchte auf Bio-Qualität. Konventionelle Mandarinen und Orangen zählen zu den Obstsorten mit der höchsten Pestizidbelastung. Im Bio-Anbau sind chemisch-synthetische Pestizide dagegen verboten.

Zucchini ist ein Sommergemüse

Zucchini sind zwar ein Kürbisgewächs, haben bei uns aber von Juni bis Ende Oktober Saison. „Echte“ Kürbisse wie Hokkaido oder Butternut dagegen gibt es bis Dezember frisch und von da an als Lagerware aus heimischem Anbau. Wir zeigen dir, welche Kürbisse du auch mit Schale essen kannst und ein leckeres Kürbissuppe-Rezept, das du ganz einfach nachkochen kannst.

Dieses regionale Obst und Gemüse gibt‘s im Winter

Auch wenn das Angebot an heimischem Obst und Gemüse im Winter kleiner ist als im Sommer und Herbst, kannst du dich auch jetzt abwechslungsreich und gesund an regionalen Lebensmitteln satt essen. Zum Beispiel mit:

  • Birnen
  • Karotten
  • Kartoffeln
  • Grünkohl
  • Rosenkohl
  • Wirsing

Alles im Blick mit dem Utopia-Saisonkalender

Der Utopia-Saisonkalender verschafft dir den besten Überblick, wann welches Obst und Gemüse bei uns Saison hat. Den Überblick über alle zwölf Monate bekommst du mit dem großen Utopia-Saisonkalender fürs gesamte Jahr. Du kannst ihn in gedruckter Form als Poster kaufen oder als Monats-Wandkalender mit Spiralbindung – inklusive vieler Rezepte und Zubereitungstipps rund um das jeweils saisonale Obst und Gemüse. Bestell den Utopia-Saisonkalender gleich hier. Oder lad ihn dir kostenloses PDF herunter, indem du den Utopia-Newsletter abonnierst.

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