Oolong Tee: Herkunft, Wirkung und Zubereitung

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Oolong Tee ist eine chinesische Spezialität. Er verbindet die Aromen aus Grün- und Schwarztee zu einer ganz neuen Geschmacksrichtung. Alles, was du über das Heißgetränk aus China wissen solltest, erfährst du hier.

Der Oolong Tee ist eine Teesorte aus China und Taiwan. Er wird ähnlich hergestellt wie Schwarztee. Bei einem Oolong Tee wird die Oxidation jedoch vorzeitig abgebrochen, sodass die Teeblätter nur halboxidiert sind. Die kurze Oxidationsdauer erzeugt eine eher blumige Note, während eine lange Oxidation für intensiveren Geschmack sorgt. Je nach Oolong-Sorte kann dadurch ein ganz eigenes Aroma entstehen: Die geschmackliche Bandbreite reicht von Grüntee (gar nicht oxidiert) bis hin zu Schwarztee (vollständig oxidiert). Auch der Koffeingehalt des Oolong-Tees liegt in der Regel etwa zwischen den beiden Sorten.

Oolong bedeutet ursprünglich schwarzer Drache. In der chinesischen Mythologie wird dieser oft länglich und gewunden dargestellt – damit sieht er den Oolong-Teeblättern sehr ähnlich. Die besondere Blattform ist sehr bekannt unter Teeliebhaber:innen und wurde zum Markenzeichen des Oolong Tees. 

Herkunft und Anbaubedingungen

Oolong Tee wird ausschließlich per Handpflücke geerntet.
Oolong Tee wird ausschließlich per Handpflücke geerntet. (Foto: CC0 / Pixabay / highnesser)

Die Geschichte des Oolong Tees kann bis in die Zeit der Ming-Dynastie zurückverfolgt werden. Ursprünglich stammt die Teesorte aus China, wo sie vor allem in den Bergen von Fujian angebaut wird. Die chinesischen Mönche in Fujian entwickelten bereits im 16. Jahrhundert die klassische Herstellungsmethode des Oolong Tees. Von Fujian aus breitete sich die neue Teesorte über ganz China bis nach Taiwan aus. 

Oolong Tee wird in vielen komplexen Arbeitsschritten hergestellt. Je nach Sorte muss man die Abfolge, Dauer und Temperatur der einzelnen Prozesse variieren. 

  1. Die Ernte des Oolong Tees findet auch heute noch ausschließlich per Hand statt. Dabei werden vor allem die größeren Teeblätter gepflückt, da sie robust genug für die Verarbeitung und zudem reich an ätherischen Ölen sind. Diese sorgen für den typischen Geschmack des Tees.
  2. Direkt nach der Ernte werden die Teeblätter an der frischen Luft getrocknet. Dabei beginnen sie, leicht zu welken.
  3. Sobald ausreichend Feuchtigkeit ausgetreten ist, werden sie in Bambusschalen gelegt und bewegt. Dann beginnt die langsame Oxidation. Der Tee welkt bei kontrollierter Raumtemperatur weiter.
  4. Um die Oxidation zu stoppen, werden die Blätter erhitzt. 
  5. Die noch feuchten Teeblätter werden im nächsten Schritt per Hand oder Maschine zu ihrer charakteristischen Kugelform gerollt.
  6. Anschließend wird der Oolong Tee geröstet und somit getrocknet und haltbar gemacht. 

Oolong Tee: So erkennst du nachhaltige Sorten

Oolong-Tee solltest du aus nachhaltigem Bio-Anbau kaufen.
Oolong-Tee solltest du aus nachhaltigem Bio-Anbau kaufen. (Foto: CC0 / Pixabay / 李正茂)

Konventionelle Tees werden oft mit Pestiziden behandelt. Die Pestizidrückstände sind im Aufguss letztendlich zwar recht klein und dadurch nicht akut giftig. Für die Menschen, die den Tee anbauen, können sie aber sehr gesundheitsschädlich sein, da sie die Spritzmittel oft ohne Schutzkleidung versprühen. Außerdem können Pestizide auch der Umwelt schaden.

Du möchtest besonders nachhaltigen Oolong Tee genießen? Dann befolge am besten folgende Tipps:

  • Durch Bio-Produkte kannst du das Pestizid-Risiko verringern. Diese sind zum Beispiel bei Memolife, Amazon oder in einem Bioladen deiner Wahl erhältlich.  
  • Informiere dich vorher über den Hersteller und das jeweilige Anbaugebiet. So kannst du herausfinden, ob der Anbau ohne Einsatz von Pestiziden verläuft. 
  • Oolong Tee ist auch als Fairtrade-Variante erhältlich. Die Arbeitskräfte auf Teeplantagen müssen häufig mit sehr niedrigen Löhnen zurechtkommen. Das Geld reicht kaum aus für ihre Existenzsicherung und viele Arbeiter leiden unter Hunger und Mangelernährung. Mit dem Kauf von Fairtrade-Produkten kannst du diesen Missständen entgegenwirken. Oolong Tee aus fairem Handel findest du zum Beispiel bei den Marken El Puente oder GEPA.

Der Oolong Tee und seine besondere Wirkung

Oolong wird traditionell oft zu fettigen Speisen serviert.
Oolong wird traditionell oft zu fettigen Speisen serviert. (Foto: CC0 / Pixabay / mamizaza)

Schon seit Jahrhunderten ist der Oolong Tee in China ein sehr beliebtes Getränk. Dafür ist aber nicht nur sein einzigartiger Geschmack verantwortlich. Auch durch seine reichhaltigen Inhaltsstoffe kann der chinesische Klassiker überzeugen. Wie vielseitig die Wirkung des Oolong Tees ist, zeigen dir folgende Beispiele:

  • Traditionell wird der Oolong Tee in China besonders zu fettigen Mahlzeiten serviert. Das ist auf seine aktivierende Wirkung zurückzuführen. Oolong Tee soll nämlich die Produktion von fettspaltenden Enzymen anregen und zu einem erhöhten Stoffwechsel beitragen. So können Fette angeblich besser verdaut werden. Deshalb wird der Oolong Tee bei Diäten besonders empfohlen. Die Studienlage ist hier aber uneindeutig.
  • Im Oolong Tee sind besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die antioxidativ wirken. Die Antioxidantien helfen dabei, freie Radikale im Körper zu binden. Dadurch sollen sie auch Alterungsprozesse verlangsamen und das Immunsystem stärken können.

Zubereitung: So gelingt dein Oolong Tee

Mehrere Aufgüsse verstärken die Intensität und geschmackliche Tiefe des Oolong-Tees.
Mehrere Aufgüsse verstärken die Intensität und geschmackliche Tiefe des Oolong-Tees. (Foto: CC0 / Pixabay / Nipapun)

Um Oolong Tee richtig zuzubereiten, musst du ihn richtig dosieren und auf eine angemessene Wassertemperatur und Ziehzeit achten. Zieht der Tee beispielsweise zu lange, kann er schnell bitter werden.

Damit sich der Geschmack des Oolong Tees optimal entfalten kann, solltest du folgende Punkte beachten:

  1. Die Dosierung des Oolong Tees ist Geschmacksache. Grundsätzlich musst du den Tee jedoch niedriger dosieren als zum Beispiel Grüntee. Je nach Sorte können die Dosierempfehlungen abweichen. Als grober Richtwert empfiehlt sich ein gehäufter Teelöffel pro Tasse (250 Milliliter).
  2. Die Teeblätter können ihren Geschmack nur optimal entfalten, wenn sie genügend Platz haben. Daher solltest du auf ein Tee-Ei oder klassischen Teebeutel verzichten. Es empfiehlt sich, die losen Teeblätter direkt in die Teekanne zu geben.
  3. Die Wassertemperatur sollte bei etwa 85 bis 95 °C liegen, wenn du den Tee aufgießt. Erst durch die Hitze können sich die Inhaltsstoffe des Oolong Tees lösen und den typischen Geschmack entfalten.
  4. Du solltest den Tee etwa drei bis fünf Minuten ziehen lassen. Hellere Sorten benötigen eher eine kürzere, dunkle eine längere Ziehzeit. Magst du deinen Tee nicht zu intensiv, warte nicht zu lange mit dem Abseihen.

Tipp: Den Tee mehrmals auszugießen ist zwar aufwendig, aber lohnt sich. Bis zu drei Aufgüsse intensivieren das Aroma des Oolong Tees. Nach mehr als drei Wiederholungen nimmt die Intensität wieder ab. Je nach Geschmack kannst du den Tee also beliebig oft aufgießen und hast gleichzeitig länger etwas von den Teeblättern.

Überarbeitet von Laura Hintereder

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