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Parboiled Reis: Besonderheiten und seine Vor- und Nachteile

Parboiled Reis
Foto: CC0 / Pixabay / Monsterkoi

Parboiled Reis gilt als gesunde Alternative zu weißem Reis. Doch was ist Parboiled Reis eigentlich? Wie wird er hergestellt, und was sind seine Vor- und Nachteile?

Wie unterscheidet sich Parboiled Reis von weißem Reis?

Parboiled Reis und weißer Reis werden beide aus ungeschältem braunen Reis gewonnen. Brauner Reis mag dir vielleicht auch unter den Namen Vollkornreis oder Naturreis bekannt sein. Weißer und Parboiled Reis unterscheiden sich von braunem Reis dadurch, dass sie vor dem Verkauf geschält werden.

Im Silberhäutchen der Schale befinden sich aber ein Großteil der Vitamine und Mineralstoffe des Reiskorns. Damit diese beim Schälen des Reiskorns nicht verloren gehen, entwickelte der deutsch-britische Erfinder Erich Huzenlaub Anfang des 20. Jahrhunderts das Parboiling-Verfahren.

Beim Parboiling-Verfahren wird der noch rohe und ungeschälte Reis eingeweicht. Anschließend werden mithilfe von Wasserdampf unter hohem Druck die Vitamine und Mineralstoffe aus der Schale in das Reiskorn hineingepresst. Der Reis wird daraufhin getrocknet und, wie weißer Reis auch, geschält und poliert.

Durch das Parboiling-Verfahren verfärbt sich der Reis leicht gelblich. Zudem verkleistert die in den Reiskörnern enthaltene Stärke, wodurch der Parboiled Reis körniger und weniger klebrig als weißer Reis wird.

Was sind die Vorteile von Parboiled Reis?

Parboiled Reis gilt als ernährungsphysiologisch wertvoller als weißer Reis, da etwa 80 Prozent der im Silberhäutchen enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe während des Parboiling-Verfahrens in das Innere des Reiskorns gepresst werden.

Außerdem ist Parboiled Reis einfacher zu handhaben als weißer Reis. Du musst ihn vor dem Kochen weder waschen noch einweichen. Zudem verzeiht Parboiled Reis auch eine zu lange Kochzeit oder zu große Wassermenge. Mit Parboiled Reis ist es ganz einfach, einen lockeren Reis mit gutem Biss und ohne viel Aufwand zu kochen.

Zudem kann das Parboiling-Verfahren qualitativ minderwertigen Reis aufwerten. So wird das Parboiling-Verfahren vermehrt in afrikanischen Ländern angewandt, um die dortige minderwertige Reisproduktion verkaufen zu können. Afrikanische Verbraucher bevorzugen oftmals den aus dem Ausland importierten Reis, da dieser weniger Bruchstellen aufweist und dadurch beim Kochen nicht so sehr verklebt. Das Parboiling-Verfahren verkleistert die Stärkekörner im Reis, wodurch die einzelnen Reiskörner nicht mehr verklumpen.

Nachteile von Parboiled Reis

Parboiled Reis eignet sich nicht zur Herstellung cremiger Gerichte wie etwa Milchreis.
Parboiled Reis eignet sich nicht zur Herstellung cremiger Gerichte wie etwa Milchreis. (Foto: CC0 / Pixabay / Einladung_zum_Essen)

Nur brauner Naturreis enthält 100 Prozent der Nährstoffe des Reiskorns. Aus ernährungsphysiologischer Sicht solltest du daher braunen Reis immer dem Parboiled Reis vorziehen. Ein weiterer Vorteil des braunen Reis sind die in ihm enthaltenen Ballaststoffe der Schale, die beim Parboiled Reis weggeschält werden.

Zudem verändert sich durch den Parboiling-Prozess das Reis-Aroma. Amerikanische Forscher fanden heraus, dass der typische leicht-nussige Geschmack auf die Verkleisterung der Stärkekörner während des Parboiling-Prozesses zurückzuführen ist. Je aggressiver die Vitamine und Mineralstoffe in das Innere des Reiskorns gepresst wurden, desto mehr wurde der typische Geschmack von Parboiled Reis von Testpersonen wahrgenommen. Ob du dies nun als Vorteil oder Nachteil siehst, hängt von deinen persönlichen Geschmack ab.

Mit Parboiled Reis solltest du keine cremigen Gerichten wie etwa Milchreis oder Risotto zubereiten, da die im Reiskorn enthaltene Stärke bereits verkleistert ist und somit nicht mehr in das Kochwasser austreten kann. Zudem benötigt Parboiled Reis eine längere Kochzeit als weißer Reis.

Beim Parboiling-Verfahren muss ein hoher Wasserdampfdruck erzeugt werden, um die Nährstoffe in das Reiskorn zu pressen. Deshalb verbraucht die Methode viel Energie. Weißer und brauner Reis sind aus ökologischer Sicht umweltfreundlicher.

Tipp: Der Umwelt zuliebe solltest du immer den in Europa angebauten Reis dem in Südostasien angebauten Reis vorziehen. Kürzere Transportwege schonen die Umwelt. Achte auch darauf, dass dein Reis von einem biozertifizierten Anbaubetrieb kommt. Denn diese verwenden beim Anbau keine synthetischen Pestizide.

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