Parfum selber machen: so stellst du deinen eigenen Duft her Von Martina Naumann Kategorien: Kosmetik Stand: 17. August 2023, 15:39 Uhr Foto: Martina Naumann/utopia Parfum selber zu machen ist einfacher, als du vielleicht denkst. Wir zeigen dir, wie du aus natürlichen Duftölen dein individuelles Parfum herstellst. Die Theorie-Basis, um Parfum selber zu machen Ein Parfum selbst zu machen, hat viel mit Ausprobieren zu tun. Dabei helfen dir diese Regeln, die deine Kreativität fokussieren. Das Geheimnis eines Parfums ist die Komposition der Düfte, denn es kommt auf die richtige Mischung der einzelnen Duftbausteine an. Wie in einem Baukasten kannst du selber die Komponenten zusammenstellen und deinen eigenen Duft kreieren. Entscheide dich zunächst, in welche Duftrichtung dein selbstgemachtes Parfum gehen soll. Die Düfte sind in vier Duftfamilien unterteilt, die traditionelle französische Parfumlehre unterscheidet sogar sieben Familien: Blumige Düfte – Rose, Jasmin, Tuberose, Maiglöckchen, Geranien Zitrus-Düfte – Zitronen, Orange, Bergamotte Holzige Düfte – Sandelholz, Zeder, Patschuli Orientalische Düfte – Ambra, Moschus Lavendel – bildet eine eigene Duftfamilie Chyredüfte – Eichenmoos Rauchige Düfte – Tabak, Weihrauch Je nachdem, wie hoch der Duftanteil in der Mischung ist, spricht man von Parfum, Eau de Parfum oder Eau de Toilette. Bei einem Parfum ist der Duft am konzentriertesten, mit etwa 15 bis 40 Prozent Duftölen in der Mischung. Das Eau de Toilette ist mit rund zwölf Prozent Duftanteil stark verdünnt. Bei einem Body Spray oder Body Splash ist die Alkohollösung des Eau de Toilette nochmals mit Wasser verdünnt. Ein Parfum mit drei Duftnoten selber machen Bei Parfum kommt es auf die drei Duftnoten an. (Foto: Martina Naumann/utopia) Für dein selbstgemachtes Parfum solltest du dich für eine der Duftfamilien entscheiden. Wahrscheinlich kennst du schon deine Vorlieben bei Düften. Sprechen dich eher leichte blumige Düfte oder süße orientalische Parfums an. Jedes Parfum besteht wiederum aus drei Duftnoten, die aufeinander aufbauen. Es wird von der Duftpyramide gesprochen. Die Kopfnote steht an der Spitze. Sie ist der erste Duft, den du gleich wahrnimmst, wenn du das Parfum aufträgst. Für die Kopfnote werden frische, leichte, spritzige Düfte verwendet wie Citrus oder leichte blumige Düfte. Nach etwa zehn Minuten tritt diese Kopfnote in den Hintergrund und schafft den Rahmen für den eigentlichen Duftkörper, die Herznote. Die Herznote ist der Charakter des Parfums. Sie nimmt den meisten Raum der Parfummischung ein und legt die Duftfamilie fest. Die Basisnote ist der Grundstock des Parfums. Sie festigt die Herznote und gibt ihr Substanz. In der Basisnote werden warme und schwerere Düfte verwendet, vielfach Ambra, Moschus, holzige Düfte, Iris und Labanum (Harz der Zistrose). Diese Düfte dienen als Fixateur, um die flüchtigeren leichten Düfte länger auf der Haut zu binden. Tipp: Nimm nur einen Duft je Note, maximal zwei, wenn du beginnst Parfum selber zu machen. Wenn der Geruchssinn trainiert ist, kannst du mehrere Einzeldüfte mischen. Bei deinem selbstgemachten Parfum kommt es auf das genaue Mischverhältnis der einzelnen Bestandteile an. Notiere dir, welche Mischungsverhältnisse du ausprobiert hast. So kannst du deinen Duft immer wieder herstellen oder ändern, wenn das Ergebnis noch nicht deinen Vorstellungen entsprochen hat. Die Herznote macht 50 Prozent der Mischung aus, die Kopfnote 30 Prozent und die Basisnote 20 Prozent. Die Mixtur wird in Alkohol oder einem Trägeröl vermischt. Zutaten für selbst gemachtes Parfüm Benutze naturreine Parfumöle, wenn du Parfum selber machst. (Foto: Martina Naumann/utopia) Für ein einfaches Parfum in Alkohollösung benötigst du: Mindestens drei natürliche Duftöle. 20 Milliliter hochprozentigen Alkohol (kosmetischer Alkohol, Weingeist oder Ethanol). Etwa fünf Tropfen geruchsfreies Öl, Jojobaöl (online z.B. bei **Avocadostore) oder Avocadoöl. Glasflasche aus dunklem Glas (20 bis 25 ml). Parfumtrichter aus Metall (z.B. bei **Amazon). Parfümzerstäuber zur Verwendung des Parfums. In der Kosmetikindustrie werden hauptsächlich synthetische Düfte eingesetzt. Im Gegensatz zu natürlichen Düften entwickeln künstliche Duftstoffe keinen individuellen Duft auf der Haut. Sie können zudem Reizungen der Haut, Allergien oder Migräne verursachen. Verwende naturreine Duftöle aus nachhaltigem Anbau. Die Hersteller der Duftöle, z.B. Primavera, informieren in den Produktinformationen über ihre Nachhaltigkeitsstandards. Einige Apotheken oder Bio-Läden führen Duftöle aus eigener Herstellung. Tipp: Du kannst die leeren Glasflaschen der Duftöle für dein selbstgemachtes Parfum verwenden. Parfum selber machen: So gelingt die Duftkreation Individuelles Parfum in individuellen Flakons (Foto: Martina Naumann/utopia) Dein selbstgemachtes Parfum kannst du entweder mit Alkohol verdünnen oder du stellst dein individuelles Parfumöl her. Parfum mit Alkohol herstellen: Fülle die Duftöle mit einem Parfumtrichter in die Glasflasche. Achte darauf, dass die Flasche trocken und geruchsfrei ist. Eine dunkle Glasflasche schützt das Parfum vor Sonneneinstrahlung. Dabei ist die Reihenfolge wichtig: Zuerst die Basisnote, dann die Herznote, gefolgt von der Kopfnote. Fülle die Flasche mit Alkohol auf und füge noch einige Tropfen Jojobaöl dazu, um die Duftstoffe im Alkohol zu binden. Verschließe die Flasche und schüttle sie gut. Stelle die Flasche an einen schattigen, kühlen Ort. Schüttle sie alle paar Tage gut durch, damit sich das Öl und die Düfte gleichmäßig im Alkohol lösen. Nach etwa einer Woche ist dein Parfum fertig und du kannst es in einen Flakon mit Zerstäuber umfüllen. Möchtest du das Parfum als Körperspray verwenden, verdünne die Alkohollösung mit maximal 20 ml destilliertem Wasser. Parfumöl selber machen: Ein Parfümöl stellst du her, indem du anstatt des Alkohols ein geruchsfreies Öl nimmst. Jojobaöl, Mandelöl oder Avocadoöl eignen sich sehr gut und pflegen zusätzlich noch die Haut. So stellst du es her: Mische deine Duftöle und gieße mit 20 ml des Trägeröls auf. Lass es ebenfalls eine Woche reifen und schüttel es zwischendurch. Fülle es in einen Flakon mit Roll-On-Verschluss (z.B. bei **Amazon), so kannst du das Parfumöl leichter auftragen. Selbstgemachtes Parfum „Lemon Sugar Pop“ Für das „Lemon Sugar Pop“-Parfum brauchst du drei Duftöle. Der Duft selbst ist spritzig-herb und dann süßlich zitronig. Wer es etwas herber mag, vertauscht in der Mischung Limette und Geranium. Rezept: 6 Tropfen Ambra – Basisnote 15 Tropfen Limette – Herznote 9 Tropfen Geranium – Kopfnote 15 ml kosmetischer Alkohol – Ethanol 5 Tropfen Avocadoöl Bestenliste: Die besten Naturkosmetik-Hersteller Platz 1i+m 5,0 9 DetailAvocadostore** Platz 2Urtekram 5,0 6 DetailEcco Verde** Platz 3Weleda 5,0 6 DetailAvocadostore** Platz 4Dr. Hauschka 4,6 8 DetailDr. Hauschka** Platz 5Lavera 4,4 9 DetailAvocadostore** Platz 6Alterra 4,6 7 DetailAmazon** Platz 7Farfalla 4,8 5 DetailAvocadostore** Platz 8Speick 5,0 4 DetailAvocadostore** Platz 9Martina Gebhardt Naturkosmetik 5,0 3 DetailAvocadostore** Platz 10Alverde 3,8 8 DetailAmazon** Inspiration für selbst gemachte Parfum-Variationen Zur Inspiration für dein selbstgemachtes Parfum kannst du dir auch bei den Profis was abschauen. Hier findest du einige Variationen, die vom Traditionshaus Fragonard inspiriert sind: Frischer Duft: Kopfnote – Zitrone, Bergamotte Herznote: Jasmin, Geranie Basisnote: Zedernholz, Ambra Blumig süßer Duft: Kopfnote: Jasmin, Orangenblüte Herznote: Rose (zum Beispiel selbstgemachte Rosenessenz), Zimt Basisnote: Patschuli, Weihrauch Herrenduft: Kopfnote: Vetiver, Zitrone Herznote: Kamille, Basilikum Basisnote: Weihrauch Du kannst dich auch von der Aromatherapie anregen lassen und dir Düfte mischen, die zu den Jahreszeiten passen oder zu deinen Stimmungen. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Weiterlesen auf Utopia.de: Die schlimmsten Inhaltsstoffe in Kosmetik Bio-Parfum: 5 empfehlenswerte Marken Deo selber machen – so einfach geht’s ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. 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