Phosphor: wichtig für die Knochen Von Silke Neumann Kategorien: Gesundheit Stand: 26. April 2017, 09:50 Uhr Phosphor: wichtig für die Knochen () Phosphor ist weniger bekannt als Calcium, dabei sind beide Mineralstoffe wichtige Bestandteile der Knochen. Doch wieviel Phosphor brauchen wir und in welchen Lebensmitteln ist es enthalten? Phosphor ist für Menschen essentiell und muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Die reine Form kommt in der Natur selten vor, sodass wir es mit unserer Nahrung meist als Phosphate (Salze der Phosphorsäure) aufnehmen. Funktionen von Phosphor Neben Calcium ist Phosphor der wichtigste Bestandteil unserer Knochen. Auch Zellmembrane enthalten den Mineralstoff und unsere Muskeln brauchen es, um Energie in Bewegung umzusetzen. Was passiert bei einem Phosphormangel ? Weil der Mineralstoff in nahezu allen Lebensmitteln vorkommt, ist ein Mangel so gut wie unbekannt. Nur Alkoholiker und Menschen, die langfristig und regelmäßig aluminiumhaltige Medikamente gegen Sodbrennen einnehmen, unter extremem Vitamin-D-Mangel oder schweren Nierenfunktionsstörungen leiden, können auf lange Sicht zu wenig vorweisen. Dann kann dieser Mangel zu Muskelschwäche, Erkrankungen des Herzmuskels und deformierten Knochen durch Osteomalazie bei Erwachsenen oder Rachitis bei Kindern führen. Tritt ein Mangel im Kindesalter auf, sind zudem auch Kleinwuchs und andere Wachstumsstörungen die Folge. Nebenwirkungen bei Überdosierung von Phosphor Normalerweise schützt sich unser Körper vor einer Überversorgung mit Phosphor und scheidet die überschüssige Menge über den Urin wieder aus. Nur wenn dieser Schutzmechanismus gestört ist, etwa durch eine Nierenfunktionsstörung, kann der Körper mit dem Mineralstoff überversorgt sein. Die beiden „Knochenbausteine“ Phosphor und Calcium bedingen einander bei der Aufnahme der Mineralien aus der Nahrung: Wird zu viel Phosphor aufgenommen, so verschlechtert sich die Aufnahme von Calcium. Im Extremfall kann eine Überversorgung mit Phosphor auch bei Gesunden dazu führen, dass Calcium aus den Knochen herausgelöst wird und die Knochenstabilität abnimmt; Osteoporose entsteht. Wird kurzfristig zu viel Phosphor aufgenommen, beispielsweise durch falsch dosierte Nahrungsergänzungsmittel, so ist mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blähungen und Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt auftreten. Über die normale Ernährung ist eine krankmachende Überdosierung jedoch bei gesunden Menschen nur in seltenen Einzelfällen möglich. Eiweißreiche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte enthalten viel Phosphor. (Foto: CC0 Public Domain / pixabay.de) Täglicher Bedarf an Phosphor Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Erwachsene eine tägliche Menge von 700 Milligramm, für Jugendliche im Wachstum von etwa 15 bis 19 Jahre gelten höhere Werte von 1250 Milligramm pro Tag, auch Schwangere haben mit 800 Milligramm einen erhöhten Tagesbedarf. Verzehrstudien zeigen jedoch, dass in Deutschland wesentlich mehr als die geforderte Menge aufgenommen wird, wahrscheinlich auch in Zusammenhang mit Phosphaten als Zusatzstoffen in Lebensmitteln. In welchen Lebensmitteln ist Phosphor enthalten? Eigentlich ist es ganz einfach: nahezu alle Lebensmittel enthalten den Mineralstoff. Je mehr Eiweiß das tierische oder pflanzliche Lebensmittel enthält, desto mehr ist darin enthalten, denn das darin enthaltene Lecithin ist ein Phosphorlieferant. Weil der Mineralstoff als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen ist, findet er sich auch in vielen industriell hergestellten Lebensmitteln in Form von Säureregulatoren, Emulgatoren, Säurestabilisatoren, Antioxidationsmitteln, Konservierungsstoffen, Schmelzsalzen, Trennmitteln und modifizierten Stärken. Zu erkennen sind sie unter anderem in der Zutatenliste unter folgenden „E-Nummern“: E338, E339, E340, E341, E343, E450, E451, E452, E1410, E1412, E1413, E1414, und E1442. Bei diesen Lebensmitteln handelt es sich um ohnehin nicht empfehlenswerte Lebensmittel wie Cola, Schmelzkäse, Konserven, Fast Food, Fertiggerichte, Wurstwaren und viele Convenience Produkte, sodass ein Verzicht auf solche „Industrielebensmittel“ im Hinblick auf die Calciumversorgung und die Knochenstabilität sinnvoll ist. Utopia empfiehlt: Ein Mangel tritt bei gesunden Personen nicht auf. Im Gegenteil: durch die Verwendung des Mineralstoffs als Lebensmittelzusatzstoff besteht eher die Gefahr, zu viel aufzunehmen. Wer auf industriell verarbeitete Lebensmittel verzichtet und sich ohne (oder nur sehr wenig) Fertigprodukte, Fast Food und Cola ernährt, kann seinen Bedarf aus natürlichen Quellen über die ganz alltägliche Nahrung decken. Weiterlesen auf Utopia.de: Alles, was du über Nahrungsergänzungsmittel wissen solltest Die Phosphor-Krise – Das Ende der Menschheit? Eiweiß: zu viel Protein schadet den Nieren Externe Info-Seiten: DGE: Referenzwerte BfR: Mineralsstoffe in Lebensmitteln Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen. ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 46 8 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Essen Lebensmittel Vegan Veganuary Vegetarisch HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: