Bananen, die radioaktiv sind? Das klingt zunächst beunruhigend, ist aber ein natürliches und normalerweise nicht besorgniserregendes Phänomen. Was genau Bananen mit Radioaktivität zu tun haben, erklären wir dir in diesem Artikel.
Bananen gehören in Deutschland zu den beliebtesten Früchten: Die Deutschen essen im Jahr zwischen zehn und 12 Kilo pro Kopf. Das zeigt eine Statistik, die den Konsum im Zeitraum von 2006 bis 2021 erfasst hat. Auch in Hinblick auf die Gesundheit haben Bananen einen guten Ruf: Sie sind reich an verschiedenen Vitaminen und enthalten unter anderem auch hohe Mengen Kalium und Magnesium.
Was viele dagegen nicht wissen: Bananen sind auch immer leicht radioaktiv. Das liegt aber nicht daran, dass sie radioaktiver Strahlung ausgesetzt wären, sondern an einem bestimmten Inhaltsstoff. Und obwohl das alarmierend klingt: Radioaktive Bananen stellen unter normalen Umständen keine Gefahr für die Gesundheit dar.
Bananen sind radioaktiv – aber warum?
Der Grund für die Radioaktivität von Bananen ist ihr hoher Gehalt an Kalium. Kalium ist ein für uns wichtiger Mineralstoff, der von Natur aus immer einen geringen Anteil des radioaktiven Isotops Kalium-40 hat. Wie gering dieser Anteil tatsächlich ist, verdeutlicht die Canadian Coalition for Nuclear Responsibility (CCNR): Er macht lediglich 120 Millionstel aus. Die Anteile an nicht radioaktiven Isotopen wie Kalium-39 und Kalium-41 sind im Vergleich dazu erheblich größer.
Auf Grundlage ihrer schwachen Radioaktivität kann die Banane sogar als Maßeinheit dienen: Eine sogenannte „Bananenäquivalenzdosis“ entspricht in etwa 0,1 Mikrosievert. Diese Dosis bekommt dein Körper ab, wenn du eine Banane isst.
Kalium nehmen wir aber nicht nur von außen über die Nahrung auf, es ist auch ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Körpers. Tiere verfügen ebenfalls über körpereigenes Kalium. Somit sind alle Lebewesen geringfügig radioaktiv.
Trotzdem: Ist es nicht gefährlich, dem Körper über die Nahrung mehr radioaktives Kalium-40 zuzuführen, als er ohnehin schon enthält?
Darum sind radioaktive Bananen unbedenklich
Das in Bananen enthaltene radioaktive Isotop ist normalerweise unbedenklich für die Gesundheit. Wird dem Körper von außen zusätzlich Kalium-40 zugeführt – zum Beispiel durch den Verzehr von Bananen – gleicht er diese Extraportion einfach aus: Er reduziert dann den Anteil an körpereigenem Kalium-40 um etwa die gleiche Menge, die er von außen neu aufgenommen hat. Somit bleibt der Kaliumspiegel ungefähr auf dem gleichen Niveau und wächst nicht nennenswert an. Dieser Ausgleichprozess des Körpers ist fachsprachlich auch als Homöostase bekannt.
Wenn du Bananen in normaler Menge zu dir nimmst, musst du also keine Schäden durch radioaktives Kalium befürchten. Trotzdem können Bananen mit schädlichen Stoffen belastet sein – insbesondere auf der Schale können sich chemisch-synthetische Pestizide befinden, die meistens im konventionellen Anbau zum Einsatz kommen. Du kannst sie umgehen, indem du ökologisch angebaute Bananen mit Bio-Siegel kaufst. Für hohe Standards stehen zum Beispiel die Siegel von Demeter, Bioland und Naturland.
Die Öko-Bilanz von Bananen ist grundsätzlich problematisch, weil sie aus weit entfernten Ländern importiert werden müssen und entsprechend lange Strecken zurücklegen. Dabei entstehen große Mengen CO2. Bananen solltest du vor diesem Hintergrund eher hin und wieder bewusst genießen und ansonsten auch häufiger mal zu regionalen Obstsorten greifen.
Zum bewussten Konsum gehört es übrigens auch, sich der Umstände des Anbaus bewusst zu sein. Auf vielen Bananenplantagen sind diese problematisch und schließen unter anderem schlechte Löhne und Arbeitsbedingungen ein. Wenn du solche Bedingungen nicht unterstützen möchtest, kannst du beim Einkaufen nach dem Fairtrade-Siegel Ausschau halten. Es zeigt dir an, dass die Bananen fair gehandelt sind.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Alkohol in Lebensmitteln: So viel steckt in Banane und Co.
- Bananen und Histamin: Das solltest du unbedingt wissen
- Spinat roh essen: Wann es gesund ist und wann bedenklich
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?