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Rapswachs: Veganes Wachs ohne Paraffin

Rapswachs
Foto: CC0 / Pixabay / ESTIPINCHASI

Rapswachs gilt als nachhaltiger Rohstoff für Kerzen. Im Gegensatz zum herkömmlichen Paraffin hat es tatsächlich viele ökologische Vorteile. Diese stellen wir dir in diesem Artikel genauer vor.

Das Wachs der meisten herkömmlichen Kerzen besteht aus Paraffin. Paraffin wird wiederum aus Erdöl gewonnen. Genauer genommen ist Paraffin ein Abfallprodukt, das bei der Erzeugung von Schmieröl anfällt. Erdöl ist nicht nur ein endlicher Rohstoff – der Abbau zerstört auch den Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Zudem setzt die Verarbeitung des Öls viele CO2-Emissionen frei.

Neben Paraffinkerzen gibt es Wachskerzen aus Stearin, das sich aus unterschiedlichen Rohstoffen gewinnen lässt. Stearin aus Palmöl ist zwar biologisch abbaubar, weist jedoch eine Reihe von anderen ökologischen Nachteilen auf. So hat Palmöl eine schlechte Ökobilanz und ist meist mit Waldrodungen und der Zerstörung von Lebensräumen verbunden. Stearin aus tierischen Fetten ist wiederum nicht vegan.

Als ökologische und pflanzliche Alternative greifen Hersteller:innen deshalb zu Rapswachs. Dabei handelt es sich im Idealfall um Stearin, das zu 100 Prozent aus Rapsöl besteht. 

Rapswachs: Wichtiges zum Anbau

Da Raps in Deutschland wächst, sind die Transportwege kurz.
Da Raps in Deutschland wächst, sind die Transportwege kurz.
(Foto: CC0 / Pixabay / blickpixel)

Raps wächst europaweit, also auch bei uns in Deutschland. Die Transportwege sind dementsprechend kurz – ein deutlicher Unterschied zu anderen Wachssorten aus Palm- oder Erdöl. Die sattgelben Rapsfelder blühen ab April. Raps ist eine bedeutsame Nutzpflanze, die sich komplett verarbeiten lässt. Dabei fallen 40 Prozent Öl und 60 Prozent Schrot an. Der Schrot ist sehr proteinhaltig und kommt zum Beispiel als Tierfutter zum Einsatz. Das Öl wird für Speiseöl und zur Herstellung von Biodiesel und Wachs verwendet.

Raps ist im Gegensatz zu Erdöl ein nachwachsender Rohstoff. Zudem ist Raps eine insektenfreundliche Pflanze: Vom Nektar ernähren sich Bienen, Hummeln und andere Insekten. 

Allerdings hat der Anbau von Raps auch seine Nachteile, denn in der Umgebung der Felder leidet die Biodiversität. Das gilt insbesondere bei konventioneller Landwirtschaft. Der verstärkte Anbau drängt Wildpflanzen immer mehr zurück. Zudem schadet der Einsatz von synthetischen Düngemitteln und chemisch-synthetischen Pestiziden dem Boden und beeinträchtigt das Leben von anderen Pflanzen und Insekten. Achte beim Kauf von Rapsprodukten deshalb möglichst auf Bio-Qualität.

Rapswachs: Herstellung und Anwendung

Bei Rapswachs ist die Brenndauer länger als bei anderen Wachsarten.
Bei Rapswachs ist die Brenndauer länger als bei anderen Wachsarten.
(Foto: CC0 / Pixabay / photogrammer7)

Bei der Herstellung von Rapswachs pressen Maschinen das Öl aus dem Rapskorn. Chemische Verfahren härten es, bis Wachs entsteht. Da das Wachs in diesem Zustand noch nicht als Kerze nutzbar ist, muss es bei einer Temperatur von über 60 Grad Celsius geschmolzen werden. Anschließend lassen sich aus dem geschmolzenen Rapswachs Kerzen gießen. Es eignet sich für Teelichter, Stumpenkerzen und Stabkerzen.

Rapswachs hat eine hellbeige Farbe und einen leichten Eigengeruch. Trotzdem eignet sich Rapswachs auch gut zur Herstellung von Duftkerzen. Laut Erfahrungsberichten im Internet brennt Rapswachs doppelt so lange wie Kerzen, die aus Paraffin hergestellt wurden. Je nach Hersteller und Größe beträgt die Brenndauer bei Stumpenkerzen aus Rapswachs circa acht Stunden. Da sie aus 100 Prozent Raps bestehen und keine umweltschädlichen Inhaltsstoffe wie Erdöl enthalten, entstehen beim Abbrennen nach Herstellerangaben auch keine Schadstoffe. Zudem bildet Rapswachs beim Abbrennen weniger Ruß als andere Kerzen. Allerdings ist Rapswachs sehr brüchig und kann beim Aufspießen auf einen Kerzendorn zu bröckeln beginnen. 

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