Auf Lüften solltest du bei einer Erkältung nicht verzichten. Frische Luft verbessert das Raumklima und reduziert die Virenlast. Doch beim Lüften solltest du auf ein paar Dinge achten.
Lüften kann bei einer Erkältung sowohl guttun als auch abträglich sein. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, bei einer Schnupfnase die Raumluft regelmäßig auszutauschen. Doch du solltest auf ein paar Dinge achten, wenn du bei einer Erkältung frische Luft ins Zimmer lässt. Ansonsten könnten sich zu deiner Erkältung neue Beschwerden gesellen.
Lüften bei Erkältung: Darum tut es gut
(Foto: CC0 / Pixabay / sweetlouise)
Eins vorweg: Erkältungen entstehen nicht durch Kälte, sondern durch Krankheitserreger, die sich über die sogenannte Tröpfcheninfektion ausbreiten. Die Viren haften an Aerosolen, die durch die Luft schweben. Dort gelangen sie hin, wenn eine kranke Person hustet, spricht oder niest. Nimmst du diese Aerosole dann zum Beispiel über die Atmung auf, landen sie auf deinen Schleimhäuten, wo sich die Viren festsetzen und vermehren.
Dass du überhaupt erkältet bist, liegt also schon mal nicht daran, dass du zu viel gelüftet hast, so der HNO-Arzt Dr. Junge-Hülsing gegenüber der Apotheken-Umschau. Tatsächlich kann Lüften bei einer Erkältung aus mehreren Gründen empfehlenswert sein, die einerseits das Infektionsrisiko, andererseits ein besseres Raumklima betreffen:
- Lüften tauscht die Luft schnell aus, wodurch die Virenkonzentration niedrig bleibt. Das macht es unwahrscheinlicher, dass sich eine andere Person bei dir ansteckt.
- Lüften verbessert laut Netdoktor zudem das Raumklima, welches besonders im Winter durch das Heizen oft zu trocken ist. Trockene Raumluft begünstigt zum einen das Überleben von Viren in der Luft. Zum anderen leiden auch die Flimmerhärchen (Zilien) der Nasenschleimhaut unter trockener Luft. Sie sind dadurch weniger beweglich und können somit ihrer Aufgabe, Krankheitserreger aus der Nase zu transportieren, nicht so effektiv nachgehen.
Darauf solltest du achten, wenn du bei Erkältung lüftest
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Richtiges Lüften kann also zu einem optimalen Raumklima beitragen, bei dem die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent liegt. Das bewahrt die Schleimhäute vor dem Austrocknen und reduziert das Risiko, dass sich andere Personen die Erkältung ebenso einfangen.
Doch wie geht richtiges Lüften bei einer Erkältung?
- Vermeide es, Fenster für längere Zeit offenstehen zu lassen, um Zugluft nicht zu lange ausgesetzt zu sein.
- Stattdessen solltest du regelmäßig kurz stoßlüften. Dazu öffnest du die Fenster ganz, anstelle sie zu kippen. Das sorgt für einen effizienteren Luftaustausch, sodass du das Fenster schnell wieder schließen und einen zu starken Raumwärmeverlust vermeiden kannst. Mehr darüber, worauf es beim Stoßlüften ankommt, kannst du hier nachlesen: Stoßlüften: Wie oft, wie lange und zu welcher Tageszeit?
Denn obwohl kalte Luft an sich nicht die Ursache von Erkältungen ist, kann Zugluft eine Erkältung durchaus verschlimmern. Denn Zugluft wechselt der Apotheken Umschau zufolge die warme Luft um den Körper ständig aus, wodurch die Körperoberfläche auskühlt. Das führt dazu, dass die Durchblutung auch angrenzender Körperregionen abnimmt, wie zum Beispiel der Rachenschleimhaut.
Zugluft kann die Nasen- und Rachenschleimhäute dann zu stark austrocknen. Erkältungsviren haben es dann leichter, sich dort einzunisten. Zudem kann laut Netdoktor kalte Luft, wenn du sie einatmest, die Atemwege reizen und zusätzlichen Husten provozieren.
Daher gilt: Wenn du krank bist, solltest du zwar nicht auf das Lüften verzichten. Aber vermeide, dich zu lange in der Zugluft aufzuhalten. Lüfte stoßweise für einen schnellen Luftaustausch und schütze deinen Hals und Kopf mit Schal und Mütze, damit diese Körperbereiche nicht zu kalt werden. So kannst du auch einen steifen Hals vermeiden, der ebenfalls eine Folge von Zugluft sein kann.
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