Der Rüsselkäfer und seine Larven können gefährlich für deinen Garten werden, wenn sie in Massen auftreten. Wir zeigen dir, wie du den Käfer erkennst und möglichst schonend bekämpfen kannst.
Der nachtaktive Rüsselkäfer ernährt sich von den Blättern deiner Pflanzen. Je nach Art bevorzugt der Käfer immer eine bestimmte Pflanzenfamilie. Das angefressene Blattwerk ist zwar nicht schön anzusehen, die eigentliche Gefahr für den Naturgarten geht aber von den Larven des Rüsselkäfers aus. Diese leben im Boden und fressen dort die Wurzeln der befallenen Pflanzen an. In diesem Artikel erfährst du, wie du den Rüsselkäfer frühzeitig erkennst und wie du ihn wieder los wirst.
Der Rüsselkäfer: So erkennst du ihn
Während sich der erwachsene Rüsselkäfer vor allem über die Blätter von Rhododendron und anderen Wirtspflanzen hermacht, knabbern die Larven die Wurzeln an und schwächen die Pflanzen noch stärker. Bevor du deinen Garten schützen und einen Befall durch den Rüsselkäfer bekämpfen kannst, musst du ihn allerdings erst einmal erkennen können.
- Erwachsener Rüsselkäfer: Die nachtaktiven Käfer haben ihren Namen wegen ihres rüsselartig geformten Kopfes. An dessen Spitze befinden sie die Mundwerkzeuge, mit denen der Rüsselkäfer frisst. Rüsselkäfer haben einen dunkel gefärbten Körper, den ein harter Chitinpanzer schützt.
- Die Larven des Rüsselkäfers: Rüsselkäfer legen ihre Eier in den Boden oder direkt in die Pflanze. Ist der Boden warm und feucht genug, schlüpfen die Larven bereits nach wenigen Tagen. Die Larven selbst haben keine Beine, sind weiß und haben eine gekrümmte Form, die an Maden erinnert. Außerdem haben sie einen dunklen Kopf und kräftige Mundwerkzeuge, mit denen sie Wurzeln anfressen und Gänge in die Pflanzen beißen können.
Rüsselkäfer: Diese Pflanzen sind gefährdet
Es gibt über 5.000 verschiedene Arten des Rüsselkäfers. Jede Art bevorzugt eine andere Pflanzenfamilie, weshalb der Käfer auch so gefährlich für deinen Garten sein kann. Damit du weißt, auf welche Pflanzen du ein Auge haben musst, findest du hier eine Liste von Arten, die besonders durch den Rüsselkäfer gefährdet sind:
- Rhododendron
- Beeren wie Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren
- Gemüsepflanzen wie Kohl, Erbsen, Bohnen, Radieschen
- Raps
- Rosen
- Weinreben
Befallene Pflanzen erkennst du daran, das ihre Blätter halbkreisförmige Fraßstellen an den Rändern haben.
Einem Befall durch Rüsselkäfer vorbeugen
Wenn du verhindern möchtest, dass deine Pflanzen überhaupt Opfer des Rüsselkäfers werden, kannst du ihnen mit einigen Vorsorgemaßnahmen zusätzlich Schutz bieten:
- Natürliche Feinde schützen: Ein naturbelassener Garten ist die beste Methode, um dem Rüsselkäfer vorzubeugen, denn er zieht die natürlichen Feinde des Käfers an. Aufgehäuftes Herbstlaub, Steinmauern und Bodendecker sind ideale Verstecke für Igel, Mäuse und Tausendfüßler. Je mehr solcher naturnahen Ecken du in deinem Garten schaffst, desto mehr Fressfeinde siedeln sich an und desto weniger musst du den Rüsselkäfer fürchten.
- Keine torfhaltige Pflanzerde verwenden: Rüsselkäfer legen ihre Eier bevorzugt in torfhaltigen Böden ab. Wenn du einen Befall verhindern möchtest, solltest du deshalb nur Erde ohne Torf verwenden.
- Pflanzen im Fachhandel kaufen: Gesunde und kräftige Pflanzen bekommst du vor allem im gut sortierten Gartenfachhandel und in Gärtnereien. Dort werden Saatgut und Jungpflanzen außerdem regelmäßig auf Larven der Rüsselkäfer kontrolliert.
- Holzbretter um gefährdete Pflanzen legen: Tagsüber verstecken sich die nachtaktiven Rüsselkäfer an dunklen Plätzen. Dieses Verhalten kann für dich sehr nützlich sein. Legst du einige Holzbretter um die gefährdeten Pflanzen aus, stehen die Chancen gut, dass die Rüsselkäfer zum Schlafen darunter kriechen. Dann kannst du die Bretter einfach tagsüber mitsamt der Käfer entfernen und die Tiere an einem Ort aussetzen, an dem sie keinen Schaden anrichten können.
Übrigens: Entdeckst du nur ein oder zwei Rüsselkäfer in deinem Garten, ist das noch kein Grund zur Sorge. Denn eigentlich sind die Käfer sehr nützlich, weil sie den Boden bearbeiten und ganz natürlich auflockern. Bekämpfen musst du Rüsselkäfer erst, wenn sie in größeren Mengen auftreten und deine Pflanzen massiv beschädigen.
Den Rüsselkäfer mit natürlichen Mitteln bekämpfen
Wenn der Rüsselkäfer sich zu stark ausgebreitet und erste Schäden an deinen Pflanzen verursacht hat, musst du schnell handeln. Besonders Jungpflanzen schwächt der Befall sonst schnell so stark, dass sie eingehen. Mit den folgenden Methoden kannst du den Rüsselkäfer auf natürliche Weise bekämpfen:
- Erwachsene Rüsselkäfer absammeln: Am leichtesten wirst du die erwachsenen Käfer los, indem du sie von den Blättern absammelst. Da der Rüsselkäfer nachtaktiv ist, musst du das allerdings nach Sonnenuntergang tun. Alternativ kannst du unter die befallenen Pflanzen Blumentöpfe stellen, die du mit Holzwolle füllst. Die Käfer werden tagsüber darin Schutz suchen, was es dir erleichtert, sie abzusammeln und weit entfernt von deinem Garten auszusetzen.
- Nematoden: Nematoden sind Fadenwürmer, die nur etwa 0,1 Millimeter groß sind. Du bekommst sie in jedem gut sortierten Gartenfachhandel und mischst sie einfach dem Gießwasser bei. Das Beste an dieser Methode: Je nach Art kannst du mit Nematoden sowohl die Larven als auch die erwachsenen Rüsselkäfer bekämpfen.
- Neemöl: Neemöl wirkt stark abschreckend auf die Rüsselkäfer. Außerdem verhindert das pflanzliche Mittel, dass sich die Larven und Eier richtig entwickeln. Gegen die in der Erde sitzenden Larven kannst du die befallenen Pflanzen einfach mit Neemöl gießen. Die erwachsenen Käfer wirst du am besten los, wenn du die Blätter ebenfalls mit dem Mittel einsprühst.
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