Dauerhafte Ruhelosigkeit ist ein Zustand, der Energie raubt und den niemand über einen längeren Zeitraum ertragen kann oder sollte. In diesem Artikel findest du Anregungen, welche Mittel dagegen helfen.
Stress auf der Arbeit, Ärger in der Beziehung, innere Konflikte – Ruhelosigkeit kann vielfältige Ursachen haben. Oft geht die innere Anspannung von alleine vorüber. Doch in manchen Fällen handelt es sich um einen chronischen Zustand. Dann können auch psychische Erkrankungen hinter der Ruhelogiskeit stecken.
Wie äußert sich Ruhelosigkeit?
Ruhelosigkeit oder auch Unruhe ist ein Zustand, der sich sowohl körperlich als auch psychisch zeigen kann. Sie ist häufig ein Symptom von Krankheiten oder eine Nebenwirkung von Medikamenten und zeichnet sich durch gesteigerte, aber ziellose Aktivität aus, so das DocCheck Flexikon.
Innere Ruhelosigkeit
Innere Unruhe beschreibt einen Zustand, in dem die Gedanken rasch wechseln und das Gefühl entsteht, ständig etwas tun zu müssen, ohne genau zu wissen, was.
Betroffene kämpfen oft mit Konzentrationsschwierigkeiten. Diese Unruhe kann im Verborgenen bleiben, jedoch auch in äußeren Bewegungen sichtbar werden.
Äußere Ruhelosigkeit
Äußere Unruhe zeigt sich durch körperliche Symptome wie:
- Unruhige Haltung und Gesichtsausdruck
- Ständiges Umherlaufen, Wackeln mit den Füßen, mit den Fingern knacken
- Zittern (Tremor)
- Hastige Augenbewegungen oder Lidflattern
- Schnelles, oft unkontrolliertes Sprechen
- Körperliche Reaktionen wie Schwitzen oder Herzrasen
Ruhelosigkeit ist nicht nur belastend, sondern kann auch Hinweise auf tieferliegende Probleme liefern. Daher lohnt es sich, genau hinzusehen, um Ursachen zu erkennen und gezielt anzugehen.
Ursachen und Folgen von Ruhelosigkeit
Laut der AOK kann Ruhelosigkeit folgende Ursachen haben:
- Stress, zum Beispiel bei der Arbeit, in der Schule oder im Privatleben oder durch Ausnahmesituationen wie Trauer und innere Konflikte
- Drogen- und Alkoholkonsum
- Hormonschwankungen, die zum Beispiel während der Schwangerschaft, in den Wechseljahren oder aufgrund von Krankheiten auftreten
- psychische Erkrankungen wie eine bipolare Störung, Schizophrenie oder Demenz
Ruhelosigkeit kann soziale, gesundheitliche und berufliche Folgen haben. Die Betroffenen wirken überreizt, ungeduldig und nervös, reagieren schnell mit Wut und verhalten sich im Umgang mit anderen oft unkooperativ, stur, aggressiv oder sogar feindselig. Das kann zu Streit mit der Familie, mit Freund:innen und mit Arbeitskolleg:innen führen, was wiederum Stress verursacht. Ruhelosigkeit kann also zu einem Teufelskreis führen, der auch die Schlafqualität beeinträchtigt.
Ruhelosigkeit wieder loswerden
Phasen von Ruhelosigkeit sind für die meisten Menschen kurz und unbedenklich, doch der zugrundeliegende Stress kann belastend sein, weshalb achtsamer Umgang mit sich selbst ein wichtiger Schritt zur Bewältigung und Vorbeugung ist. Diese Tipps können dir helfen:
- Verbündete suchen: Zusammen ist es immer einfacher als allein. Wenn du dich einer Person deines Vertrauens öffnest, kann das für Erleichterung sorgen. Auch wenn sich die Probleme nicht sofort lösen lassen, tut es gut, sie sich von der Seele zu reden. Wenn du lieber nicht mit Freund:innen oder Familienmitgliedern über deine Ruhelosigkeit sprechen willst, kannst du dich auch Unbekannten anvertrauen, zum Beispiel im Rahmen einer Selbsthilfegruppe.
- Auf erholsamen Schlaf achten: Oft gehen Ruhelosigkeit und Schlafstörungen Hand in Hand. Um gegen die Ruhelosigkeit vorzugehen solltest du also auch deinen Schlaf in den Griff bekommen. Versuche, immer zu einer ähnlichen Zeit ins Bett zu gehen. So kann es dir gelingen, wieder einen gesunden Rhythmus zu finden. Rezeptfreie Schlafmittel sind leider meist nicht hilfreich. (Mehr Tipps: Einschlafhilfe: praktische Tipps um schneller einzuschlafen und Abendroutine: 12 Tipps, die dir helfen, besser zu schlafen).
- Mit Stress anders umgehen: Es ist kaum möglich, Stress komplett aus dem Weg zu gehen. Die gute Nachricht: Entspannung und Umgang mit Stress kannst du lernen. Probiere zum Beispiel Yoga, Meditation oder autogenes Training. So kann es dir gelingen, dich nicht zu sehr aus dem Takt bringen zu lassen.
- Lebensweise überdenken: Es ist essenziell, dass du dir hin und wieder Ruhepausen gönnst. Ständig an die Arbeit zu denken oder immer erreichbar zu sein, kann dir zusätzlichen Stress machen. Auch bewusst offline zu gehen, entschleunigt und bringt dir mehr Zeit für dich – und damit oft auch wieder mehr innere Ruhe. Reduziere auch deinen Kaffee- und Alkoholkonsum, rät die AOK. Der übermäßige Genuss führt bei vielen Menschen dazu, dass sie sich gereizt fühlen.
Ärzt:in oder Therapeut:in konsultieren
Du solltest ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, wenn deine Unruhezustände häufig auftreten, lange anhalten oder deine Lebensqualität stark einschränken. Warnzeichen sind zielloses Umhergehen, unbewusste Handlungen, Wutausbrüche, selbstverletzendes Verhalten, starker Schlafmangel oder Probleme in deinen Beziehungen. Auch Symptome wie Gedächtnisprobleme, extreme Stimmungsschwankungen oder Halluzinationen solltest du unbedingt medizinisch abklären lassen, um die Ursache zu finden und behandeln zu können. Wende dich als erste Anlaufstelle am besten an deine Hausärztin oder deinen Hausarzt.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Burnout-Symptome: Diese Anzeichen solltest du ernst nehmen
- Eifersucht bekämpfen: Effektive Strategien gegen das nagende Gefühl
- Innere Unruhe: Wo Nervosität herkommt und wie du sie bekämpfst
Überarbeitet von Annika Reketat
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?