Schwebfliegen sind heimische Nützlinge und deshalb sehr wichtig für das Ökosystem. Woran du die ungefährlichen Insekten erkennst und wie du sie nachhaltig schützen kannst, erfährst du hier.
Auf den ersten Blick sieht die Schwebfliege aus wie eine Wespe – sie ist jedoch weder aufdringlich noch hinter deinem Essen her. Vielmehr sind Schwebfliegen sogar wichtige Nützlinge und Bestäuber. Ihre Larven ernähren sich von Blattläusen und können dir deshalb helfen, einen Befall in deinem Garten zu bekämpfen. Außerdem fressen sie Schädlinge wie beispielsweise Spinnmilben, Blutläuse und kleine Raupen. Erwachsene Schwebfliegen ernähren sich hingegen ausschließlich von Nektar und Pollen und stellen neben den Bienen die wichtigste Bestäubergruppe in Deutschland dar, so der BUND Bremen.
Obwohl das Insekt so wichtig für viele heimische Pflanzen ist, ist es relativ unbekannt. Es kommt deshalb häufig zu Verwechslungen der Schwebfliege mit anderen Arten. Woran du die Schwebfliege erkennst, womit du sie anlockst und wie du sie schützen kannst, erfährst du in den folgenden Abschnitten.
Schwebfliegen erkennen: So sehen die Insekten aus
Die Schwebfliege gehört zur Ordnung der Zweiflügler und bildet gemeinsam mit den Mücken die Unterordnung der Echten Fliegen. Sie besitzt ein Paar Flügel und im Vergleich zum Kopf sind ihre Augen sehr groß. Wie bereits erwähnt, werden Schwebfliegen häufig mit Wespen verwechselt. Abgesehen von ihrer gelb-schwarzen Zeichnung haben die beiden Arten aber optisch gar nicht so viel gemeinsam. Schwebfliegen besitzen im Gegensatz zu Wespen beispielsweise keine typische „Wespentaille“ und keinen Stachel.
Zur Familie der Schwebfliegen gehören etwa 400 Arten. Neben der schwarz-gelben Färbung gibt es auch Arten mit schwarz-weißen, schwarz-orangefarbenen oder gänzlich schwarzen Körpern. Außerdem unterscheiden sie sich teilweise in ihrer Körperform – manche Schwebfliegenarten sind weitaus kräftiger gebaut als andere und ähneln eher Hummeln oder Bienen statt Wespen. Manche Arten verfügen über Haare, andere sind komplett haarlos. Schwebfliegen können fünf bis 20 Millimeter groß werden.
Übrigens: Schwebfliegen erkennst du auch an ihrem außergewöhnlichen Flugstil. Ähnlich wie kleine Helikopter schweben sie in der Luft und bewegen sich blitzschnell. Pro Sekunde schlagen sie bis zu dreihundert Mal mit den Flügeln.
Schwebfliegen anlocken: So geht's
Wenn du Schwebfliegen in deinen Garten locken möchtest, solltest du auf die richtigen Pflanzen setzen. Gut geegnet sind für diesen Zweck zum Beispiel:
- Bärenklau
- Sumpfdotterblume
- Weißdorn
- Liguster
- Schwarzdorn
- Huflattich
- Salweide
- Himbeere
- Wiesen-Kerbel
- Wilde Möhre
- Bärlauch
Auch Gewürze und Kräuter wie Oregano, Kerbel, Kümmel und Lavendel mögen die Nützlinge.
Gut zu wissen: Die Larven von Schwebfliegen fressen täglich bis zu 100 Blattläuse und auch die Erwachsenen benötigen eine Menge Nektar und Pollen.
Schwebfliegen schützen: So machst du es richtig
Laut BUND sind knapp 50 Prozent der heimischen Schwebfliegen auf der Roten Liste und gehören damit zu den gefährdeten Insekten. Schützen kannst du sie, indem du ihnen in deinem Garten großzügige Blühflächen zur Verfügung stellst und alte Bäume stehen lässt. Die Larven der Schwebfliege benötigen Baumhöhlen und -stümpfe sowie faulige Wurzeln zur Entwicklung. Auch mit Sträuchern und Hecken kannst du ihnen helfen, denn diese nutzen sie zum Überwintern und als Reserve, wenn das Nahrungsangebot knapp wird.
Außerdem: Den Einsatz von Insektiziden solltest du grundsätzlich vermeiden. Zum einen reagieren Schwebfliegen selbst sehr empfindlich darauf, zum anderen schränkst du das Nahrungsangebot für die Larven mit solchen Mitteln ein. Insekten im Allgemeinen schützt du außerdem, wenn du beim Einkaufen auf Bio-Produkte zurückgreifst, natürlichen Pflanzenschutz verwendest und im Garten auch einmal wilde Unordnung zulässt. Mehr Informationen zum Insektenschutz findest du hier: 5 Tipps, was du gegen das Insektensterben tun kannst.
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