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Slow Food: Gute Gründe für den bewussten Genuss

Natürliche Lebensmittel
Foto: CC0 / Pixabay / fxxu

Slow Food – das Gegenteil von Fast Food – steht für den bewussten Genuss von Lebensmitteln. Die Bewegung möchte eine lebendige und nachhaltige Kultur des Essens fördern.

Slow Food als Bewegung

Logo Slow Food
Logo Slow Food
(Foto: CC0 / Pixabay / 151390)

Carlo Petrini gründete 1986 im norditalienischen Bra einen Verein, der sich für eine Kultur des kulinarischen Genusses und ein „moderates Lebenstempo“ einsetzt. Einer der Auslöser dafür war die Eröffnung einer McDonalds Filiale an einer barocken Freibrücke.

Drei Jahre später, 1989 entstand der internationale Verein Slow Food und weitere drei Jahre später, 1992 Slow Food Deutschland e.V.. Bis heute hat sich ein weltweites Netzwerk aus Menschen entwickelt, die Ernährung ganzheitlich betrachten und sich für ein nachhaltiges Lebensmittelsystem engagieren. Der Einsatz basiert auf dieser Philosophie:

„Dreimal am Tag, bei jeder Mahlzeit, treffen wir Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen. Unser Essen ist untrennbar verknüpft mit Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Wissen, Landwirtschaft, Gesundheit und Umwelt“. 

Daraus leiten sich die zentralen Grundsätze ab, die für Lebensmittel mit Slow-Food-Charakter gelten: „buono, pulito e giusto“ – gut, sauber und fair. 

4 gute Gründe für Slow Food

Faultier mit Gemüse
Faultier mit Gemüse
(Foto: CC0 / Pixabay / FotoshopTofs)

1. Essen genießen

Der Genuss steht bei Slow Food an oberster Stelle: Jeder Mensch solle ein Recht darauf haben. Es geht darum, blinden Konsum einzudämmen und Bewusstsein für die Produkte zu schaffen, die auf unseren Tellern landen.

Das ist gleichzeitig eine Absage an die To-Go-Kultur, die nicht nur wenig mit Genuss zu tun hat, sondern auch Unmengen unnötigen Abfall produziert. Wenn wir in der Lage sind, Lebensmittel aktiv zu genießen, lernen wir auch ihren Wert schätzen. Eine der zentralen Thesen von Slow Food: „Das gemeinsame Mahl die Grundlage menschlichen Zusammenlebens“.

2. Gesundheit

Über bewusste Ernährung freut sich nicht nur unser Geist, sondern auch der Körper. Lebensmittel sollen nahrhaft und gesundheitlich einwandfrei sein. Fertigprodukte und Fast Food enthalten oft jede Menge Zusatzsstoffe wie Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker. Vor allem in größeren Mengen können die Stoffe schädlich für die Gesundheit sein. Wer selber frisch kocht, kann auf solche künstlichen Zutaten verzichten – und erhält qualitativ hochwertigere und gesündere Mahlzeiten.

3. Nachhaltigkeit

Das Ziel von Slow Food ist es, die Ernährung der Menschheit so zu gestalten, dass sie auch in Zukunft bestehen kann. Eine nachhaltige Versorgung respektiert Mensch, Tier und die Natur. 

Die Slow Food Bewegung fordert Lebensmittel, deren Herstellung die Ressourcen der Erde nicht erschöpft und die Umwelt nicht belastet. Das bedeutet vor allem, Lebensmittel möglichst regional und saisonal zu kaufen. Nur wenn die Natur im Gleichgewicht ist, kann sie gesunde Lebensmittel produzieren. Der Transport von Obst und Gemüse aus fernen Ländern verursacht außerdem jede Menge Emissionen. In unserem Saisonkalender kannst du immer nachschauen, welche Lebensmittel gerade geerntet werden.

4. Gemeinwohl 

Auch soziale Ungleichheit ist eine Folge des konsumorientierten Lebensmittelsystems. Gerechtigkeit kann nur bestehen, wenn alle Beteiligten entlang der Produktionskette unter fairen Bedingungen arbeiten. In unserem aktuellen Wirtschaftssystem werden die Arbeiter*innen vor allem in Ländern des globalen Südens, aber auch in Europa, systematisch für die Lebensmittelproduktion ausgebeutet. 

Um das zu ändern, hat der Verein Slow Food das Terra-Madre-Netzwerk gegründet. Das Netzwerk repräsentiert weltweit Lebensmittel-Produzenten, die eine Alternative zur industriellen Landwirtschaft bieten.

Essen ist politisch

Ernährung ist ein Thema, das weltweit alle Menschen betrifft. Ohne fundamentalistisch zu sein, zeigt die Bewegung rund um Slow Food eine Alternative zum ungehemmten Konsum auf. Mittels Genuss und Bewusstsein über unsere Ernährung können wir Alternativen schaffen die nicht nur uns selbst, sondern auch der Umwelt und der Gemeinschaft zugute kommen. 

Ganz in unserem Sinne besagt ein Zitat von Carlo Petrini: „Wer Utopie sät, wird Realität ernten“. 

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