Hast du Zeit, eine Sache oder Geld an eine gemeinnützige Organisation gespendet, kannst du dir eine Spendenbescheinigung ausstellen lassen. Wir erklären dir alles, was du dazu wissen musst.
Spendenbescheinigungen beziehungsweise Spendenquittungen solltest du unbedingt aufheben, um sie bei deiner Steuererklärung zu berücksichtigen. Im administrativen Bereich heißen sie auch „Zuwendungsbestätigungen“.
Vermerkst du die Beiträge, die du gespendet hast und hebst die Spendenbescheinigungen auf, kannst du Steuern sparen. Deklariere sie einfach in deiner nächsten Steuererklärung. Was vielleicht nicht ganz offensichtlich ist: Nicht nur Geldspenden, sondern auch Sachspenden oder ehrenamtliches Engagement kannst du von der Steuer absetzen.
Wir erklären dir, wie es funktioniert und worauf du bei einer Spendenbescheinigung als Nachweis für das Finanzamt achten musst.
Spendenbescheinigung für Geldspenden
In der Regel erhältst du eine Spendenquittung, wenn du Geld an eine Institution spendest. Jedoch kommt es laut Stiftung Warentest bei Geldspenden auf die Summe an, ab wann du bestimmte Dinge für die Steuererklärung beachten solltest.
- Geldspendenbeträge unter der 200-Euro-Marke sind einfach zu handhaben. Für diese Summe brauchst du keine Spendenquittung, sondern schon der Zahlungsnachweis reicht aus, zum Beispiel dein Kontoauszug.
- Du kannst ab dem Steuerjahr 2021 Spenden, die helfen, die COVID-19-Pandemie zu bekämpfen, bis zu 300 Euro auch ohne eine Bescheinigung des Empfängers so absetzen. Empfangen muss diese Spende jedoch ein Sonderkonto, das offiziell zu diesem Zweck dient. Seit 2020 war das bis zu 200 Euro möglich, so Stiftung Warentest.
Beachte: Aus dem Kontoauszug muss bei Zweck die Art der Spende eingetragen sein (zum Beispiel „Projekt für Geflüchtete“). Daraus sollte auch ersichtlich werden, dass es sich nicht um einen Mitgliedsbeitrag für den Verein handelt.
- Geldspenden über der 200-Euro-Marke brauchen eine Spendenquittung (eine sogenannte „Zuwendungsbescheinigung“), die einen gewissen Standard erfüllen muss: Sie darf nicht mehr als eine DIN A4-Seite überschreiten. Außerdem muss sie unter anderem folgende Punkte enthalten: Bezeichnung und Adresse des Ausstellenden sowie die Anerkennung über die Gemeinnützigkeit, Name wie auch Adresse des/der Spendenden, Spendensumme und Tag der Spende und Hinweise zur Haftung.
Weitere Tipps für die Spendenbescheinigung bei der Geldspende
- Nicht alle Organisationen können eine Spendenbescheinigung ausstellen. Letztendlich sind es nur gemeinnützige Organisationen, die von staatlicher Seite geprüft wurden. Tipp: Spendensiegel wie PHINEO können darüber hinaus Orientierung geben, welche Organisationen sich für eine wirkungsvolle Spende eignen.
- Seit 2017 bewahrst du die Spendenbescheinigung am besten mindestens ein Jahr auf, nachdem der Steuerbescheid ausgestellt wurde. Wenn es das Finanzamt verlangt, musst du sie vorzeigen. Die Spendenbescheinigung kannst du auch digital an das Finanzamt übermitteln.
- Hast du keine Spendenbescheinigung von der Organisation erhalten, weil sie keine Spendenbescheinigung ausstellt, kann dir die Finanzbehörde mithilfe einer Vorlage die Spende bestätigen.
Spendenbescheinigung für Sachspenden
Laut Finanztip.de kannst du außerdem Sachspenden in deiner Steuererklärung als Sonderausgabe vermerken. Darunter fallen beispielsweise Spielsachen oder Kleidung.
Der gemeinnützige Verein kann den Wert der Sachspende auf der Spendenbescheinigung angeben. Am besten dokumentierst du dabei den Zustand, den Neupreis und die Nutzungsdauer der Sache, um den Marktwert bei eventuellen Nachfragen nachweisen zu können. Kassenbon und Fotos können dabei helfen. Einen Marktwert kannst du durch Kleinanzeigen im Internet ermitteln.
Beachte: Wenn jedoch der Verein mit deiner Sachspende Geld durch einen Flohmarkt oder einer Tombola erwirbt, kannst du sie nicht als Sonderausgabe in deiner Steuererklärung angeben.
Spendenquittung für ehrenamtliches Engagement
Sogar Zeit für dein ehrenamtliches Engagement kannst du unter bestimmten Prämissen in eine Spendenbescheinigung umwandeln – egal ob Sprachkurs, Sportverein, Musikverein oder Engagement in einer Religionsgemeinschaft. Es handelt sich hierbei um eine Vergütungsspende. Dafür ist nur eine schriftliche Vereinbarung zwischen der ehrenamtlichen Person und der gemeinnützigen Organisation nötig.
- Dabei wird das konkrete Honorar fixiert, das eigentlich anfallen würde.
- In einem zweiten Schritt verzichtet die ehrenamtliche Person schriftlich auf die Vergütung.
Beachte: Eine Vergütungsspende ist nur möglich, wenn der Verein die Kapazitäten hätte, das vorgeschlagene Honorar auch zahlen zu können, wie Stiftung Warentest berichtet.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Ehrenamt: Weshalb dir ehrenamtliche Tätigkeiten gut tun
- Hilfsorganisationen: Diese 5 solltest du kennen
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