Möchtest du Stachelbeeren vermehren, kannst du auf drei verschiedene Methoden zurückgreifen. Welche sich wann eignet und was du sonst noch beachten solltest, erfährst du hier.
Mit den süß-sauren, saftigen Früchten des Stachelbeerstrauchs lassen sich viele köstliche Stachelbeer-Rezepte zubereiten. Möchtest du deine Ernte erhöhen und dafür deine Stachelbeeren vermehren, hast du drei Möglichkeiten: Stecklinge, Absenker oder Steckholz. Stecklinge und Absenker eignen sich für den Sommer. Im Spätherbst solltest du Stachelbeeren über Steckholz vermehren.
Stachelbeeren vermehren: Stecklinge
Jedes Jahr gehört es zur Pflegeroutine dazu, Stachelbeeren zu schneiden. Beim Rückschnitt fallen Triebe an, die du nutzen kannst, um Stachelbeeren über Stecklinge zu vermehren.
Bei einem Steckling handelt es sich um einjährige, idealerweise 25 bis 30 Zentimeter lange Triebe mit mehreren Knospen. Im Gegensatz zu älteren Trieben haben Stecklinge deutlich helleres Holz. So gehst du vor, wenn du mit Stecklingen Stachelbeeren vermehren möchtest:
- Schneide die Triebe direkt unterhalb einer Knospe ab.
- Fülle Anzuchttöpfe mit lockerem, durchlässigem Substrat.
- Entlaube die Stecklinge im unteren Bereich.
- Setze die Stecklinge in die Erde. Am Trieb oberhalb der Erde sollten sich drei bis vier Knospen befinden.
- Gieße die Stecklinge an und stelle sie an einen halbschattigen Platz am Fenster.
- Halte die Stecklinge konstant leicht feucht. Vermeide jedoch Staunässe.
Im Herbst des folgenden Jahres sind aus den Stecklingen Jungpflanzen geworden, die du ins Beet pflanzen kannst.
Stachelbeeren vermehren: Absenker
Eine weitere Methode, mit der du im Sommer Stachelbeeren vermehren kannst, funktioniert über sogenannte Absenker. Dafür musst du keine Triebe abschneiden.
Das Vermehren über Absenker funktioniert so:
- Suche dir einen belaubten einjährigen Trieb im äußeren Bereich des Strauches aus. Dass der Trieb noch jung ist, erkennst du an der hellbraunen Farbe.
- Ziehe ihn testweise zu Boden. Wenn er nicht bricht, eignet er sich zur Vermehrung.
- Ziehe dort, wo der Trieb die Erde berührt, eine Furche, in die du den Trieb nachher eingraben kannst.
- Entferne am Trieb die Blätter dort, wo er die Erde berührt. Ritze an dieser Stelle die Rinde auf einer Länge von etwa fünf Zentimeter mit einem scharfen Messer ein.
- Lege die entlaubte und eingeritzte Triebstelle in die Furche und bedecke sie mit Erde. Nur noch die Triebspitze sollte hinausschauen.
- Gieße die Stelle an.
- Drücke die Erde über dem Absenker fest und fixiere ihn mit einem Zelthering oder beschwere ihn mit einem Stein.
- Dort, wo du ihn angeritzt hast, wird der Absenker neue Wurzeln bilden.
Bis zum nächsten Frühjahr sollte der Absenker ein eigenständiges Wurzelsystem entwickelt haben. Das kannst du testen, indem du an ihm ziehst und dabei einen deutlichen Widerstand spürst. Jetzt kannst du die Jungpflanze von der Mutterpflanze trennen und an einem neuen Standort einpflanzen. Pflege die Stachelbeeren dann wie gewohnt. Tipps dazu findest du hier: Stachelbeeren pflanzen: Pflanzzeit, Standort und Pflege
Stachelbeer-Vermehrung über Steckhölzer
Im Spätherbst bietet es sich an, über Steckhölzer Stachelbeeren zu vermehren. Mit dieser Methode kannst du beginnen, sobald der Stachelbeerstrauch seine Blätter abgeworfen hat.
Auch bei Steckholz handelt es sich um einjährige Triebe. Du erkennst sie am helleren Holz. Doch Steckhölzer müssen anders als Stecklinge nur 15 Zentimeter lang sein. Achte darauf, dass sich oben und unten jeweils eine gut ausgebildete Knospe am Steckholz befindet. Die weichen Triebspitzen solltest du entfernen.
So vermehrst du über Steckhölzer:
- Stecke die Steckhölzer leicht schräg direkt in ein unkrautfreies und halbschattiges Beet. Wichtig hierbei ist, dass du die ursprüngliche Wuchsrichtung beibehältst. Das heißt, das Ende des Triebes kommt in die Erde. Du kannst es beim Abschneiden mit einem schrägen Anschnitt markieren.
- Die Steckhölzer sollten höchstens zu einem Viertel aus der Erde herausragen.
- Gieße die Steckhölzer gut an und halte die Erde während des Winters feucht.
- Im Mai kannst du die Jungpflanzen zurückschneiden, damit sie buschiger werden.
Nach zwei Jahren sind die Jungpflanzen so kräftig, dass du sie an ihren gewünschten Standort umpflanzen kannst.
Übrigens: Kennst du schon die Jostabeere, eine Kreuzung aus Schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere?
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