Salz verleiht Speisen die nötige Würze – doch sind alle Salze gleich gut? Stiftung Warentest hat von Fleur de Sel bis Jodsalz rund 40 Salze überprüft. Obwohl mehr als die Hälfte zu empfehlen ist, schnitt kein Produkt sehr gut ab. In einigen Salzen könnte sogar Mikroplastik stecken.
„Auf Gold kann man verzichten, nicht aber auf das Salz.“ Das wusste bereits der römische Gelehrte Cassiodor. Salz ist aus der Küche nicht wegzudenken – doch zu viel Salz ist alles andere als gesund. Stiftung Warentest hat sich angesehen, wie es um die Qualität der Salze im Handel steht und geprüft, ob sich der Griff zu teurem Fleur de Sel lohnt oder herkömmliches Speisesalz genauso gut ist. Auch der Frage nach dem Jodgehalt im Salz sind die Tester:innen nachgegangen.
Stiftung Warentest prüft Fleur de Sel, Jodsalz und natriumreduziertes Salz
Das Salz, das am Ende im Nudelwasser oder auf dem Salat landet, wird auf unterschiedliche Arten gewonnen: aus Meerwasser konzentriert, aus Stollen unter Tage abgebaut oder aus unterirdischen Salzseen gesiedet. Salz ist deshalb nicht gleich Salz: Im Supermarkt hat man die Wahl zwischen jodiertem Speisesalz, Meersalz und Spezialitäten wie Fleur de Sel oder Himalayasalz. Welches Salz ist das beste?
Stiftung Warentest hat 41 Speisesalze untersucht, darunter sieben Fleur de Sel und vier natriumreduzierte Salze. 16 Salze im Test enthalten zugesetztes Jod (teils auch Flourid), 14 Salze sind ohne Anreicherung. Insgesamt waren zwei Bio-Produkte dabei.
Stiftung Warentest: Viele Salze im Test sind „gut“
Die Produkte wurden auf Aussehen, Geschmack, Geruch und Konsistenz geprüft; ebenso standen Verunreinigungen, mögliche Schadstoffe und Mikroplastik auf der Testliste. Die Meersalze prüften die Tester:innen zusätzlich auf Salmonellen – und fanden keine.
Analysiert wurden zudem die Gehalte an Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Sulfat, Karbonat, Fluorid und Jod. Bei Salzen mit deklariertem Folsäure-Zusatz bestimmten die Tester:innen dessen Gehalt. Die Deklarationen und Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung flossen ebenfalls in das Testurteil ein.
Insgesamt sind die Testergebnisse recht erfreulich: Zwar schaffte kein Salz im Test die Bestnote, doch immerhin 27 der 41 Produkte schnitten „gut“ ab. 13 weitere Salze sind „befriedigend“, kein einziges fiel durch.
Unter anderem erhielten folgende Salze von der Stiftung Warentest ein „gutes“ Gesamturteil:
- Bad Reichenhaller AlpenJodSalz + Fluorid + Folsäure (ca. 0,18 Euro/100 Gramm)
- Bio-Meersalz mit jodhaltigen Algen von Rapunzel (ca. 0,56 Euro/100 Gramm)
- Erntesegen Ur-Salz (ca. 0,55 Euro/100 Gramm)
- Fleur de Sel von Just Spices (ca. 4,60 Euro/100 Gramm)
- Persisches Blausalz von Fuchs (ca. 5,00 Euro/100 Gramm)
- Premium Meersalz, feinkörnig von Byodo (ca. 0,30 Euro/100 Gramm)
Salz-Test: Keine Schwermetalle, aber auffällige Kleinteilchen
Da Salz aus dem Meer oder Erdboden gewonnen wird, kann es mit Schwermetallen wie Blei, Nickel und Arsen belastet sein. Die gute Nachricht: Die chemische Qualität der Salze ist laut Stiftung Warentest bei allen Marken „gut“ oder „sehr gut„.
Schlechter sieht es in puncto Mikroplastik aus. Die winzigen Plastikpartikel finden sich inzwischen fast überall in der Umwelt – und auch in Lebensmitteln. Leider wurden auch die Warentester:innen fündig: In neun von 14 Meersalzen im Test fand das Labor auffällige Teilchen. Darunter waren nach Aussage von Stiftung Warentest „kleine blaue Partikel und Fasern, die wie Mikroplastik aussehen.“
Mikroplastik im Salz nicht eindeutig nachweisbar
Doch mit der angewandten Testmethode lasse sich nicht eindeutig auf Mikroplastik schließen. Es könnte sich bei einigen Teilchen auch um Pflanzenfasern handeln. Stiftung Warentest wertet die Partikel- und Faserfunde als Verunreinigung und nicht als schädliche Substanz. Sie seien nach derzeitigem Kenntnisstand kein „Anlass zu Gesundheitsalarm“.
Öko-Test hatte die Produkte im Salz-Test 2021 leider nicht auf Mikroplastik untersucht. Die Verbraucherschützer:innen begründeten das damit, dass die Untersuchungsmethoden noch nicht ausgereift seien. Trotzdem gingen die Tester:innen davon aus, dass in Salz Mikroplastik enthalten ist – und zwar nicht nur in Meersalz, sondern auch in Steinsalz.
Wie viel Salz darf es sein?
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt seit 2021 eine Aufnahme von fünf Gramm Salz (etwa ein Teelöffel) am Tag. In Deutschland nehmen viele Menschen aber zu viel Salz zu sich, in der EU liegt der Durchschnittskonsum bei etwa acht bis elf Gramm. Das kann gesundheitsgefährdend sein: Zu viel Salz erhöht das Risiko für Bluthochdruck und infolgedessen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Herkömmliches Kochsalz besteht zu rund 99 Prozent aus Natriumchlorid, welches Wasser im Körper bindet und Druck auf die Gefäße ausübt. Die Stiftung Warentest empfiehlt für Menschen mit hohem Blutdruck deshalb natriumarme Salze. Zwei von vier Produkten im Test schnitten „gut“ ab.
Da vor allem Fertiggerichte und verarbeitete Lebensmittel viel Salz enthalten, kannst du diese meiden und mehr selbst kochen. So bestimmst du selbst, wie viel Salz du verwendest und du sparst nebenbei sogar noch Geld.
Lies dazu auch: Salzersatz: Diese Alternativen würzen dein Essen ohne Salz
Jodmangel durch Speisesalz vorbeugen?
Jod ist ein wichtiges Spurenelement, das unter anderem den Stoffwechsel steuert. Leider ging die Jodversorgung in Deutschland in den letzten Jahren zurück, Schätzungen gehen von derzeit rund einem Drittel der Bevölkerung aus, die nicht die empfohlene Menge an Jod aufnimmt.
Der Endokrinologe Joachim Feldkamp vom Klinikum Bielefeld Mitte empfahl deshalb beispielsweise, dass Hersteller die Menge an Jod im Salz steigern sollten. Lies dazu auch: Experte empfiehlt, mehr Jod zu sich zu nehmen
Stiftung Warentest prüfte im Test auch 16 Salze mit Jodzusatz. Teils enthalten die Produkte zudem Folsäure. Erfreulicherweise schnitten fast alle günstigen Jodsalze aus Supermärkten und Discountern mit „gut“ ab.
Unter den besten Salzen im Test sind:
- Carat Jodsalz mit Fluorid von Netto Markendiscount
- Le Gusto Jodiertes Speisesalz mit Zusatz von Fluorid von Aldi
- Gut & Günstig Jodsalz mit Fluorid von Edeka
- Ja Jodsalz mit Fluorid von Rewe
Jodiertes Speisesalz ist zum Salzen von Nudelwasser oder für das Salatdressing optimal. Einzig wenn du zum Beispiel Gemüse beim Servieren optisch aufpeppen möchtest, kannst du grobes Meersalz darüber streuen. Wer auf Fisch und Meeresfrüchte verzichtet oder vegan lebt, kann mit Jodsalz relativ einfach ausreichend Jod zu sich nehmen. Auch Algen, Brokkoli und Spinat liefern das wichtige Spurenelement.
Alle Testergebnisse des Salz-Tests kannst du online auf test.de nachlesen.
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