Deos von Wild sollen Müll sparen und dadurch die Umwelt schonen. Wir haben uns die Inhaltsstoffe und die Verpackung genauer angesehen und das Deo getestet. Unsere Ergebnisse und Erfahrungen mit Wild-Deo findest du hier.
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Viele Marken bieten nachhaltige Deos an. Diese sind jedoch oft in einem Roller oder einer Sprühflasche verpackt, welche man wegwirft, sobald das Deo aufgebraucht ist. An einer Lösung für das Problem haben ebenfalls schon mehrere Unternehmen getüftelt: Einige Marken bieten Deocreme kompakt in kleinen Aludöschen an, andere als festes Stück, ganz ohne Plastik- oder Aluverpackung (Solche Produkte gibt es z.B. von Lush oder Lamazuna).
Das Unternehmen Wild Cosmetics aus dem Vereinigten Königreich wählt eine andere Herangehensweise: Es stellt Deobehälter aus Aluminium her, die sich wieder befüllen lassen. Ein Deostick von Wild soll ein Leben lang halten, heißt es auf der Webseite des Unternehmens.
Deo-Hersteller Wild hat sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben
Auch sonst hat sich Wild Nachhaltigkeit groß auf die Fahnen geschrieben. Die Deos tragen die Veganblume der Vegansociety, welche vegane Produkte garantiert und Tierversuche ausschließt. Außerdem setze man auf „natürliche Inhaltstoffe“ und verzichte auf Parabene und Aluminiumsalze. Wer über die Website bestellt, kann ein Abo abschließen und sich regelmäßig mit Nachfüllpacks beliefern lassen. Außerdem kann man dort aus verschiedenen Designs für den Nachfüllbehälter auswählen. Aber auch im Einzelhandel ist das Deo erhältlich, zum Beispiel bei Douglas (auch online) oder Budni. Online alternativ auch bei Amazon.
Wir bei Utopia wollten wissen: Wie nachhaltig sind Deos von Wild wirklich? Dafür haben wir uns die Inhaltsstoffe und die Verpackung genauer angesehen und das Deo getestet.
Viele natürliche Inhaltsstoffe, aber keine Naturkosmetik
Die Deos von Wild enthalten immer eine Reihe an Grundstoffen, die aber überwiegend gesundheitlich unbedenklich scheinen. Was sich hinter dem Begriff „Parfum“ auf der Zutatenliste verbirgt, wird allerdings nicht näher ausgeführt, auch nicht auf der Webseite des Unternehmens. Der Duft, den wir getestet haben (Jasmine & Mandarin Blossom), enthält zusätzlich zu diesen unbekannten Duftstoffen auch andere, die namentlich aufgeführt sind: nämlich Limonene, Linalool, Citral, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Benzyl Salicylate und Hydroxycitronellal.
Diese Duftstoffe sind überwiegend pflanzlichen Ursprungs – viele von ihnen wären auch in Naturkosmetik-Deos erlaubt. Allerdings können sie allergieauslösend wirken, deshalb müssen sie ab einer Konzentration von 0,01 Prozent im Endprodukt angegeben werden. Der Duftstoff Benzyl Salicylate wird von der Kosmetikapp ToxFox des BUND Naturschutz außerdem als „hormoneller Schadstoff“ einstuft. Er steht im Verdacht, sich auf das Hormonsystem auswirken zu können und wird von der EU gerade neu bewertet. Das Unternehmen Wild hat uns inzwischen versichert, den Inhaltsstoff Benzyl Salicylate in zukünftigen Duftrichtungen nicht mehr zu verwenden.
Deobehälter und Nachfülloption im Check
Für den Test hat unsere Redakteurin sich einen Wild-Behälter samt Deo der Sorte Jasmine & Mandarin Blossom gekauft. Die Verpackung besteht aus einem dünnen Pappkarton, darin befindet sich der bereits befüllte Deo-Behälter. Dieser besteht laut Wild aus recycelbarem Aluminium „mit Details aus recyceltem Kunststoff“.
Aluminium an sich ist erst mal kein nachhaltiges Material, denn die Gewinnung ist extrem energieaufwändig und bildet umweltschädliche Abbauprodukte. Auch recyceln lässt sich der Stoff nur unter hohem Energieaufwand.
Wild betont deshalb, dass der Behälter des Deos ein Leben lang halten soll. Denn auch konventionelle Deodosen bestehen oft aus Aluminium – benutzt man einen Behälter immer wieder, anstelle ihn nach einigen Monaten zu entsorgen, wird Aluminium gespart.
Der lebenslange Begleiter sollte dann aber auch gefallen: Auf der Website des Unternehmens kann man deshalb aus verschiedenen Designs für den Deobehälter auswählen. Will man den Behälter doch einmal loswerden, kann man ihn auch an das Unternehmen zum Recycling zurückschicken. Die Nachfüllbehälter bestehen aus Bambuszellstoff, den man theoretisch zuhause kompostieren können soll. Alternativ soll man ihn laut Herstellerwebsite zum Recycling in die Blaue Tonne geben. In dieser sammeln viele Gemeinden Papiermüll – andere stellen für diesen Zweck Altpapiertonnen in anderen Farben zur Verfügung. Das Material der Refill-Hüllen fühlt sich tatsächlich ähnlich an wie Pappe. Allerdings dürfte der Zellstoff, auch wenn der Inhalt aufgebraucht ist, noch mit Deoresten verschmutzt sein. Wir haben bei Wild nachgefragt, ob dies kein Problem beim Recycling darstellt. Das Unternehmen versicherte, dass die Deodorant-Reste an den Nachfüllpackungen keinen negativen Effekt auf das Recyceln der Nachfüllpackungen im Papiermüll haben, da sich die Reste des Deodorants mit warmem Wasser leicht entfernen lassen.
Unser Eindruck: Der Behälter mit matt-rosa Optik sieht hochwertig aus und ist klein genug, um sich leicht verstauen zu lassen. Allerdings sollte man sorgsam damit umgehen, damit keine Kratzer entstehen.
Wild-Deo im Test: Erfahrungen und Praxistest
Ein Deostarterpaket mit Behälter und 40 Gramm Deo kostet bei Douglas 13,99 Euro. Jede weitere Nachfüllpackung liegt bei knapp 6 Euro. Selbst das pure Deo ohne Behälter hat also noch einen stolzen Preis. Was bekommt man für sein Geld?
- Anwendung: Der Deo-Zylinder ist etwas größer als eine Zigarettenschachtel und lässt sich leicht bedienen. Zuerst zieht man oben den Deckel ab, damit der Deo-Stift zum Vorschein kommt. Dann dreht man den unteren Teil des Behälters, um das Deo im Inneren nach oben zu befördern.
- Deo nachfüllen: Ist das Deo leer, dreht man den unteren Teil des Behälters so lange nach links, bis er einrastet. Dann einfach zwei Knöpfe an der Seite drücken und schon lässt sich das Deo auseinanderziehen und der Nachfüllbehälter kann ausgewechselt werden.
- Duft und Schweißgeruch: Unsere Redakteurin hat das Wild-Deo für einige Tage verwendet und war sehr zufrieden damit. Es hat kein unangenehm feuchtes Gefühl an den Achseln hinterlassen, dafür aber seinen Job gut erledigt, nämlich Schweißgeruch unterbunden. Dies gelingt ohne übertrieben dominante Düfte – die Sorte „Jasmine & Mandarin Blossom“ roch tatsächlich sehr dezent und angenehm. Einziges Manko: Das Deo hinterließ leicht helle Flecken auf ein paar Shirts, die nach dem Waschen allerdings wieder verschwunden waren.
Fazit: Deo von Wild macht vieles richtig – aber es geht noch besser
Deo ist aus unserem Alltag schwer wegzudenken. Viele benutzen es täglich, doch der Inhalt eines Deosticks oder einer Sprühflasche sind oft nach wenigen Monaten oder sogar Wochen bereits aufgebraucht. Die Verpackungen aus Aluminium oder massivem Plastik funktionieren noch einwandfrei, landen aber trotzdem jedes Mal im Müll.
Eine Nachfülloption für Deo war also längst überfällig. Wild hat dafür ein effizientes und einfaches System entwickelt, von dem sich andere Hersteller eine Scheibe abschneiden könnten. Was die Anwendung angeht, haben wir durchweg positive Erfahrungen damit gemacht. Für Allergiker:innen ist das Deo von Wild allerdings wegen der vielen und teils bedenklichen Duftstoffe nicht geeignet. Wir bei Utopia raten in der Regel zu Naturkosmetikprodukten – eine entsprechende Zertifizierung weisen die Produkte nicht auf.
Kaufen: Online direkt bei Wild, auch bei Douglas oder Amazon.
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