Transition Towns bieten im kleinen Kreis Möglichkeiten für eine nachhaltige Lebensweise. Sie zeigen Alternativen zu unserem momentanen Wirtschaftssystem, indem sie für eine Einheit von Mensch, Tier und Natur plädieren.
Was sind Transition Towns?
Der Begriff „Transition Town“ bedeutet übersetzt so viel wie „Stadt im Wandel“. Transition-Town-Initiativen bezeichnen dabei Organisationen in Gemeinden und Städten, die sich für einen achtsamen Umgang mit Natur, Tieren und Menschen einsetzen.
Die Idee geht auf den britischen Permakultur-Dozenten Rob Hopkins zurück. Er gründete 2007 in Totnes den ersten Transition Town. Mittlerweile gibt es circa 4000 Initiativen in weltweit 50 verschiedenen Ländern.
Transition-Town-Initiativen sind eine Reaktion auf die momentane Wirtschaft und Lebensweise der westlichen Welt. Diese stellt uns zum Beispiel durch die Ausbeutung von Erdöl, Kernenergie sowie durch Unmengen von Verpackungsmüll vor große ökologische und soziale Probleme. Transition Towns kritisieren diese Ausbeutung von Umwelt, Tieren und Menschen und zeigen, wie es anders gehen könnte.
Was wollen Transition Towns?
Vertreter der Transition Towns fordern den Wandel zu einer Gesellschaft, die im Einklang mit Natur und Tieren lebt. Dies beinhaltet unter anderem, dass spar- und achtsam mit endlichen Rohstoffen umgegangen wird, sowie eine klimafreundliche Lebensweise. Zudem steht ein minimalitischer Lebensstil im Fokus: Das heißt, es wird ein genügsames, zufriedenes Leben angestrebt, anstatt eines hektischen Lebensstils im permanenten Überfluss.
Diese Ziele werden zum Beispiel so umgesetzt:
- lokale und saisonale Lebensmittel kaufen
- Verpackugnsmüll vermeiden
- alternative Mobilitätskonzepte (zum Beispiel mit Fahrrad, Car-Sharing oder öffentlichen Verkehrsmitteln)
Auch das Prinzip der Permakultur gehört zu den Grundideen der Transition Towns. Diese will nachhaltige und dauerhafte Kreisläufen schaffen. So sollen sich Landwirtschaft und Gesellschaft selbst regulieren und dadurch anpassungs- und widerstandsfähiger werden. Das Vorbild für diese Vorstellung liefern natürliche Ökosysteme. Auch Ideen der Gemeinwohl- und Postwachstums-Ökonomie fließen in die Grundsätze der Transition Towns ein.
Konkrete Projekte, die in Transition Towns umgesetzt werden, sind zum Beispiel:
- Repair-Cafés: Hier kannst du kaputte Gegenstände hinbringen und von freiwilligen Helfern reparieren lassen. Der Service ist kostenlos, du kannst das Projekt jedoch durch Spenden unterstützen. Nebenbei kannst du lernen, wie du Geräte künftig selbst reparieren kannst.
- Volksküchen: In Volksküchen erhälst du (meist) vegetarisches oder veganes Essen und bezahlst nach eigenem Ermessen bzw. nach deinen Möglichkeiten. Auch Obdachlose werden in solchen Küchen mit einer warmen Mahlzeit versorgt. Bei vielen Projekten kannst du beim Kochen helfen.
- Solidarische Landwirtschaft: Dabei treten Landwirte und Privatpersonen in eine gemeinsame Genossenschaft ein. Als Privatperson zahlst du jährlich einen bestimmten Betrag, von dem der Landwirt seinen Bio-Hof bewirtschaften kann. Als Gegenleistung erhälst du jede Woche frische Nahrungsmittel.
- Urban Gardening: Beim städtischen Gartenbau werden Grünflächen und Balkone innerhalb einer Stadt für das Heranzüchten von Blumen, Kräutern oder Obst- und Gemüsepflanzen genutzt.
Auch kulturelle Veranstaltungen, die die Idee des gesellschaftlichen Wandels veranschaulichen bzw. das momentane System kritisieren, werden in den Initiativen umgesetzt.
Zudem steht in Transition Towns auch der zwischenmenschliche Umgang im Fokus. So wird auf eine gewaltfreie Kommunikation und Werte, wie Toleranz, Individualität und Weltoffenheit, geachtet.
So kannst du mitmachen!
Möchtest du selbst im Rahmen der Transition Towns aktiv werden, kannst du dich auf der Website der Organisation erkundigen, ob es bereits eine Initiative in deinem Heimatort gibt. Existiert noch keine, kannst du selbst eine Gruppe gründen. Der „Transition-Leitfaden“ liefert dir nützliche Hinweise und weitere Informationen. Auf der Website kannst du außerdem für die Initiativen spenden.
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