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Unkrautvernichter selber machen: so geht’s

unkrautvernichter
Foto: CC0 / Pixabay / Hans

Wenn im Garten auch das Unkraut sprießt, dann helfen selbst gemachte Unkrautvernichter. Sie sind eine gute, ökologische Alternative zu aggressiven Mitteln. Wir zeigen dir, wie du Unkrautvernichter aus Haushaltsmitteln selber herstellen kannst.

Bevor du dich dazu entscheiden solltest, deinen Garten unkrautfrei zu halten, lohnt ein Blick in die Wildkräuterkunde. Denn viele „Unkräuter“ im Garten sind essbare Wildkräuter. Dazu gehören zum Beispiel Löwenzahn, Brennnesseln, Giersch oder Spitzwegerich. Als Salate sorgen sie für eine gesunde und ausgewogene Ernährung in der Küche.

Außerdem kannst du mit Unkraut etwas für den Artenschutz beitragen und gefährdeten Tierarten, wie Bienenarten und andere Bestäuberinsekten, Gutes tun. Sie ernähren sich gerne von Disteln oder Brennnesseln.

Unkrautvernichter aus Brennnesseln selber machen

Brennnesseln als Jauche dienen zur Unkrauvernichtung
Brennnesseln als Jauche dienen zur Unkrauvernichtung
(Foto: Utopia)

Hast du etwas mehr Zeit, ist eine Brennnesseljauche als Unkrautvernichter ein sehr gutes, umweltverträgliches Mittel. Wirkstoff gegen Unkraut soll die in der Brennnessel enthaltene Ameisensäure sein. Für die Herstellung des natürlichen Herbizids braucht es einige Vorbereitung und etwas Vorlaufzeit:

  • Pflücke, geschützt mit langer Kleidung und Handschuhen, etwa einen großen Müllsack voll Brennnesseln.
  • Zerkleinere die Brennnesseln und presse sie in einen großen Eimer, bis er etwa zu drei Viertel gefüllt ist.
  • Fülle den Eimer mit Wasser auf.
  • Die Mischung muss nun gären, am besten an einem sonnigen Platz. Falls während der Gärung der Geruch zu unangenehm wird, kannst du etwas Urgesteinsmehl hinzufügen. Es neutralisiert den unangenehmen Geruch.
  • Rühre die Mischung immer wieder durch.
  • Wenn der Gärprozess nach circa zwei Wochen abgeschlossen ist, gieße die Jauche ab. Sie ist inzwischen hoch konzentriert.
  • Jetzt kannst du die Jauche mit der Sprühflasche auf die Blätter und Stängel der Unkräuter aufbringen. Die Blätter verbrennen durch die enthaltene Ameisensäure. Auch hier solltest du Nutzpflanzen aussparen und umsichtig mit der Dosierung sein.

Der Unkrautvernichter aus Brennnesseln ist empfehlenswert. Er wirkt rein biologisch und im Gegensatz zu Essig- und Salzlösungen wird der Boden nicht geschädigt.

Lies dazu auch: Die 10 größten Gartenfehler– und wie du sie ganz einfach vermeidest

Unkraut vernichten mit heißem Wasser

Auch heißes Wasser zerstört Unkräuter. Da es keine Inhaltsstoffe wie Salz oder Essig und Essigessenz enthält, darf es auch auf versiegelten Flächen wie Einfahrten und Höfen angewandt werden. Um Wasser zu erhitzen, braucht es jedoch viel Energie. Wäge daher ab, ob du nicht Energie und Wasser sparen möchtest und einfach selbst Unkraut jätest

Mulchen gegen Unkraut

Eine dicke Schicht Rindenmulch unterdrückt das Wachstum von Unkraut. Du kannst einfach deinen Strauch- und Baumbeschnitt häckseln und ihn auf die Beete bringen, auch getrockneter Rasenschnitt eignet sich gut. So nutzt du deine Gartenabfälle sinnvoll und sparst dir lästiges Unkrautjäten.

Unkraut im Rasen vernichten

Unkraut im Rasen kann zum Problem werden, wenn es den Rasen zurückdrängt und dir am Ende eine „Unkrautwiese“ bleibt. Sollte dich das stören, kannst du es im ersten Schritt mit selbst gemachtem Rasendünger probieren. Denn oftmals liegt ein Nährstoffmangel vor, wenn sich Unkraut breit macht

Bringt das nicht den gewünschten Erfolg, kannst du deinen Rasen vertikutieren. Diese mechanische Art der Unkrautvernichtung schlitzt den Boden auf, entfernt Pflanzenteile und sorgt für eine gute Durchlüftung des Bodens.

Mehr dazu findest du hier: Unkraut im Rasen vernichten: So klappt’s ohne aggressive Vernichter

Unkrautjäten: die beste Unkrautvernichtung

Unkraut jäten ist immer noch die nachhaltigste Methode
Unkraut jäten ist immer noch die nachhaltigste Methode
(Foto: CCO / Pixabay / Pexels)

Lästig, aber nicht zu vermeiden: Die beste Methode, um unliebsame Pflanzen loszuwerden, ist das Jäten. Gerade wenn Wurzeln im Boden bleiben, dauert es nicht lange, bis das Unkraut wieder zu wachsen beginnt. Gute Hilfsmittel sind eine Gartenharke und eine kleine Schaufel. Nach Regen ist es besonders leicht, Unkräuter mitsamt der Wurzel zu entfernen, da der Boden schön weich ist. Manche der „Unkräuter“ kannst du so auch noch weiter verwerten – zum Beispiel Löwenzahn. Mehr Informationen dazu: Löwenzahn mit Hausmitteln entfernen: die besten Tipps

    Bei Unkrautvernichtern aus Salz oder Essig drohen Strafen

    Auch wenn eine Salz- oder Essiglösungen schnell hergestellte Hausmittel sind – lass lieber die Hände davon. Zu viel Salz und Essig schaden dem Boden und verändern sein natürliches Milieu. So bist du am Ende vielleicht nicht nur das Unkraut los, sondern auch deine Nutzpflanzen.

    Sobald du Essig und Salz als Unkrautvernichter einsetzt, gelten sie als Pflanzenschutzmittel. Deswegen unterliegen auch selbst gemachte Herbizide den gesetzlichen Regelungen des Pflanzenschutzgesetzes.

    Dieses verbietet, Pflanzenschutzmittel auf versiegelten Flächen wie Kies, Pflaster oder anderen befestigten Freilandflächen anzuwenden. Grund dafür ist, dass die konzentrierten Lösungen durch die Kanalisation ins Grundwasser gelangen und zur Gefahr werden können. Hältst du dich nicht an die Auflagen, drohen hohe Geldbußen.

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    Überarbeitet von Adriana Jodlowska

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