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Unruhige Beine: Diese Hausmittel helfen bei Restless Legs

unruhige beine
Foto: CC0 / Pixabay / DieterRobbins

Unruhige Beine und Schmerzen halten dich nachts vom Schlafen ab? Hier findest du Informationen zum Restless-Legs-Syndrom und einige Hausmittel, mit denen du unruhige Beine bekämpfen kannst.

Unruhige Beine sorgen für schlechten Schlaf

In Ruhephasen oder kurz von dem Einschlafen spürst du in den Beinen ein unangenehmes Ziehen, Stechen, Kribbeln, nervöses Zucken und Schmerzen? Oder verspürst du einen Bewegungsdrang, der sich nur beseitigen lässt, indem du die Beine bewegst oder aufstehst und umherläufst? Zunächst einmal bist du damit nicht alleine.

Hinter den Symptomen kann sich das Restless-Leg-Syndrom (RLS) oder auch „Syndrom der unruhigen Beine“ verbergen. Die Deutsche Restless Legs Vereinigung klärt auf, gibt Tipps und hat auf der Website einen Selbsttest. Es handelt sich dabei um eine neurologische Erkrankung, von der laut Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) bis zu zehn Prozent aller Menschen betroffen sind. Das heißt, es ist so verbreitet wie Migräne. Die Beschwerden können chronisch sein und sich im Verlauf des Lebens verschlimmern oder nach kurzer Zeit wieder verschwinden.

Das Restless-Legs-Syndrom betrifft, wie der Name sagt, meistens die Beine. Selten kann es auch in anderen Körperregionen, wie etwa den Armen, auftreten. Die Symptome kommen in Ruhephasen, meistens am Abend und hindern die Betroffenen oft am Ein- oder Durchschlafen, was wiederum Auswirkungen auf den Alltag und die Lebensqualität der Betroffenen hat. Ständige Erschöpfung und mangelnde Konzentrationsfähigkeit können die Folge sein. Bei chronischem Restless-Legs-Syndrom können auch seelische und psychische Beeinträchtigungen hinzukommen.

Unruhige Beine: Hausmittel können helfen

Schlafroutine, ein ruhiges Schlafzimmer und Rituale können beim Einschlafen helfen.
Schlafroutine, ein ruhiges Schlafzimmer und Rituale können beim Einschlafen helfen.
(Foto: CC0 / Pixabay / JESHOOTS-com)

Wer stark an unruhigen Beinen leidet und die Beschwerden mit Schmerzen verbunden sind, sollte sich unbedingt zeitnah in ärztliche Behandlung begeben. Es gibt sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Behandlungsansätze.

Wer unter milden und/oder periodischen (also nicht kontinuierlichen) Phasen unruhiger Beine leidet, kann es mit einigen Hausmitteln selbst versuchen:

  • Mit einer festen Routine deiner Bettzeiten und regelmäßigen Abendritualen kannst du das Einschlafen unterstützen. Dein Körper stellt sich dadurch automatisch auf Nachtruhe ein.
  • Dein Schlafzimmer sollte möglichst gemütlich, dunkel und ohne Ablenkung sein – im Idealfall schaust du im Bett nicht Fernsehen, gehst nicht ans Handy und nimmst auch deine Mahlzeiten nicht dort ein.
  • Auch, wenn du tagsüber durch den schlechten Schlaf müde bist, solltest du auf einen langen Mittagsschlaf verzichten – sonst bist du am Abend zusätzlich wacher.
  • Verzichte einige Stunden vor dem Schlafengehen auf Alkohol, Nikotin und Koffein. Diese fördern die unruhigen Beine.
  • Sorge tagsüber für ausreichend moderate Bewegung. Du solltest keinesfalls starke sportliche oder körperliche Tätigkeiten ausführen, denn diese können die Symptome am Abend/Nachts verstärken. Vermeide Überanstrengung am besten grundsätzlich.
  • Vielen RLS-Patient:innen leiden unter Eisenmangel. Sollte bei dir bereits ein Eisenmangel festgestellt worden sein, achte bei deiner Ernährung auf ausreichende Eisenzufuhr
  • Zur direkten Symptomlinderung kannst du Massagen, kühlende Gele/Umschläge oder Bäder machen.
  • Wenn du nachts wach liegst, konzentriere dich am besten nicht darauf, sondern lenke dich mit einem Buch oder anderen leichten Tätigkeiten ab (nicht mit dem Handy!).

Beachte: Typische Entspannungsverfahren wie Autogene Trainings oder Progressive Muskelentspannung sind häufig nicht geeignet – sie können die Symptome ebenfalls verstärken.

Ursachen und weitere Behandlungen

Unruhige Beine können für ungesunden Schlaf und Erschöpfung sorgen.
Unruhige Beine können für ungesunden Schlaf und Erschöpfung sorgen.
(Foto: CC0 / Pixabay / StockSnap)

Wenn Hausmittel nicht helfen, solltest du dich an deine:n Hausärzt:in wenden. Auch wenn die Symptome chronisch sind und dich permanent körperlich und psychisch belasten, solltest du dich über Ursachen und Behandlungsmethoden beraten lassen.

Die genauen Ursachen des Restless-Legs-Syndroms sind zwar noch nicht geklärt. Als Theorien kommen infrage: ein veränderter Eisenstoffwechsel im Gehirn, ein gestörter Gehirnstoffwechsel des Nervenbotenstoffs Dopamin und das körpereigene Opioidsystem.

Wichtig für Betroffene ist, dass man zwei Formen unterscheidet:

1. Idiopathisches RLS liegt dann vor, wenn die Symptome ohne auslösende Erkrankung auftreten. Diese Form kann genetisch vererbt sein. Symptomatisch tritt es gehäuft auf bei Eisen- oder Vitamin-B12-Mangel, bei stark eingeschränkter Nierenfunktion oder in der Schwangerschaft.

2. Symptomatisches RLS ist durch eine andere Grunderkrankung erworben. In diesem Fall muss diese als Ursache zunächst behandelt werden. Zu den häufigsten Auslösern gehören unter anderem:

  • Erkrankungen der Nieren
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Schwangerschaft
  • Eisenmangel
  • Stoffwechselstörungen

Daneben kann die Einnahme bestimmter Medikamente und anderer Substanzen für die unruhigen Beine mitverantwortlich sein. Dazu zählen:

  • Antidepressiva
  • Neuroleptika
  • Schilddrüsenmedikamente
  • Lithium
  • Alkohol, Nikotin oder Koffein

Auch interessant: Beim Fasten stellt sich dein Stoffwechsel auf die sogenannte Ketose um. Hierbei kann es auch zu den Symptomen der unruhigen Beine oder Beinkrämpfen kommen. Diese sollten wieder verschwinden, wenn du deine Fastenkur beendet hast und wieder zu einer normalen Ernährung übergegangen bist. Achte vor allem auf ausreichend Flüssigkeit und Elektrolyte, so kannst du die Symptome eventuell vermeiden.

In schweren Fällen des Restless-Legs-Syndroms gibt es medikamentöse Behandlungen, die du mit deinen behandelnden Ärzt:innen abstimmst. Außerdem helfen dir Vereine und Selbsthilfegruppen mit Informationen und Tipps zur Behandlung.

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Überarbeitet von Rachel Pechholz

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