Vanille ist vor allem in Süßspeisen beliebt. Doch kaum einer weiß, was es mit dem Gewürz auf sich hat. Wir verraten dir alles Wissenswerte.
Anbau und Herkunft der Vanille
Jeder von uns kennt die schwarzen Vanilleschoten, die es im Supermarkt in einem kleinen Glasröhrchen zu kaufen gibt. Nur wie und wo die Vanille wächst, wissen wahrscheinlich nur die wenigsten.
Die Gewürzvanille ist eine Orchideenpflanze, die Bäume und Pfähle hochklettert. Diese hat grün bis gelbliche Blüten und Samenkapseln. Ursprünglich stammt die Vanille aus Mexiko. Schon die Azteken schätzten das Gewürz, die Spanier machten es in Europa bekannt.
Mittlerweile ist Madagaskar das größte Anbaugebiet, da die Wetterbedingungen ideal sind. Dort wird die Pflanze allerdings künstlich bestäubt, da sie nur von mittelamerikanischen Bienen- und Kolibri-Arten bestäubt werden kann. Vanille wird in riesigen Plantagen angebaut. Das ist so aufwendig, dass Vanille als Königin der Gewürze gilt.
Vanille: Verarbeitung zum Gewürz
Der Geschmack steckt in den Samenkapseln der Schoten, doch bis die genießbar sind, dauert es. Im August werden sie reif, aber erst durch die Schwarzbrennung wird Vanille zu dem Gewürz, das wir kennen:
- Zunächst werden die Samenkapseln mit heißem Wasser oder Wasserdampf behandelt.
- Anschließend erfolgt die Fermentierung in luftdichten Behältern. Durch diesen Prozess, der bis zu vier Wochen dauern kann, entsteht das geschmackgebende Vanillin in den Schoten.
Damit der Vanille-Geschmack lange haltbar ist, wird sie in Glasrohren verkauft. Das echte Vanillin schmeckt übrigens aromatischer als das künstlich hergestellte.
Schattenseiten des Vanilleanbaus
Die Vanille-Bauern auf Madagaskar bekommen im Idealfall umgerechnet zehn Euro pro Kilogramm Vanille. Händler drücken die Preise immer mehr. Auf dem Weltmarkt wird das Gewürz dann für bis zu 600 Euro pro Kilogramm verkauft. Die Hauptabnehmer der Vanille sind große Konzerne wie Nestlé oder Unilever.
Bauern klagen, dass sich der Anbau wegen dem geringen Lohn für sie kaum noch lohnt. Viele von ihnen müssen mit weniger als einem Dollar pro Tag leben. Noch dazu erschweren Naturkatastrophen wie Zyklone die Arbeit. Fällt die Ernte aus, wird Vanille noch teurer. Doch die Bauern profitieren nicht davon.
Daher solltest du beim Kauf darauf achten, zu Fair Trade-Vanille zu greifen. Nur so kannst du sicher sein, dass die Bauern ihre Vanille zu einem gerechten Preis verkaufen können.
Hier kommt Vanille zum Einsatz
Pudding, Kuchen, Eis: Neben Süßspeisen findet Vanille auch bei Salatdressings oder Fischgerichten Verwendung. Je nach Rezept kannst du entweder die ganze Schote hernehmen oder nur das Mark. Das kannst du vorsichtig mit einer Messerspitze herauskratzen.
Danach kannst du die Schote weiterverwenden, um Vanillezucker selbst zu machen. Da Vanille einen weiten Weg hinter sich hat bis in unserer Küche landet, ist es besser, wenn du die komplette Vanille-Schote verarbeitest. Vanille sollte auch eher eine Ausnahme in deinem Speiseplan sein.
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