Vermutlich hat jede:r schon einmal etwas Überflüssiges gekauft oder einen Kauf bereut. Mit diesen Fragen kannst du deinen Kaufwunsch überprüfen, um solche Situationen zu vermeiden.
Viele Menschen kaufen mehr, als sie benötigen. Vielleicht ist dir das auch schon einmal passiert. Dieser übermäßige Konsum schadet nicht nur deinem Geldbeutel, sondern kann auch deinen CO2-Fußabdruck verschlechtern. Wenn mehr konsumiert wird, wird schließlich auch mehr produziert.
Um zu verhindern, dass du zu viele oder überflüssige Dinge kaufst, kannst du dir vor dem Neukauf ein paar Fragen zur Reflexion stellen. So kommst du zu fundierten Kaufentscheidungen und vermeidest unnötige Spontankäufe.
1. Brauche ich das?
Die erste Frage, die du dir vor einem Kauf stellen kannst, ist „Brauche ich das?“.
Überlege dir, ob du den Gegenstand für etwas Bestimmtes benötigst. Wenn ja, spricht das eher für einen Kauf. Sei aber trotzdem kritisch. Brauchst es wirklich für eine konkrete Tätigkeit, die in deinem Alltag relativ häufig anfällt, oder wäre es nur eine nette Spielerei, ohne die du auch sehr gut zurechtkommen würdest?
Eine gute Überlegung ist auch, ob du nicht schon einen Gegenstand hast, den du provisorisch verwenden kannst, statt einen neuen zu kaufen. Ein Beispiel: Du möchtest einen Kuchen backen und brauchst laut Rezept eine Kastenform. Die meisten Kuchen lassen sich aber auch in anderen Formen als den angegebenen backen, zum Beispiel in einer klassischen Springform. Eine Springform hast du sicherlich zuhause. Gegebenenfalls ist es nötig, die Zutatenmengen anzupassen, wenn du die Formen austauschst. Online findest du dafür aber praktische Umrechnungstabellen.
Backst du viel und weißt, dass du auch eine Kastenform häufig und gerne nutzen wirst, dann kannst du sie dir guten Gewissens kaufen. Backst du jedoch nur alle paar Monate mal etwas, dann reicht die Springform.
2. Kann ich das leihen oder mit anderen teilen?
Solltest du feststellen, dass du etwas tatsächlich unbedingt benötigst, dann kannst du es natürlich kaufen. Es lohnt sich aber zu überlegen, ob du es nicht vielleicht auch ausleihen kannst. Das gilt besonders dann, wenn du es nur selten oder gar einmalig brauchst.
Frage doch einfach deine Familie, Freund:innen oder Nachbar:innen, ob dir jemand aushelfen kann. Bei Gelegenheit kannst du dich vielleicht revanchieren und ebenfalls etwas verleihen. Alternativ kannst du vieles auch über Plattformen zum Teilen und Leihen besorgen, zum Beispiel mit Fahrrädern geht das ganz einfach.
Wenn du beispielsweise in einer WG wohnst ist, Teilen ebenfalls eine gute Lösung. Ihr braucht vieles höchstwahrscheinlich nie alle gleichzeitig und es reicht eine gemeinsame Anschaffung, die ihr euch dann teilt.
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3. Kann ich das gebraucht kaufen?
Die dritte Frage, die du vor dem Kaufen stellen kannst, ist, ob es denn ein fabrikneues Teil sein muss oder ob es auch aus zweiter Hand noch seinen Dienst tun kann. Fast alles kannst du online oder auf Flohmärkten gebraucht finden. Das ist meistens deutlich günstiger als ein Neukauf. Außerdem schonst du dadurch Ressourcen und jemand anderes freut sich ebenso, dass sein oder ihr Hab und Gut woanders noch ein zweites Leben bekommt.
Trotzdem solltest du natürlich kritisch bleiben und dir auch bei gebrauchten Dingen überlegen, ob du sie wirklich benötigst.
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4. Wo will ich das aufbewahren?
Vor dem Kauf macht es außerdem Sinn, dass du dir überlegst, wo du den neuen Gegenstand aufbewahren willst. Hast du zuhause wirklich Platz dafür? Oder steht er dann nur im Weg rum und nervt dich?
Besonders relevant ist diese Frage natürlich bei großen und sperrigen Dingen. Aber auch kleine Sachen brauchen in der Summe viel Platz. Quillt deine Sockenschublade nicht schon längst über und ein neues Paar passt da auf keinen Fall rein? Stapelst du deine Küchenutensilien nicht schon auf der Arbeitsfläche, weil du nicht weißt, wohin damit?
Natürlich kann es sein, dass du etwas wirklich brauchst, obwohl du eigentlich keinen Platz dafür hast. Dann ist das aber vielleicht eine gute Gelegenheit, Unnötiges auszumisten und Platz für den notwendigen Einkauf zu schaffen.
5. Wie will ich das instand halten?
Manche Dinge erscheinen auf den ersten Blick praktisch. Überlege dir aber, wie viel Zeit und Geld du gegebenenfalls investieren musst, damit sie in gutem Zustand bleiben. Vielleicht müsstest du die neue Bluse aufwändig von Hand waschen? Ist der Mixer umständlich zu reinigen und du müsstest ihn jedes Mal auseinander bauen? Oder du bräuchtest teure Spezialreinigungsmittel für das Sofa?
Beschäftige dich schon vor dem Kauf mit der Gebrauchsanweisung beziehungsweise den Pflegehinweisen. Vielleicht stellst du dann fest, dass das Objekt doch nicht so praktisch ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Dann kannst du dich gegen den Kauf entscheiden und musst ihn nicht im Nachhinein zuhause bereuen.
6. Wie lange kann ich es nutzen?
Manche Dinge brauchst du nur für eine gewisse Zeit. Wenn du das schon vor dem Kauf weißt, solltest du dir überlegen, was du mit dem Gegenstand machst, sobald du ihn nicht mehr benötigst. Kannst du ihn gut weiterverkaufen? Ihn verschenken? Oder doch noch für etwas anderes nutzen? Die schlechteste Option wäre, wenn du ihn wegwerfen musst. Gerade bei Sachen, die du nur zeitweise brauchst, lohnt sich daher die Überlegung, sie nur zu leihen.
Umgekehrt gilt für Dinge, die du lange nutzen möchtest, dass du dir überlegen solltest, ob die Qualität dafür ausreicht. Die billige Variante landet schnell spontan im Einkaufskorb. Aber wenn du den Gegenstand viel und lange nutzen möchtest, dann lohnt sich auf lange Sicht meist der Kauf der hochwertigen (dadurch wahrscheinlich aber auch teureren) Variante. Sonst musst du es zu oft ersetzen.
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