Wachstumsschmerzen können für präpubertäre Kinder eine unangenehme Belastung sein. Woher sie kommen und wie du sie bei deinem Kind erkennen kannst, erklären wir dir in diesem Artikel.
Im Alter zwischen drei und vier Jahren verspüren laut WebMD bereits Kleinkinder Wachstumsschmerzen. Am meisten klagen darüber jedoch Kinder direkt vor oder während der Pubertät zwischen acht und zwölf Jahren. Wachstumsschmerzen werden von den Pre-Teens meist als ziehend, stechend oder brennend beschrieben und können an folgenden Stellen auftreten:
- in beiden Beinen
- in den Schienbeinen, vorderen Oberschenkeln und in den Kniekehlen
- im Kopf
- im Bauch
- als Stechen in der Brust
Daneben gibt es noch weitere Punkte, auf die du laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V (BVKJ) achten solltest, wenn du Wachstumsschmerzen bei deinem Kind vermutest:
- Der Schmerz beginnt normalerweise am späten Nachmittag, am Abend oder lässt dein Kind nachts aufwachen. Er tritt also immer in Ruhephasen auf.
- Am Morgen ist der Schmerz wie „weggeblasen“.
- Meistens schmerzen beide Beine gleichzeitig.
- Der Schmerz ist unregelmäßig und wandert.
- Er kann Minuten andauern oder sogar eine Stunde.
Wichtig ist, dass du nicht denkst, dein Kind täusche diese Schmerzen bloß vor, nur weil sie am Morgen wieder verschwunden sind.
Wachstumsschmerzen: Die Ursachen
Der BVKJ vermutet, dass Wachstumsschmerzen womöglich daher rühren, dass die Weichteile der Kinder langsamer wachsen als ihre Knochen. Der Verband vermutet, dass die während eines Wachstumsschubs entstandene Spannung der Knochenhaut Schmerzen verursachen kann oder die jungen Knochen beim Wachstum ermüden. Laut der hkk-Krankenkasse liege dies an den in der Nacht ausgeschütteten Wachstumshormonen, die am Morgen wieder gedrosselt werden. Auch könne es einen psychologischen Grund geben: Kinder könnten durch Schmerzen lernen, Konflikte (mit Eltern, Freunden oder Lehrern) zu verarbeiten.
Laut WebMD haben Wachstumsschmerzen trotz ihres Namens nicht unbedingt etwas mit Wachstumsschüben zu tun. Höchstwahrscheinlich treten die Schmerzen aufgrund der erhöhten Aktivität deiner Kinder auf. Achte darauf, ob dein Kind vor allem nach einem besonders aktiven Tag unter solchen Schmerzen leidet. Während der Belastung selbst – zum Beispiel beim Sportmachen – sollte dein Kind eher keine Beschwerden zeigen.
Bei andauernden Schmerzen ist es laut dem BVKJ wichtig, zunächst auszuschließen, dass dein Kind unter folgenden Krankheiten leidet:
- Rheuma
- Infektionen
- Knochenbrüche
- Knochentumore
- Fibromyalgie
Verschiedene Studien vermuten laut WebMD, dass Kinder, die an sogenannten Wachstumsschmerzen leiden, generell ein höheres Schmerzempfinden haben. Auch Kopfschmerzen und Bauchschmerzen treten bei ihnen häufiger auf.
Besonders in der Zeit kurz vor und während der Pubertät verändert sich der Hormonhaushalt von Kindern dramatisch. Eine solche Veränderung kann besonders bei Mädchen Schmerzen in der Brust verursachen, die diese oft als „Herzschmerz“ wahrnehmen. Diese sogenannte Mastalgie kann laut der Johns-Hopkins-Universität mit der Ausschüttung der weiblichen Hormone Progesteron und Östrogen zusammenhängen. Wie genau die Hormone Einfluss auf die Brust haben, ist noch nicht erwiesen.
Obwohl es sich in den meisten Fällen nicht um Probleme am Herzen handelt, solltest du solche Beschwerden natürlich immer von einer Ärzt*in überprüfen lassen. Ein Besuch bei der Gynäkolog*in kann ebenfalls aufschlussreich sein.
So behandelst du Wachstumsschmerzen bei Kindern
Der britische National Health Service empfiehlt, Wachstumsschmerzen auf folgende Weise äußerlich zu behandeln:
- die betroffenen Muskeln (zum Beispiel Waden oder Oberschenkel) sanft massieren
- die Muskeln sanft dehnen
- die Stellen mit einem Kirschkernkissen oder einer Wärmflasche wärmen (wie du ein Kirschkernkissen selber machen kannst, erfährst du in unserem Ratgeber)
- deinem Kind ein warmes Bad vor dem Schlafengehen einlassen
- auf das richtige Schuhwerk bei den Kindern achten.
In manchen Fällen kann auch Magnesiummangel hinter vermeintlichen Wachstumsschmerzen stecken. Vor allem, wenn dein Kind besonders aktiv ist, brauchen die Muskeln mehr Magnesium. Besonders nächtliche Wadenkrämpfe können darauf zurückzuführen sein. Ob und wie viel Magnesiumzusätze dein Kind benötigt, solltest du jedoch mit deinem Kinderarzt besprechen. Gesunde Nahrungsmittel, die besonders reich an Magnesium sind, empfehlen wir dir in unserer Übersicht: Magnesium in Lebensmitteln: Magnesiumhaltige Nahrungsmittel, die du kennen solltest
Wichtig: Sieh von einer Eigenbehandlung mit Schmerzmitteln ab. Besprich die Beschwerden deines Kindes immer vorher mit einem Kinderarzt oder einer Kinderärztin, bevor du deinem Kind Medikamente gibst.
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