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Waldmeister sammeln: Nur so solltest du ihn ernten

Waldmeister sammeln
Foto: CC0 / Pixabay / Hans

Waldmeister zu sammeln lohnt sich, wenn du im Wald unterwegs bist. In der Küche kannst du die Würzpflanze vielseitig verwenden. Allerdings gibt es beim Sammeln und Verarbeiten ein paar Dinge zu beachten.

In vielen Laubwäldern kannst du Waldmeister sammeln. Die auch Maikraut genannte Pflanze galt bereits im Mittelalter als natürliches Heilmittel. Heute erfreut sie sich aufgrund ihres charakteristischen Aromas als Zutat in Frühlingsbowlen, Bonbons und Limonaden großer Beliebtheit. 

Verantwortlich für den typischen Waldmeistergeschmack ist der Stoff Cumarin, der unter anderem auch in Zimt, Dill und Kümmel steckt. Cumarin ist als ein potenziell gesundheitsgefährdender Stoff in Verruf geraten, seitdem auf europäischer Ebene Cumarin-Höchstwerte für zimthaltige Speisen eingeführt wurden. Doch Cumarin ist nicht grundsätzlich ungesund. Tatsächlich bietet er – in Maßen genossen – gesundheitliche Vorteile. Eine Studie belegt etwa seine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung.

Wer zu viel Cumarin verzehrt, kann jedoch Kopfschmerzen, Schwindel und in Einzelfällen Leberschäden erleiden. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung kannst du täglich 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht bedenkenlos aufnehmen. Auch wenn du diese Menge über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen überschreiten solltest, musst du dich nicht um gesundheitliche Schäden sorgen.

Allerdings stammt der Waldmeistergeschmack in den meisten Lebensmitteln inzwischen von künstlichen Aromen. Wenn du das Aroma der echten Pflanze kennenlernen möchtest, kannst du selbst Waldmeister sammeln gehen. Wie du ihn erkennst, wo du ihn findest und was du hinsichtlich des Cumarins in Waldmeister beachten solltest, erfährst du hier.

Waldmeister sammeln: So erkennst du ihn

Du solltest Waldmeister sammeln, bevor er blüht.
Du solltest Waldmeister sammeln, bevor er blüht.
(Foto: CC0 / Pixabay / berggeschwister)

Waldmeister gehört zu den ersten Pflanzen, die nach dem Winter wieder aus dem Boden sprießen. Daher kannst du schon ab März und bis in den Juni hinein in zahlreichen Laubwäldern Ausschau nach dem Wildkraut halten. Da Waldmeister eine bodendeckende Pflanze ist, wird dir seine teppichartige Ausbreitung auffallen. Anhand dieser Merkmale kannst du Waldmeister beim Sammeln noch erkennen:

  • maximale Wuchshöhe von 30 Zentimetern
  • dünne, vierkantige Stängel
  • schmale, lanzenförmige Blätter, die in Quirlen (mehrere Blätter kreisrund um den Stiel) und auf mehreren Etagen angeordnet sind

Von etwa Mitte April bis Mitte Mai ist der Waldmeister noch leichter an seinen kleinen weißen Blüten erkennbar. Doch gerade während der Blütezeit solltest du Waldmeister nicht sammeln. Mit Beginn der Blüte steigt im Waldmeister nämlich der Cumaringehalt stark an. 

Hast du Waldmeister vor der Blüte entdeckt, erntest du ihn am einfachsten, indem du die Pflanze mit einem scharfen Messer knapp oberhalb des Bodens abschneidest. Achte darauf, genügend Pflanzenteile stehen zu lassen, damit sich der Waldmeister erholen und verbreiten kann. 

Tipp: Wenn du auf den Geschmack gekommen bist, kannst du auch im eigenen Garten Waldmeister anpflanzen

    So kannst du gesammelten Waldmeister verwenden

    Die Stielenden des Waldmeisters sollten besser keinen Kontakt zur Flüssigkeit haben.
    Die Stielenden des Waldmeisters sollten besser keinen Kontakt zur Flüssigkeit haben.
    (Foto: CC0 / Pixabay / anandasandra)

    Im Gegensatz zu vielen anderen Kräutern, deren Geschmack direkt nach der Ernte am intensivsten ist, entfaltet Waldmeister sein Aroma erst, wenn er ein wenig welk geworden oder komplett getrocknet ist. 

    Du solltest Waldmeister nach dem Sammeln also einige Stunden bis zwei Tage an einem gut gelüfteten Ort trocknen lassen. Während der Trocknung entsteht zwar nachträglich Cumarin, doch in einer ungefährlicheren Form. Wenn du den Waldmeister direkt verwenden möchtest, kannst du ihn alternativ auch eine halbe Stunde in das Gefrierfach legen. 

    Den getrockneten oder gefrorenen Waldmeister kannst du beispielsweise zu einer klassischen Maibowle weiterverarbeiten. Achte darauf, dass du die offenen Stielenden nicht mit der Flüssigkeit in Kontakt bringst, um zu verhindern, dass sich zu viel Cumarin in das Getränk überträgt. Binde den Waldmeister am besten zu Sträußen zusammen und hänge sie kopfüber, nur mit den Blättern, in die Flüssigkeit. Lasse das Sträußchen für 15 Minuten in der Bowle hängen. Einen unbedenklichen Waldmeisterbowle-Genuss erhältst du, wenn du maximal drei Gramm Waldmeister auf einen Liter Bowle gibst. 

    Mehr Ideen, wie du Waldmeister verwenden kannst, findest du hier: Die besten Waldmeister-Rezepte.

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