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Vanilleeis bei Stiftung Warentest: Wenig Vanille, dafür Fremdaromen und Luft

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Foto: CC0 Public Domain / Pixabay

Vanilleeis ist eine der beliebtesten Eissorten in Deutschland, aber nicht jedes ist empfehlenswert. Stiftung Warentest hat sich 19 Produkte genauer angesehen – und Luft und Fremdaromen gefunden.

Vanilleeis darf in keiner Eisdiele fehlen – wer Vanilleeis zu Hause essen will, kann im Supermarkt meist zwischen mehreren Marken und Herstellern wählen. Stiftung Warentest wollte wissen, wie gut solche Haushaltspackungen Vanilleeis sind und hat 19 Produkte ins Labor geschickt.

Mit dabei waren Marken wie Häagen-Dazs und Mövenpick sowie Eigenmarken der Discounter und Supermärkte. Auch laktosefreies und  veganes Eis sowie zwei Bio-Produkte hat Stiftung Warentest getestet. Das wichtigste Testkriterium war hierbei, wie das Eis schmeckt, riecht und sich im Mund anfühlt. Außerdem prüfte das Labor den Gehalt von Vanille und anderen Aromastoffen – und untersuchte das Eis auf Schadstoffe und Keime.

Die Ergebnisse von Stiftung Warentest

Mit dem Ergebnis ist die Verbaucherschutzorganisation zufrieden: Die meisten Produkte sind „gut“. In einigen Packungen steckt jedoch mehr Luft und Fremdaroma als Vanille.

Die Ergebnisse im Überblick:

  • Testsieger ist das „Vanilla“-Eis von Häagen-Dazs – das einzige Produkt mit der Note „sehr gut“. Es überzeugte vor allem im Geschmackstest.
  • Elf Produkte sind „gut“, darunter die beiden Bio-Sorten von Alnatura und Denree.
  • Zwei Vanilleeis-Packungen erhalten die Note „befriedigend“, drei sind „ausreichend“.
  • Testverlierer mit „mangelhaft“: Das Vanille-Bourbon-Eis von Eismann und das vegane Lupinen-Eis von Made with Luve. Hauptkritikpunkt: zu viel Fremdaroma.

Stiftung Warentest kritisiert bei den schlechter bewerteten Produkten vor allem den geringen Gehalt an Vanille. Im Durchschnitt enthielt das Eis im Test 0,18 Prozent Vanille – in dem laktosefreien Eis von Cremissimo steckten nur 0,01 Prozent des Gewürzes. Das Eis enthielt auch am meisten Luft. Laut Stiftung Warentest wird die Luft in die Eismasse gerührt, um sie cremiger zu machen. „Viele Packungen enthalten mehr Luft als Eismasse“.

Veganes Vanilleeis kann im Test nicht überzeugen

Bananenmilch lässt sich einfach mit Zimt oder Vanille verfeinern.
Nicht genug Vanille im Vanilleeis. (Foto: CC0 / Pixabay / gate74)

Mit den drei veganen Eissorten war Stiftung Warentest nicht zufrieden. Bei dem veganen Eis von Carlotta störte Stiftung Warentest der Geschmack – trotz überdurchschnittlich hohem Vanillegehalt schmeckte es zu sehr nach Kokos. Das „K-Take it veggie“-Eis von Kaufland enthielt viel Fremdaroma, außerdem war es als einziges Eis im Test stark mit Mineralölkohlenwasserstoffen belastet.

Öko-Test fand vergangenes Jahr in 18 von 19 untersuchten Vanilleeis-Packungen zumindest Spuren von Mineralöl. Stiftung Warentest erwähnt jedoch nur die starke Belastung bei „K-Take it veggie“. Ob in dem anderen Eis ebenfalls Rückstände enthalten sind, ist unklar.

Stiftung Warentest sollte auch Produktionsbedingungen bewerten

Auch wenn Stiftung Warentest viele Produkte gut bewertet – die Organisation hat ein wichtiges Kriterium nicht beachtet: Wurde die Vanille nachhaltig und fair produziert? Vanille wird weltweit stark nachgefragt und Händler und -Bauern stehen unter starkem (Preis-)Druck. Das Ergebnis: niedrige Tagelöhne auf den Vanilleplantagen, Vanille-Diebstähle und teilweise sogar Kinderarbeit. Ob ein Vanilleeis wirklich empfehlenswert ist, sollte unserer Ansicht nach vor allem davon abhängen, woher die Vanille stammt.

Mehr Details und eine Übersicht über die 19 getesteten Produkte gibt’s bei Stiftung Warentest.

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