Was ist besser für die Fitness – eine Ernährung mit tierischen Produkten oder die vegane Lebensweise? Zwillingsbrüder aus England wollten es wissen und führten ein Experiment durch: Einer von ihnen ernährte sich rein pflanzlich, der andere aß auch Fleisch. Sie stellten deutliche Unterschiede fest.
Hugo und Ross Turner sind in Großbritannien vor allem für ihre abenteuerlichen Expeditionen bekannt – die beiden sind unter anderem über den Atlantischen Ozean gerudert und haben damit zwei Weltrekorde gebrochen. In diesem Jahr haben die „Turner Twins“ ein Experiment der anderen Art gestartet.
Die beiden Zwillingsbrüder wollten herausfinden, wie sich eine vegane Ernährung auf den Körper und die sportliche Leistungsfähigkeit auswirkt. Hugo Turner ernährte sich hierfür drei Monate lang rein vegan, Ross nahm weiter tierische Produkte wie Fleisch und Milch zu sich. Die Brüder achteten darauf, stets die gleiche Kalorienmenge aufzunehmen. Beide gingen außerdem fünf bis sechsmal die Woche ins Fitnessstudio und führten das gleiche Training durch.
Die Ergebnisse des Experiments
Während des Experiments dokumentierten die Brüder verschiedene Veränderungen in ihrem Körper, wie „Men’s Health“ berichtet:
- Cholesterin: Der Cholesterinspiegel von Hugo (vegane Ernährung) sank, der von Ross blieb gleich.
- Energielevel: Hugo berichtete, dass er im Fitnessstudio deutlich mehr Energie hatte als sonst. Es habe keine Trainingseinheit gegeben, bei der er das Gefühl hatte, er könne nicht mehr. Ross hingegen erlebte zwar Energie-Höhepunkte, hatte aber auch Zeiten, in denen er sich kraftlos fühlte. Womöglich hängt dieser Effekt mit dem Blutzuckerspiegel zusammen.
- Blutzucker: Die Brüder trugen kontinuierlich Blutzucker-Messgeräte. Bei Ross waren starke Schwankungen zu beobachten. Bei Hugo mit seiner pflanzlichen Ernährung hingegen blieb der Blutzucker stabil.
- Fettanteil im Körper: Hugo verlor 1 Kilogramm an Fett. Ross nahm 2,8 Kilogramm Fett zu.
- Muskeln: Beim Muskelaufbau schien die vegane Ernährung weniger förderlich zu sein: Hugo gewann 1,2 Kilogramm Muskelmasse, bei Ross waren es 4 Kilogramm.
Die Effekte liegen wahrscheinlich nicht allein an der pflanzlichen Kost – sondern sind auch damit zu erklären, dass Hugo sich (gezwungenermaßen) gesünder ernährte. So gab es als Snacks für ihn keine Schokolade, Kekse oder Süßigkeiten mehr, sondern hauptsächlich Nüsse und Obst.
Hugo Turner war vor allem von der Wirkung der veganen Ernährung auf seine Leistungsfähigkeit beim Training überrascht. Er hat beschlossen, nach Ende des Experiments zumindest weniger Fleisch zu essen.
Wie gesund ist die vegane Lebensweise?
Ob die vegane Ernährungsweise generell gesünder ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bekannt ist jedoch, dass Veganer*innen ein geringeres Risiko haben, an Krankheiten zu erkranken, die durch schlechte Ernährung ausgelöst werden. Dazu gehören zum Beispiel Übergewicht und Diabetes. Außerdem verbessern sich die Cholesterinwerte, was Herzkrankheiten vorbeugt.
Veganer*innen müssen jedoch besonders darauf achten, sich ausgewogen zu ernähren, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Es kann außerdem sinnvoll sein, bestimmte Nährstoffe mit Nahrungsergänzungsmitteln zuzuführen.
Für die Umwelt ist eine rein pflanzliche Kost vorteilhaft. Viehzucht und Tierhaltung verursachen hohe Treibhausgas-Emissionen, außerdem geht extrem viel landwirtschaftliche Fläche für Tierfutter und Tierfarmen verloren. Eine Ernährung ohne Fleisch, Milch, Eier und andere tierische Produkte ist deutlich nachhaltiger.
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
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