Jeden Tag Döner essen: Das sind die Folgen

Jeden Tag Döner: Das sind die Folgen
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay.de – Marcel Gnauk

In der Mittagspause oder auf dem Nachhauseweg nehmen sich viele Menschen gerne mal einen Döner mit. Deutschland liebt Döner sogar so sehr, dass der „Dönerpreisindex“ die Inflation misst. Doch: Was wäre, wenn wir wirklich jeden Tag Döner essen würden?

Knuspriges Fladenbrot, frischer Salat, saftiges Fleisch, würzige Soße, vielleicht noch ein bisschen Käse oder gegrilltes Gemüse – der Döner zählt zu den beliebtesten Fast-Food-Gerichten in Deutschland und es gibt ihn an fast jeder Straßenecke.

Was steckt drin im Döner?

In den 70er Jahren sollen türkischstämmige Gastarbeiter:innen den Döner im Brot zum Mitnehmen erfunden haben. Was viele Jahre lang ein preiswertes Fast-Food-Gericht war, ist deutlich im Preis gestiegen: Im Frühjahr gab es viel Aufregung, weil laut Lieferando der Döner-Durchschnittspreis in Deutschland mittlerweile bei 8,03 Euro liegt (Stand März 2025). Der „Dönerpreisindex“ dient manchen sogar als Messgröße für die Inflation.

Die Zutaten des beliebten Gerichts sind einfach: Der klassische Döner besteht aus einem aufgeschnittenen Fladen- oder Pitabrot, das mit mariniertem Fleisch – in der Regel Kalbfleisch – Salat, Tomaten, Zwiebeln, Rotkohl und Soße gefüllt wird.

Laut Food Database enthält ein durchschnittlicher Döner (circa 400 Gramm) mit Kalbfleisch knapp 700 Kilokalorien. An Hauptnährstoffen sind 42 Gramm Eiweiß, etwa 83 Gramm Kohlenhydrate und knapp 20 Gramm Fett enthalten. Hinzukommen kleine Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen: etwa ein Milligramm Vitamin C und 0,9 Milligramm Eisen.

Je nach Größe, Inhalt und Zusammensetzung können diese Werte allerdings stark variieren. Wer anstelle von Fleisch lieber Falafel nimmt, spart sich ein paar Kalorien.

Jeden Tag Döner essen?

Auch wenn manche es sich vielleicht wünschen, isst natürlich in Wirklichkeit kaum jemand jeden Tag Döner. In einer Umfrage gab nur ein Prozent der Teilnehmenden an, mehrmals pro Woche Döner zu essen.

Doch was es bedeutet, wenn man häufig fleischlastiges Fast Food isst, dafür ist der beliebte Döner ein gutes Beispiel. Immerhin werden laut dem Magazin Fleischwirtschaft täglich rund 550 Tonnen Dönerfleisch in Deutschland verzehrt und etwa 1100 Tonnen hergestellt.

Gibt es Vorteile?

  • Du isst eine Portion Salat und Gemüse: Besser als gar nichts Frisches sind der Salat, die Tomaten, Zwiebeln und der Rotkohl im Döner alle mal.
  • Du sparst Zeit: Sofern die Dönerbude auf dem Weg liegt, kannst du mit Döner zum Mitnehmen ein bisschen Zeit einsparen.

Wie du siehst: Es gibt nicht viele Aspekte, die ernsthaft dafür sprechen, häufig Döner zu essen. Sehr viel mehr Argumente sprechen dagegen.

Wie gesund ist Döner?
Die wichtigste Zutat für klassischen Döner ist Kalbfleisch. Oft Döner zu essen kann darum für die Gesundheit ungute Folgen haben. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash.com – Francisco De Legarreta C. )

Nachteile des täglichen Döners (mit Kalbfleisch)

  • Du nimmst viele Kalorien auf: Der klassische Döner ist – wie viele Fast-Food-Gerichte – eine Kalorienbombe. Etwas gesünder wird er mit Falafel statt Fleisch, Joghurtsoße statt Cocktailsoße, viel Salat, Gemüse und Kräutern sowie Vollkornfladenbrot.
  • Du ernährst dich einseitig: Langfristig wäre eine Ernährung mit einem täglichen Döner nicht ausgewogen und könnte gegebenenfalls sogar zu Nährstoffmängeln führen. Das gilt übrigens für eine einseitig fleischlastige Ernährung generell.
  • Dein Krebsrisiko könnte steigen: Die Internationale Krebsforschungsbehörde (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft rotes Fleisch als „wahrscheinlich krebserregend“ ein. Dazu zählt unter anderem Rindfleisch, Lammfleisch und Schweinefleisch.
  • Dein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes könnte steigen: Wie eine chinesisch-amerikanische Meta-Studie von 2023 zeigt, kann der tägliche Konsum von 50 Gramm verarbeitetem oder 100 Gramm unverarbeitetem rotem Fleisch ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Folgeerkrankungen sowie Typ-2-Diabetes mit sich bringen.
  • Dein Schlaganfall-Risiko kann erhöht sein: Laut mehreren Studien kann der Konsum von rotem Fleisch mit einem höheren Risiko für einen Schlaganfall einhergehen.
  • Dein Gewicht und dein BMI können steigen: Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die kein oder wenig Fleisch essen, tendenziell weniger wiegen und einen niedrigeren BMI haben, als diejenigen, die regelmäßig Fleisch essen.
  • Deine Immunabwehr kann geschwächt werden: Wie eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zeigt, kann uns Fast Food anfälliger für bakterielle Infektionen machen.
  • Dein Risiko für Demenz steigt: Eine umfangreiche Untersuchung kam Anfang 2025 zu dem Schluss, dass ein hoher Konsum an rotem und verarbeitetem Fleisch zu einem deutlich höheren Risiko führt, an Demenz zu erkranken und kognitive Funktionen verschlechtern kann.
  • Du hast hohe Kosten: Döner sind heutzutage kein preiswertes Fast-Food mehr und würden beim häufigen Verzehr ordentlich ins Geld gehen: Ausgehend vom Durchschnittspreis von 8,03 Euro würdest du pro Monat etwa 240 Euro für den täglichen Döner zahlen.
  • Dein persönlicher CO2-Fußabdruck verschlechtert sich: Wie der Onlinerechner der Verbraucherzentrale eindrücklich zeigt, kommt ein herkömmlicher Döner mit Kalbfleisch auf etwa 2,8 Kilogramm CO2-Emissionen. Die Variante mit Falafel hingegen verursacht nur rund 0,4 Kilogramm CO2. Das lässt sich auf andere Fast-Food-Optionen übertragen: Fleisch verursacht fast immer deutlich mehr Treibhausgase als pflanzliche Lebensmittel.

Besser öfter mal Alternativen ausprobieren

Vermutlich wird dich dieses Fazit nicht überraschen: Häufig Döner zu essen, ist aus vielen Gründen nicht empfehlenswert. Zum einen ist das nicht gesund und auf Dauer auch ziemlich einseitig. Zum anderen ist es in Bezug auf die Klimabilanz eine schlechte Option.

Das heißt natürlich nicht, dass du nie wieder Döner essen kannst. Aber vielleicht regt es dich an, zu überlegen, ob du öfter eine bessere Wahl treffen kannst. Wer zur fleischlosen Alternative mit Falafel oder Gemüse greift, schont bereits die Gesundheit und die Umwelt – das zeigen Studien und der Klimabilanz-Rechner anschaulich. Auch zu vielen anderen Fast-Food-Gerichten gibt es pflanzliche Alternativen, die gesünder und weniger klimaschädlich sind.

Und zusätzlich sparst du auch noch viel Geld, wenn du (gesündere) Schnell-Mahlzeiten einfach selbst machst anstatt Fast Food zu kaufen:

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

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