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Amazonas: Jetzt brennt es auch noch – schwerste Brände seit 13 Jahren

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Symbolbild; Foto: CC0 Public Domain / Pixabay

Der Amazonas schrumpft weiter: Wie Satellitenaufnahmen zeigen, gab es im Juni mehr als 2.000 Brände in dem Regenwaldgebiet. Das brasilianische Weltrauminstitut spricht von den schlimmsten Waldbränden in 13 Jahren. Die Feuer wurden offenbar bewusst gelegt.

Der Amazonas ist der größte Regenwald der Welt – und er ist in Gefahr: Wieder brennt es dort, dieses Mal sind die Feuer besonders schwer. Das brasilianische Weltrauminstitut zählte auf Sattelitenaufnahmen vom Juni 2.248 Feuer. So viele Waldbrände hat es der Behörde zufolge zuletzt im Jahr 2007 gegeben.

Expert*innen gehen davon aus, dass die meisten Feuer durch Brandrodung entstanden sind, also bewusst gelegt wurden. Bei Brandrodungen werden Waldflächen kontrolliert in Brand gesetzt, meist um Platz für landwirtschaftliche Plantagen oder Viehweiden zu schaffen.

Brasilien schafft im Amazonas Platz für die Viehzucht

Brandrodung im Amazonas ist schon länger ein Problem, vor allem in Brasilien. Das Land ist der größte Rindfleisch-Exporteur der Welt, in dem Land gibt es mehr Rinder als Menschen – und die brauchen Platz. Außerdem benötigt Brasilien Flächen für den Anbau von Soja als Tierfutter. Auch im letzten Jahr haben Brandrodungen schwere Brände im brasilianischen Amazonas verursacht. Zeitweise war der Rauch so dicht, dass sich in der Stadt Sao Paolo der Himmel verdunkelte.

Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich die Situation im Amazonas stark verschärft: Wegen der Lockdown-Maßnahmen schicken die Behörden weniger unabhängige Kontrolleur*innen in das Gebiet – und illegale Holzfäller haben freie Bahn. Allein in diesem Jahr sind dadurch Waldflächen in der Größe von New York zerstört worden.

Die Rolle des Präsidenten Jair Bolsonaro

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Regenwald wird zerstört um landwirtschaftliche Flächen zu schaffen. (Symbolbild) (© bannafarasai - Adobe Stock)

In den vergangenen zwölf Monaten wurde extrem viel Regenwald vernichtet – das liegt auch an der Politik des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro. Seit seinem Amtsantritt 2019 sei die Abholzungsrate merklich angestiegen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Bolsonaro hat unter anderem Budgets für Kontrollbehörden gekürzt und somit illegale Rodungen erleichtert.

Utopia meint: Die Regenwälder im Amazonas gelten als grüne Lunge der Erde: Sie speichern CO2 und produzieren Sauerstoff, beheimaten zahlreiche Tierarten und beeinflussen das Wetter. Die Brände sind aus ökologischer Sicht eine Katastrophe. Zwar können wir die Politik in Brasilien nicht beeinflussen – aber wir können zumindest versuchen, mit unserem Einkaufsverhalten keine Brandrodungen zu unterstützen. Das kannst du tun:

  • Kaufe kein Fleisch, das aus Südamerika importiert wurde.
  • Kaufe kein Fleisch aus industrieller Massentierhaltung: Die Tiere werden mit Soja gefüttert, für das womöglich Regenwald abgebrannt wurde. (Der Umwelt zuliebe gilt bei Fleisch ohnehin: Weniger ist mehr.)
  • Vermeide (konventionelles) Palmöl – auch dafür wird Regenwald gerodet.
  • Unterstütze Aufforstungsprojekte (Bäume pflanzen fürs Klima: empfehlenswerte Organisationen)
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