Der Einzelhandelkonzern Walmart hat ein ungewöhnliches Patent angemeldet: Eine künstliche Roboter-Biene, die künftig die Arbeit der Insekten übernehmen soll. Die Technologie soll den Verlust der vielen Bienenvölker ausgleichen.
Weltweit gehen Bienenbestände zurück – vor allem für die Landwirtschaft ist das ein großes Problem. Ohne die Bestäubung von Bienen können viele Pflanzen keine Blüten und Früchte hervorbringen. Walmart will das Problem mit künstlichen Bienen lösen.
Wie die Nachrichtenplattform „USA Today“ berichtet, hat der Konzern im März ein entsprechendes Patent angemeldet. Das Konzept: Die „Bienen“ sind winzige autonome Drohnen, die von Pflanze zu Pflanze fliegen und Blütenstaub einsammeln. Mit dem eingesammelten Pollen fliegen sie dann zu anderen Pflanzen und bestäuben sie damit.
Zweite künstliche Biene fliegt hinterher
Eine zweite Drohne folgt und prüft mit Sensoren, ob die Bestäubung erfolgreich war. Womöglich machen die Drohnen dabei Geräusche, um miteinander zu kommunizieren. Mehr Details gibt es bislang noch nicht.
Walmart stellte noch einen weiteren ähnlichen Patentantrag, berichtet die Analysefirma „CB Insights“. Der zweite Antrag beschreibe ein Fluggerät, das mit Kameras kranke Pflanzen und Früchte in Feldern identifiziert. Die Drohne könne dann eigenständig Pestizide an den betroffenen Stellen versprühen, um den Befall einzudämmen.
Der Vorteil für Walmart: Der Konzern müsste weniger Geld für Pestizide ausgeben, wenn die Chemikalien nur noch an befallenen Stellen eingesetzt werden. Auch die Kunden wünschen sich mehr ökologische Landwirtschaft und weniger Pestizide.
Bienensterben aufhalten
Schon seit Jahren beobachten Experten, dass die Zahl der Bienen weltweit abnimmt. Teilweise sterben ganze Bienenvölker. Die Gründe dafür sind vielfältig: Pestizide und Parasiten beeinträchtigen die Gesundheit und landwirtschaftliche Monokulturen schränken ihren Lebensraum stark ein.
Das Bienensterben ist für uns ein existentielles Problem. Wissenschaftler versuchen deshalb schon länger, Lösungen zu finden. Besser als künstliche Bienen-Roboter zu entwickeln wäre es allerdings, das Bienensterben aufzuhalten. Was du selber tun kannst:
- Bio kaufen: Bio-Lebensmittel werden nicht mit gefährlichen synthetischen Pestiziden und Düngern behandelt.
- Unordnung und bunte Blumen wachsen lassen: Gärten mit sauber gemähtem Rasen und akkurat gestutzten Hecken bieten Bienen kaum Lebensraum oder Nahrung. Lasse lieber ein paar mehr Pflanzen wachsen. (Ideal: Die bienenfreundlichsten Pflanzen für Garten und Balkon)
- Nur natürlichen Insektenschutz verwenden: Auch im eigenen Garten solltest du keine künstlichen Pflanzenschutzmittel und Dünger einsetzen – sie schaden den Bienen. Nutze lieber natürliche Methoden (Mehr dazu: Dünger für Pflanzen natürlich selber machen und Unkrautvernichter selber machen)
- Vorsicht bei Baumarkt-Blumen: Vor allem Billig-Zierpflanzen enthalten oft jede Menge bedenkliche Pestizide. Kaufe Blumen lieber in lokalen Gärtnereien oder auf Wochenmärkten und erkundige dich, ob Pflanzenschutzmittel eingesetzt wurden.
- Achtung bei Honig: Kaufe Honig am besten regional und in Bio-Qualität. Die heimische (ökologische) Imkerei spielt eine wichtige Rolle für den Erhalt und Schutz der Honigbiene.
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