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Manuka-Honig: so wirkt der „Super-Honig“ aus Neuseeland

Manuka Honig Wirkung
Foto: Pixabay/ CC0/ Free-Photos, KitKestrel

Wir verraten, welche Wirkung Manuka-Honig auf die Gesundheit hat, wie er hergestellt wird und wie nachhaltig das exklusive Naturprodukt wirklich ist.

Mit durchschnittlich über 70 Euro Kilopreis ist Manuka-Honig ein echtes Luxusgut. Dazu stammt der Honig aus Neuseeland und muss deshalb erst um die halbe Welt transportiert werden, bevor er bei uns in den Läden landet. Ungeachtet der zweifelhaften Ökobilanz ist der Manuka-Honig wegen seiner Wirkung aber auch ein spannendes Naturprodukt.

Manuka-Honig: Wirkung dank konzentrierter Inhaltsstoffe

Normaler Honig hat nur einen Bruchteil des Gehaltes an Methylglyoxal
Normaler Honig hat nur einen Bruchteil des Gehaltes an Methylglyoxal
(Foto: CC0 / Pixabay / Psyclick)

Jeder Honig wirkt antibakteriell und unterstützt das Immunsystem. Doch die antibakterielle und antiseptische Wirkung im Manuka-Honig soll um ein Vielfaches stärker sein als die anderer Honigsorten. Studien der TU Dresden führen dies auf den hohen Gehalt an Methylglyoxal zurück. Methylglyoxal ist ein Stoffwechselendprodukt, das in jedem Organismus bei der Verdauung von Zucker anfällt. Bei gesunden Menschen wird es durch Enzyme abgebaut.

Während andere Honigsorten etwa ein bis zwei Milligramm Methylglyoxal pro Kilo enthalten, wurden im Manuka-Honig Mengen von 300-700 Milligramm pro Kilo festgestellt. Der Grund für diese hohe Konzentration ist noch nicht schlüssig erforscht. 

Achtung: Für Diabetiker:innen ist Manuka-Honig laut der Deutschen ApothekerZeitung nicht zu empfehlen. Hole dir am besten ärztlichen Rat, vor du hochdosierten Manuka-Honig einnimmst.

Studien über die Wirkung des Manuka-Honigs

Hausmittel Honig bei Erkältung, ob es immer Manuka-Honig sein muss ?
Hausmittel Honig bei Erkältung, ob es immer Manuka-Honig sein muss ?
(Foto: CC0 / Pixabay / Silviarita)

Die einzelnen Wirkungen von Manuka-Honig konnten noch nicht zweifelsfrei belegt werden. Allerdings gibt es einige Studien, die das Potenzial des Honigs untersucht haben:

  • Erste Studien wie die der Universität Ottawa deuten darauf hin, dass der Honig aus Neuseeland gegen Erreger von Nasennebenhöhlenentzündungen hilft.
  • Weitere Studien aus Neuseeland und den USA untersuchten die antibakterielle Wirkung des Manuka-Honigs. Dieser soll Magen-Darm-Erkrankungen behandeln können, die durch Koli-Bakterien verursacht werden. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass der Honig bei Erkältungskrankheiten, Infektionen der Atemwege oder auch Mittelohrentzündung helfen kann. In den Studien konnte weiterhin nachgewiesen werden, dass Manuka-Honig auch bei Virusgrippen wirksam ist, weil er zudem antivirulente Eigenschaften besitzt.
  • Andere Studien konnten sogar eine positive Wirkung von Manuka-Honig bei der Zahnpflege nachweisen. 

Echten Manuka-Honig gibt's nur aus Neuseeland

Manuka-Strauch - Südseemyrte aus Neuseeland
Manuka-Strauch – Südseemyrte aus Neuseeland
(Foto: CC0 / Pixabay / KitKestrel)

Manuka-Honig wird aus dem Nektar der Südseemyrte (Leptospermum scoparium) gewonnen, einer in Neuseeland heimischen Teebaumart. In der Sprache der Maori heißt die Südseemyrte Manuka. Die Maori verwendeten neben dem Honig auch die Blätter und Blüten als traditionelle Heilmittel.

Nur der in Neuseeland gewonnene Honig hat den erwähnten hohen Methylglyoxal-Gehalt, der für die Wirkung. des Manuka-Honigs verantwortlich sein soll. Imker:innen entnehmen ihn in einem Zeitfenster von wenigen Wochen nach der Blütezeit der Südseemyrte, um eine Vermischung mit anderen Blütenpollen zu vermeiden. Da sich aber nicht ausschließen lässt, dass Bienen auch andere Blüten bestäuben, kann es sein, dass der Methylglyoxal-Gehalt trotzdem variiert.

Zertifizierte Imker:innen geben den Methylglyoxal-Gehalt (MGO) auf ihren Gläsern an, teils auch in der Einheit UMF (Unique Manuka Factor). Fehlt auf dem Honigglas die Methylglyoxal-Angabe entweder in MGO oder UMF, ist der Manuka-Honig wahrscheinlich nicht aus Neuseeland. Die Angabe allein garantiert außerdem nicht, dass es sich um echten Manuka-Honig handelt.

Die aktuelle große Nachfrage nach Manuka-Honig – vor allem aus Europa – übersteigt die Kapazität in Neuseeland, die durch die natürlichen Ressourcen begrenzt ist. Stichproben der TU Dresden entdeckten 2015 Fälschungen auf dem Markt. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass nur jedes sechste Glas reinen Manuka-Honig enthält.

Manuka-Honig bei Wunden und Krankheiten

Dank seiner antiseptischen Wirkung soll Manuka-Honig Wunden desinfizieren können. Traditionell wird er daheraufgetragen, um kleine Schnitt- oder Schürfwunden zu behandeln. Wenn du die Wirkung von Manuka-Honig nutzen willst, solltest du dafür aber nur medizinischen Honig aus der Apotheke verwenden und am besten nur nach Absprache mit Mediziner:innen. 

In der klinischen Forschung werden Salben auf Basis von Manuka-Honig getestet, um Wunden oder Krankheiten zu behandeln. Die Ergebnisse sind vielversprechend:

  • Die Bonner Uniklinik setzte zum Beispiel in der Kinderstation eine Wundpflege auf Basis des Manuka-Honigs ein.
  • Weitere Studien der Bonner Klinik beschäftigen sich mit der Wirkung von Manuka-Honig bei der Behandlung des diabetischen Fusssysndroms
  • Außerdem wird erforscht, ob Manuka-Honig gegen antibiotikaresistente Krankenhauskeimen der Bakterien-Stämme „Staphylococcus aureus“ wirkt. 

Fazit: Manuka-Honig mit fragwürdiger Ökobilanz

Auch wenn die Wirkungen von Manuka-Honig vielversprechend klingen, solltest du dir gut überlegen, ob du den Honig kaufst. Denn der Transport von Neuseeland nach Deutschland verbraucht jede Menge Energie und setzt Emissionen frei. Außerdem übersteigt die weltweit steigende Nachfrage die natürlichen Vorkommen bereits jetzt.

Es sprechen also mehrere Argumente dagegen, Manuka-Honig zu konsumieren. Vor allem, weil es auch viele heimische Hausmittel gibt, die ebenfalls gute Dienste für die Gesundheit tun. Du findest sie zum Beispiel hier:

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