Kurz vor der Europawahl 2019 hat die Initiative „Parents for Future“ ein neues Tool veröffentlicht: Der „Klima-Wahl-O-Mat“ soll zeigen, wie sehr sich die einzelnen Parteien für den Klimaschutz einsetzen.
Der Wahl-O-Mat für die Europawahl 2019 ist offline. Auf einen Beschluss des Kölner Verwaltungsgerichts vom 20. Mai hin musste die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) ihn abschalten. Der Vorwurf: Das Tool benachteilige kleinere und unbekannte Parteien.
Nun hat die „Parents for Future“-Bewegung eine Alternative ins Netz gestellt. Der „Klima-Wahl-O-Mat“ zeigt Wählern, wie die einzelnen Parteien zu den Forderungen von „Fridays for Future“ und Klimaexperten stehen. Hier gelangst du auf die Seite.
Klima-Wahl-O-Mat: Nicht alle Europawahl-Parteien vertreten
Das Tool ähnelt dem Wahl-O-Maten der bpb kaum. Auf der Website können Wähler einsehen, ob Parteien den folgenden Aussagen zustimmen:
- Ab 2035 dürfen nur so viel Treibhausgase ausgestoßen werden, wie durch natürliche Prozesse (Wachstum von Pflanzen, etc.) wieder aufgenommen werden können (Nettonull).
- Der Kohleausstieg, also die Abschaltung aller Kohlekraftwerke, muss bis 2030 erfolgen.
- Deutschland muss bis 2035 seinen gesamten Energiebedarf durch erneuerbare Energien decken. Das beinhaltet auch die Energie für Transport und Wärme-Erzeugung.
- Die Subventionen für die Förderung, Verarbeitung und Nutzung fossiler Energieträger (Kohle, Öl und Gas) müssen bis Ende 2019 beendet werden.
- Bis Ende 2019 ist 1/4 der Kohlekraft abzuschalten.
- Bis Ende 2019 muss eine Steuer auf alle Treibhausgasemissionen (CO2-Steuer) eingeführt werden.
Die Aussagen basieren auf sechs Forderungen der „Fridays for Future“-Bewegung. Diese hat „Parents for Future“ an alle 41 an der Europawahl teilnehmenden Parteien verschickt. 23 Parteien haben Stellung bezogen, darunter CDU/CSU, SPD, die Grünen, die Linke, AfD und FDP. Ihre Antworten kann man auf der Website einsehen.
Außerdem finden sich dort Fakten zur Klimakrise und der Link zu einem News-Blog mit Inhalten zur Europawahl.
Wer sind die Parents for Future?
Die „Parents for Future“-Bewegung (P4F) entstand Anfang 2019. Sie bezeichnet sich als eine Gruppe von Eltern und weiteren Erwachsenen, die sich mit den Zielen und Aktionen der „Fridays for Future“-Bewegung solidarisiert. „Parents for Future“ bezeichnet sich als parteipolitisch unabhängig.
Im April 2019 gab es 150 verschiedene Ortsgruppen. Außerdem gibt es ein bundesweites Orga-Team aus circa 15 bis 20 Mitgliedern.
Mehr Informationen: Parents for Future: So kannst du mitmachen
Utopia meint: Die Abgeordneten des Europaparlaments werden nur alle fünf Jahre gewählt. Umso wichtiger ist es, die eigene Stimme zu nutzen. Der „Klima-Wahl-O-Mat“ liefert interessante Einblicke. Er bildet aber nur einen Teil des Programms der Parteien ab – noch dazu sind nicht alle Parteien auf der Seite vertreten. Bevor du am Sonntag wählen gehst, solltest du dich umfassend informieren.
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