Das aCar von Evum Motors ist ein wendiger Elektrotransporter, der sich vielseitig einsetzen lässt. Ob in der Landwirtschaft, auf dem Betriebsgelände oder offroad: Das aCar zeigt, wie vielfältig Elektro-Nutzfahrzeuge sein können.
Elektroautos sind auf der Straße bisher noch keine häufige Erscheinung und elektrische Nutzfahrzeuge erst recht (wenn man einmal vom StreetScooter der Deutschen Post absieht). Das liegt weniger an den Unternehmen als daran, dass es nur sehr wenige Elektro-Nutzfahrzeuge auf dem Markt gibt. Vor allem in der Landwirtschaft mangelt es an praxistauglichen Elektrofahrzeugen.
Das will Evum Motors mit dem neuen aCar ändern: Das Münchner Unternehmen ging aus einem Forschungsprojekt der Technischen Universität in München hervor. Im Herbst 2019 präsentierte die Firma ihren finalen Prototyp auf der internationalen Automobilmesse IAA. 2020 sollen die ersten Fahrzeuge vom Band rollen.
Evum Motors aCar: Elektrotransporter mit Solarpanel
Das aCar von Evum Motors erinnert auf den ersten Blick an einen kleinen Unimog, wie ihn auch städtische Betriebe im Landschafts- und Gartenbau sowie für Straßenarbeiten verwenden. Genau diese Einsatzgebiete stellen sich die Erfinder für ihr aCar auch vor. Es kann auf der Ladefläche ein Gewicht von bis zu einer Tonne transportieren, dank Allradantrieb auch auf unbefestigten Wegen.
Zwei Elektromotoren mit je 10 kW Leistung treiben die beiden Achsen an. Steiles Gelände bezwingt das aCar leichter als manch anderes Fahrzeug, da ihm aufgrund des Elektromotors schon beim Anfahren das maximale Drehmoment zur Verfügung steht. Lies hier weiter: Wie funktioniert ein Elektromotor? Aufbau, Funktion und Nutzung
Das vollelektrische Fahrzeug ist mit ein oder zwei Batteriepaketen mit 12 oder 24 kWh Kapazität erhältlich. So kommt es je nach Batteriepaket auf eine Reichweite von 100 bzw. 200 Kilometern. Anschließend kann es an jeder haushaltsüblichen Steckdose sowie an Schnell-Ladesäulen aufgeladen werden. Eine Besonderheit befindet sich auf dem Dach des Transporters: Dort ist ein Solarpanel eingebaut, das die Reichweite des Fahrzeugs noch einmal erhöht.
aCar mit modularer Ladeplattform
Der Transporter ist in verschiedenen Versionen erhältlich: Mit kippbarer Ladepritsche eignet er sich besonders für Schüttgut, mit geschlossenem Kastenaufsatz (optional mit Plane) ist das Fahrzeug auch für Handwerker oder den Transport von Waren attraktiv. Als E-Fahrzeug fährt das aCar lokal emissionsfrei, stößt also keine Abgase aus. Daher ist auch der Einsatz für den Warentransport in Lagerhallen oder in anderen geschlossenen Bereichen des Betriebsgeländes denkbar.
Anfang 2020 soll die Produktion in Landshut (Bayern) starten. Die ersten Fahrzeuge will Evum Motors dann im zweiten Quartal 2020 verkaufen. Mit rund 34.400 Euro Listenpreis fällt das aCar zwar etwas teurer aus, als das Unternehmen ursprünglich angenommen hatte. Allerdings können die Kunden einen Umweltbonus von bis zu 8.000 Euro beantragen. Für die Unternehmen ergeben sich außerdem steuerliche Vorteile.
Evum Motors: aCar auch in Entwicklungsländern
Die große Vision von Evum Motors lautet aber, ihr Fahrzeug später auch in Entwicklungsländer einzusetzen. Dort kann es als Krankenwagen, Transporter oder zur Personenbeförderung eingesetzt werden: „Das wartungsarme Fahrzeug kostet kaum Unterhalt und fährt auch zuverlässig auf unbefestigten Straßen“, erklärt das Unternehmen mit Blick auf den Einsatz in Entwicklungsländern. Geplant ist dieser Schritt aber erst 2021, wenn die Produktion erfolgreich angelaufen ist.
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