Greta Thunberg hat die Atlantik-Überquerung beinahe geschafft. Sie und die anderen Crew-Mitglieder rechnen damit, bereits am Dienstag in New York anzukommen. Ein Sturm ist dabei behilflich.
Update: Laut der Deutschen Presseagentur (dpa) verzögert sich die Ankunft von Greta Thunberg nun doch. Das Segelboot, auf dem die 16-jährige nach New York reist, soll nun doch erst Mittwochabend oder gar Donnerstagfrüh im Hafen von North Cove Marina in Manhattan einlaufen. Schuld seien veränderte Wetterverhältnisse.
Bereits seit zwölf Tagen segelt Greta nun schon auf dem Segelboot „Malizia II“ über den Atlantik. So will die 16-jährige möglichst emissionsfrei zum Klimagipfel nach New York reisen. Dabei sind die Bedingungen auf dem Segeltrip von Plymouth in England nach New York meistens nicht gerade angenehm. Auf Instagram und Twitter berichtet Greta von den rauen Bedingungen auf hoher See. Eine aktuelle Videobotschaft sendete sie aus einem Sturm.
„Wir segeln derzeit zwischen 20 und 25 Knoten, gestern Nacht waren es sogar 30. Es ist sehr heftig und es gibt viele hohe Wellen“, sagt Greta in dem Video.
Greta ist voraussichtlich am Dienstag in New York
Der Sturm hat aber auch etwas Gutes: Die Crew kommt schneller voran. Mit den Worten „Sturm bedeutet Geschwindigkeit“ postete Boris Herrmann das gleiche Video auf seinem Instagram-Account. Der Profisegler begleitet Greta auf der Reise.
Ein paar Stunden später setzte Greta die nächste Nachricht ab: „Starke Winde treiben uns nach Westen. Wir erwarten, dass wir North Cove Marina in Manhattan am Dienstagnachmittag oder gegen Abend erreichen werden.“
Greta äußert sich auch zum Amazonas
Dabei ist Greta auf hoher See nicht nur mit ihrer Reise beschäftigt – wichtige Geschehnisse gehen auch dort nicht an ihr vorbei. So äußerte sie sich in den sozialen Netzwerken zu den Bränden im Amazonas: „Sogar hier draußen, mitten im Atlantischen Ozean höre ich von der großen Anzahl der zerstörerischen Feuer im Amazonas. Meine Gedanken sind bei den Betroffenen. Unser Kampf gegen die Natur muss enden.“
Auch ihren Klimastreik setzt die 16-jährige auf hoher See fort. Ihr Protestschild hat sie dabei und twitterte freitags wie immer ein Bild von ihrem Protest.
Viel Kritik in den Medien
Im Vorfeld wurde Gretas Segelreise in den Medien stark kritisiert. So rechnete die taz vor, wie viel CO2 Gretas Reise über den Atlantik verursache. Das Ergebnis: Wäre Greta geflogen, wäre das klimafreundlicher gewesen.
In dem Artikel heißt es, fünf Mitarbeiter müssten mit dem Flugzeug anreisen, um das Segelboot wieder zurück nach Europa zu bringen. Tatsächlich sind es nur zwei Mitarbeiter – die ohnehin geflogen wären. Der Artikel wurde mittlerweile korrigiert.
„Wir haben Greta versprochen, sie klimaneutral über den Atlantik zu bringen“
Die Malizia II ist eigentlich ein Sportgerät, dessen Team sich gerade auf ein Rennen vorbereitet. „Das würden wir, wenn wir Greta gerade nicht an Bord hätten, derzeit in Frankreich tun,“ erklärt Boris Herrmann in einem Interview mit dem Tagesspiegel. „Dorthin würden Leute ebenfalls zu ihren Einsätzen fliegen.“
Gretas Reise müsse deshalb unabhängig betrachtet werden. „Wir haben Greta versprochen, sie klimaneutral über den Atlantik zu bringen, weil das ihr Wunsch war, und genau das lösen wir ein.“ Greta komme ohne Brennstoff zu verbrauchen von Europa nach New York, stellt Boris Hermann klar.
Utopia.de meint: Bleibt zu hoffen, dass sich die Debatte damit wieder auf das Wesentliche konzentrieren kann: den Klimawandel. Gretas Reise mag klimaneutral sein, vor allem aber hat sie Symbolcharakter: Sie schafft Bewusstsein dafür, dass sich dringend etwas ändern muss.
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