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„Glück“ ist in Indien jetzt ein Schulfach

Indien Glück Schule Schulfach
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay

In Delhi in Indien gibt es ein neues Unterrichtsfach in der Schule: Glück. Mit einer Schulstunde täglich sollen die Kinder zu glücklicheren Menschen werden. Auch in Deutschland wird die Idee bereits seit einiger Zeit diskutiert.

Der Dalai-Lama persönlich stellte am Montag den neuen Lehrplan vor: Kinder von der Vorschule bis zur achten Klasse haben ab sofort einmal täglich für 45 Minuten Glück als Unterrichtsfach. Die Idee dahinter: Glück und glücklich sein kann man lernen – und zwar durch Bildung.

Jede Glücks-Unterrichtsstunde beginnt mit fünf Minuten Meditation, schreibt die Nachrichtenseite „Hindustantimes“. Mit Spielen und Diskussionen sollen die Kinder Glück erforschen, erfahren und ausdrücken. Außerdem steht Achtsamkeit, Stressbewältigung und der Umgang mit negativen Emotionen auf dem Programm. Noten gibt es keine.

Glück gegen Korruption und Umweltverschmutzung

Den Lehrplan hat ein Team von 40 Lehrern und Pädagogen sechs Monate lang entwickelt. „Wir glauben daran, dass moderne Probleme wie Terrorismus, Korruption und Umweltverschmutzung durch Schulen und eine Bildung gelöst werden können, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt“, sagte Manish Sisodia, der Bildungsminister von Delhi laut Hindustantimes.

Der Dalai-Lama erklärte, die Kombination von moderner Erziehung und altem Wissen könne den Weg zu emotionalem und körperlichen Wohlbefinden ebnen. Mit der richtigen Erziehung könne man lernen, negative Emotionen wie Zorn, Hass und Angst bekämpfen – und so inneren Frieden finden.

Glück als Unterrichtsfach auch bei uns?

Wenn sich der neue Glücks-Lehrplan in Delhi bewährt, könnte das Experiment auch noch ausgeweitet werden, sodass auch ältere Jahrgangsstufen und andere Städte Glück als Unterrichtsfach einführen.

Die Idee wird schon seit einiger Zeit auch in Deutschland diskutiert. 2007 entwickelte der ehemalige Schuldirektor Fritz Schubert aus Heidelberg sogar ein Konzept für Glück als Unterrichtsfach. Etwa 40 Schulen in Deutschland und 140 Schulen in Österreich haben das Konzept inzwischen übernommen, erklärt Schubert in einem Interview. Das Fritz-Schubert-Institut bietet außerdem „Glücksausbildungen“ und Kurse für das „Schulfach Glück“ an. Seit 2009 wurden dort über 500 Lehrer ausgebildet. In vielen Schulen kommt Glück zumindest als Thema im Ethik- oder Religionsunterricht vor.

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