Kokosöl ist eigentlich ein Naturprodukt. Doch Öko-Test hat in vielen Proben Mineralöl nachgewiesen. Zumindest fünf Kokosöle können die Verbraucherschützer*innen empfehlen.
Kokosöl lässt sich hocherhitzen und eignet sich damit auch zum Braten und Frittieren (anders als Rapsöl und Olivenöl). Da es aber reich an gesättigten Fettsäuren ist, solltest du es nur in kleinen Mengen verwenden. Mehr dazu: Wie (un)gesund ist Kokosöl wirklich?
Kokosöl verleiht dem Essen außerdem eine leichte Kokosnote, die aber nicht dominiert. Du solltest aber genau hinsehen, welches Kokosöl du verwendest: Im Kokosöl-Test des Verbraucher-Magazins Öko-Test (Februar-Ausgabe) war jedes zweite Kokosöl stark mit Mineralöl verunreinigt. Fünf von zehn getesteten Ölen sind deshalb durchgefallen. Die anderen fünf sind dagegen empfehlenswert.
Öko-Test Kokosprodukte – Alle Testergebnisse als PDF**
Öko-Test: Kokosöl mit Mineralöl belastet
Die Tester*innen warnen vor der „extremen Mineralölbelastung“ und meinen damit die hohen Mengen an MOSH und MOAH. Diese beiden Mineralölbestandteile sollten eigentlich nicht in Lebensmitteln enthalten sein, finden sich dort aber häufig. MOSH reichern sich in einigen Organen an – mit bislang noch unbekannten Folgen. MOAH sind potenziell krebserregend und erbgutverändernd.
Öko-Test hat insgesamt zehn Kokosöle getestet, darunter neun Bio-Produkte. Doch auch im Bio-Kokosöl sind immer wieder Mineralölrückstände enthalten. Im Test waren vier Kokosöle aus ökologischem Anbau mit MOSH und MOAH belastet, zum Beispiel das Kokosöl von Alnatura und Rewe Bio. Auch das einzige herkömmliche Kokosöl vom Palmin ist deswegen durchgefallen. Hier hat das Labor mit Abstand die höchste Menge an Mineralölrückständen gefunden – rund zehn Milligramm pro Kilogramm. Der Hersteller kündigte als Reaktion auf den Test an, sein Kokosöl vom Markt zu nehmen.
Kokosöl: Grenzwerte für MOSH und MOAH fehlen
Derzeit gibt es keine Grenzwerte für Mineralölrückstände in Lebensmitteln, prangert Öko-Test an. Es gebe lediglich Orientierungswerte für einige Lebensmittel, die sich Unternehmen gemeinsam mit Lebensmittelämtern überlegt haben. Diese Werte sind laut Öko-Test jedoch nicht besonders streng, ein Überschreiten habe keine Konsequenzen und überhaupt gebe es die Werte nur für wenige Lebensmittel. Für Kokosöl zum Beispiel fehlen die Orientierungswerte. Würde man hier die Werte für andere Pflanzenöle anwenden, hätten sie drei der fünf belasteten Kokosöle überschritten.
Wie genau die Mineralölbestandteile ins Kokosöl gelangt, ist nicht ganz klar. Bei der Produktion können Schmierfette ins Kokosöl gelangen, aber auch Abgase und Reifenabrieb können theoretisch verantwortlich sein. Eine weitere Möglichkeit: Das Öl fließt bei der Herstellung durch Kunststoffschläuche, dabei können sich MOSH-ähnliche Verbindungen lösen.
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Wenn Kokosöl, dann Fairtrade und in Bio-Qualität
Wer empfehlenswertes Kokosöl sucht, sollte einen der Testsieger von Öko-Test wählen. Die besten Kokosöle haben Bio-Qualität. Das Fairtrade-Siegel garantiert menschenwürdige Arbeitsbedingungen auf den Kokosplantagen. Dazu zählen garantierte Mindestpreise für die Produzenten, faire Löhne für die Arbeiter und soziale Mindeststandards auf den Plantagen.
Alle Details findest du in der Ausgabe 02/2020 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
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