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Billigpreise: Angela Merkel bestellt Aldi, Lidl und Co. ins Kanzleramt

Aldi, Lidl, Edeka, Rewe, Angela Merkel, Julia Klöckner, Peter Altmaier
Foto: Utopia und CC0 Public Domain / Pixabay

Bundeskanzlerin Merkel hat die Chefs von Aldi, Lidl, Edeka und Rewe zum Gespräch geladen – das Thema: Dumpingpreise für Lebensmittel. Der Chef von Rewe verteidigte die Niedrigpreise schon im Vorfeld des Treffens. 

Supermärkte und vor allem Discounter wie Aldi oder Lidl unterbieten sich regelmäßig mit Billigpreisen – und setzen damit Lebensmittelproduzent*innen unter Druck. Die Folge: Schlechte Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern, grausame Massentierhaltung und heimische Landwirt*innen, die um ihre Existenz fürchten.

Am Montag will sich Angela Merkel mit diesen Problemen befassen und hat deswegen die Chefs von Aldi Nord und Süd, Lidl, Edeka, Rewe ins Kanzleramt bestellt. Auch Agrarministerin Julia Klöckner und Wirtschaftsminister Peter Altmaier werden bei dem Gespräch dabei sein, außerdem die Präsidenten des Lebensmittelverbands Deutschland und der Bundesvereinigung der Ernährungsindustrie.

Aldi, Lidl, Edeka, Rewe: 85 Prozent der Marktmacht

Bei dem Treffen soll es um „Fragen der fairen Ausgestaltung der Wertschöpfungskette für landwirtschaftliche Erzeugnisse“ gehen. Neben Dumpingpreisen wollen die Regierungsvertreter*innen auch über unlautbare Handelspraktiken sprechen – etwa, wenn Supermärkte ihre Bestellungen kurzfristig stornieren oder Lieferbedingungen nicht einhalten.

Die vier großen Supermarktketten würden 85 Prozent der Marktmacht vereinen, sagte Julia Klöckner in Bezug auf das Treffen. „Und es ist ethisch-moralisch auch in der Verantwortung des Handels, hier nicht immer mehr den Preis nach unten zu drücken und Wertschätzung für Lebensmittel dadurch kaputt zu machen, dass Lebensmittel verramscht werden, weil diese vier Großen miteinander im Wettbewerb stehen und nur der gewinnt, der am Ende die Tiefstpreise hat.“

Rewe-Chef verteidigt Billigpreise

Rewe-Chef Lionel Souque sagte, dass es wichtig sei, über mehr Wertschätzung von Lebensmitteln zu sprechen – verteidigte aber die Billigpreise der Supermärkte und Discounter: „In Deutschland leben rund 13 Millionen Menschen in Armut oder an der Armutsgrenze. Günstige Lebensmittelpreise ermöglichen diesen Menschen eine gesunde und sichere Ernährung. Das wollen und werden wir als Lebensmittelhändler auch in Zukunft sicherstellen.“

Utopia meint: Der Wunsch nach möglichst billigen Lebensmitteln führt dazu, dass Menschen, Tiere und die Natur ausgebeutet werden. Die Politik schaut dem Preiskampf der Supermärkte und Discounter schon viel zu lange zu – gut, dass sich nun die höchste Regierungsebene damit beschäftigt.

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