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Expert:innen: Wasserstand im Rhein zu niedrig für diese Jahreszeit

Expert:innen: Wasserstand im Rhein zu niedrig für diese Jahreszeit
Foto: Unsplash / at (Symbolbild)

Bereits im Sommer führte der Rhein zu wenig Wasser. Laut Expert:innen ist auch jetzt die Lage ungewöhnlich. Die geringen Schneemengen könnten im Rheineinzugsgebiet zu einem niedrigen Wasserstand in den Folgemonaten führen.

Wegen geringer Niederschläge ist der Wasserstand des Rheins für die Jahreszeit vergleichsweise niedrig. Der Wert am Pegel Kaub im Mittelrheintal liegt derzeit bei knapp 110 Zentimetern, was einem Durchfluss von etwa 940 Kubikmetern pro Sekunde entspricht, wie Cornelia Löns-Hanna vom Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Wiesbaden am Freitag auf dpa-Anfrage erläuterte. Bei langjähriger Betrachtung der Jahre 1961 bis 2020 lägen etwa 90 Prozent der Tagesabflüsse Anfang März über dem aktuell ermittelten Wert.

Der Rhein bis zur hessischen Landesgrenze wird überwiegend durch Zuflüsse außerhalb Hessens, etwa aus dem Alpengebiet, dem Alpenvorland, dem Schwarzwald, den Vogesen und dem Neckareinzugsgebiet gespeist. Wie Löns-Hanna erläuterte, könnten auch die geringeren Schneemengen im Rheineinzugsgebiet zu einer niedrigeren Wasserführung des Flusses in den Folgemonaten führen, wenn diese nicht durch ergiebige Niederschläge ausgeglichen würden.

„Im langjährigen Mittel ist das schon sehr untypisch für den Rhein“

„Im langjährigen Mittel ist das schon sehr untypisch für den Rhein“, sagte Löns-Hannas Kollege Sebastian Wrede der Bild-Zeitung. Bereits im vergangenen Sommer machte sich die Trockenheit am Rhein bemerkbar. Der Wasserstand sank damals so sehr, dass die Schifffahrt beeinträchtigt war; Hungersteine traten hervor.

In den innerhessischen Gewässern sei derzeit keine Niedrigwassersituation zu verzeichnen, erklärte Löns-Hanna. Aktuell wiesen 9 Gewässer überdurchschnittliche Wasserstände auf, 93 Gewässer hätten mittlere Durchflussmengen. Lediglich 3 Gewässer zeigten aktuell niedrige Durchflussmengen an.

Während im Januar 2023 hessenweit im Vergleich zur Referenzperiode der Jahre 1991 bis 2020 rund ein Viertel mehr Niederschlag fiel, war es im Februar rund ein Viertel weniger, wie Löns-Hanna erläuterte. „Diese niederschlagsarme Periode dauert jetzt Anfang März bisher noch an.“

Ist der Klimawandel schuld an der Trockenheit? Dazu muss zunächst festgehalten werden: Einzelne Wetterphänomene sind nicht auf den Klimawandel zurückzuführen. Wo sich die Expert:innen jedoch einig sind: Extreme Wetterlagen – wie etwa Hitzewellen und Dürreperioden – verstärken sich durch den Klimawandel künftig und werden an Häufigkeit deutlich zunehmen.

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