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Olivenöl bei Stiftung Warentest: Schadstoffe in jeder Flasche

Natives Olivenöl bei Stiftung Warentest: Vier Öle fallen durch
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - stevepb

Es ist der Klassiker der mediterranen Küche und längst auch nördlich von Italien etabliert: Olivenöl. Steht die Bezeichnung „Olivenöl nativ extra“ auf der Flasche, handelt es sich um besonders feine Sorten. Stiftung Warentest hat 19 Öle der höchsten Güteklasse getestet – aber nicht alle bestehen.

Olivenöl eignet sich gut zum Verfeinern und für die leichte, mediterrane Küche. Besonders hochwertiges Öl ist dabei am besten für die Gesundheit, aber auch für den Genuss. Stiftung Warentest hat sich nun 19 Öle aus Oliven genauer angesehen, 12 davon mit Bio-Siegel. Im Labor untersuchten die Tester:innen die verschieden Öle auf sensorische Qualität, chemische Qualität und Schadstoffe. Aber auch die Benutzerfreundlichkeit der Verpackung floss (zu einem geringeren Anteil) mit in die Bewertung ein.

Insgesamt zeigt sich Stiftung Warentest mit den Ergebnissen zufrieden und 13 Öle schnitten „gut“ ab. Eine „befriedigende“ Gesamtbewertung erhielten zwei Öle, ein „sehr gutes“ Ergebnis konnte keines der getesteten Öle erzielen. Vier Olivenöle waren „mangelhaft“ und fielen ganz durch.

Die Testsieger: vor allem Bio-Produkte überzeugen

Alle Öle der 13 Spitzenplätze erzielten nur eine Gesamtbewertung „gut“. Der Grund dafür ist der Nachweis von Schadstoffen, der in allen Fällen zu einer Abwertung des Ergebnisses führte.

Unter den Testsiegern finden sich hochpreisige Öle sowie die günstigeren Alternativen aus dem Supermarkt, zum Beispiel:

  • CrudoSei Cinque Zero Olio extra vergine d’oliva (ca. 36 Euro/Liter)
  • Edeka Bio natives Olivenöl aus Griechenland (ca. 11 Euro/Liter)
  • Aldi Gut Bio natives Olivenöl extra (Bio) (ca. 6,65 Euro/Liter)
  • Alnatura Natives Olivenöl (Bio) (ca. 7,60 Euro/Liter)

Sieben Öle in Bio-Qualität erhielten die Gesamtbewertung „gut“. Zwei weitere Bio-Öle schnitten in der Gesamtbewertung mit „befriedigend“ ab; beide von Netto Marken Discount (Vegola natives Olivenöl extra, BioBio Natives Olivenöl extra). Einige weitere Bio-Sorten fielen sogar durch.

Blutzucker senken
Ausgewogene Ernährung ist wichtig für die Gesundheit. Auch Olivenöl kann dazu beitragen und in vielen Gerichten verarbeitet werden, zum Beispiel mit saisonalem Gemüse. (Foto: CC0 / Pixabay / ellaolsson)

Olivenöl extra nativ: Die Verlierer im Test

Die traurige Überraschung: Alle vier Verlierer des Tests sind Olivenöle mit Bio-Siegel, die vor allem beim sensorischen Urteil nicht überzeugen konnten („mangelhaft“). An anderer Stelle gab es Punktabzug, da die Produkte Schadstoffe aufwiesen. Bei zwei der durchgefallenen Öle vergaben die Tester:innen deshalb nur ein „mangelhaft“ bei der Schadstoffprüfung. Insgesamt schnitt keines der 19 getesteten Öle bei der Schadstoffprüfung besser als „befriedigend“ ab.

Alle Öle, die den Test nicht bestanden haben, erhielten die gleiche Gesamtbewertung („mangelhaft“), nur bei den Preisen pro Liter gab es Unterschiede. Ein durchgefallenes Öl kostet circa 16 Euro pro Liter, während ein anderes mit nur 5,95 Euro pro Liter zu Buche schlägt. Was sie eint, ist, dass alle vier Produkte nicht bestanden haben:

  • Bio-Zentrale Natives Olivenöl extra (ca. 13,20 Euro/Liter)
  • Denns Biomarkt Dennree Olivenöl nativ extra (ca. 7 Euro/Liter)
  • Müller Bio Primo spanisches Olivenöl native extra (ca. 5,95 Euro/Liter)
  • Corovita Premium Bio-Olivenöl natives Olivenöl extra (ca. 16 Euro/Liter)

Auch in vergangenen Olivenöl-Tests schnitten viele Öle schlecht ab. Öko-Test bemängelte im April 2022 in jeder Flasche Mineralölrückstände – bis auf eine einzige.

Olivenöl hat ein Schadstoff-Problem

Im Labor prüften die Tester:innen die Öle auf eine Vielzahl von Stoffen, darunter Pestizide, Restlöse­mittel, poly­zyklische aromatische Kohlen­wasser­stoffe (PAK), Weichmacher, Mineral­ölkohlen­wasser­stoffe (MOSH, MOSH-ähnliche Substanzen, MOAH) und Schwer­metalle wie Nickel und Arsen.

Die traurige Bilanz des Tests lautet: Alle Olivenöle haben ein Schadstoffproblem. Denn keines der getesteten Produkte war frei davon und sowohl konventionelle Produkte sowie Bio-Produkte wiesen ausnahmslos Schadstoffe auf. Unterschiede gab es lediglich bei der Menge und Zusammensetzung der problematischen Inhaltsstoffe. Im Corovita Premium Bio-Olivenöl und im Müller Bio Primo spanisches Olivenöl lagen die Werte für gesättigte und aromatische Mineral­ölkohlen­wasser­stoffe (MOSH) deutlich oberhalb des Orientierungswerts, was zu einer Abwertung führte. Bei den anderen beiden Testverlierern (Bio-Zentrale Natives Olivenöl, Denns Biomarkt Dennree Olivenöl) führte vor allem das negative sensorische Urteil zu einer Abwertung, die Schadstoffbelastung war vergleichsweise geringer.

Utopia meint: Obwohl Bio-Öle im Test durchgefallen sind und in allen Bio-Ölen Schadstoffe gefunden wurden, raten wir nach wie vor dazu, Bio zu kaufen. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass es viele gute Bio-Olivenöle gibt. Wenn du also Öl kaufst, dann greife am besten zu einem der gut getesteten Öle mit Bio-Siegel. Worauf du sonst beim Kauf von Olivenöl achten kannst, erfährst du hier bei unseren Tipps.

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