Pfand kennen wir von Limonaden- und Bierflaschen. Aber in der Kosmetik? Warum nicht, dachte sich der Gründer von Sea Me und entwickelte Handhygieneartikel in Glasflaschen, die du beim Pfandautomaten abgeben kannst.
Spülmittel, Desinfektionsmittel und Handseife sind meistens in Plastikflaschen verpackt. Glasflaschen wären dafür die bessere Alternative, jedoch nur, wenn es sich dabei um Mehrwegglas handelt. Deshalb setzt Sea Me bei ihren ersten Produkten Glasflaschen ein, die Teil des Mehrwegpfandsystems sind.
Bisher im Sortiment bei Sea Me: Spülmittel, Handseife, Handdesinfektionsspray und Handdesinfektionsgel. Die Inhaltsstoffe sind laut Hersteller vegan, ohne Mikroplastik, Parabene und Silikone.
Mehrwegpfandsystem bei Kosmetik bisher einzigartig
Die Produkte des Hamburger Unternehmens kannst du wie Getränkeflaschen beim nächsten Einkauf wieder zurückbringen, entweder beim ganz normalen Pfandrückgabeautomat oder an der Kasse. Wie bei Getränkeflaschen auch, ist auf den Glasflaschen ein Pfand, dass du beim Zurückgeben wiederbekommst.
Die Flaschen werden dann ausgespült, zum Abfüller transportiert und neu befüllt. Der Recyclingvorgang kann laut Hersteller wiederholt werden: Jede Flasche kann 20 Mal wiederverwendet werden, bis sie am Ende ihres Lebenszyklus angekommen ist und eingeschmolzen werden muss. Die Glashütte für Recycling und Herstellung befindet sich in Deutschland.
Unterschied Sea Me und andere Refillsysteme
Es gibt auch andere Hersteller mit Refillsystem, der Unterschied bei Sea Me ist, dass du die Flaschen im normalen Supermarkt wie jede andere Pfandflasche zurückgeben kannst. Wohingegen die Behälter bei anderen Herstellern, wie zum Beispiel Fair Squared, direkt zum Unternehmen geschickt werden müssen.
Das steckt hinter Sea Me
Lars Buck gründete das Unternehmen im Jahr 2019. Unter der Dusche kam ihm die Idee von einer Kosmetikmarke, die Produkte im Mehrwegsystem anbietet. Im Januar 2021 stehen nun die ersten Flaschen in einigen Märkten von Budni, Rewe und Edeka. Bisher zwar leider nur in Hamburg, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg. Aber laut Sea Me ist ein Online-Shop in Planung.
Unterstützt wird das Start-up von der Deutschen Umwelthilfe und dem Arbeitskreis Mehrweg. Zudem ist das Unternehmen Mitglied in der Bewegung #breakfreefromplastic, die es sich zum Ziel gemacht hat den Plastikmüll in den Meeren zu verringern.
Nachhaltigkeit nicht nur bei den Flaschen
Sea Me versucht nicht nur, die Flasche an sich nachhaltig zu verwenden, sondern macht sich auch Gedanken zu den weiteren Utensilien. Bei dem Spülmittel ist der Verschluss aus Kork, für den der Hersteller in Zukunft eine Möglichkeit finden möchte, die Korken zu recyceln. Kork ist ein nachwachsender Rohstoff, der aus der Korkeiche gewonnen wird und komplett recycelbar ist. Sea Me schreibt auf der Homepage, dass Nutzer den Korken an der Flasche lassen sollen, damit die Öffnung geschützt ist vor Brüchen oder Absplitterungen.
An den anderen Produkten befinden sich Pumpaufsätze. Diese Pumpen sind das einzige, was an den Produkten aus Plastik ist. Hier setzt Sea Me standardisierte Modelle ein, weil es laut Unternehmen noch keine wirtschaftliche, praktikable und nachhaltige Alternative gibt.
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