Viele Öle schmecken ranzig, enthalten Schadstoffe, bei der Güteklasse wird geblufft. Zu diesem Ergebnis kamen Olivenöl-Tests der vergangenen Jahre – der Klimawandel verschlechtert die Olivenqualität insgesamt, warnen Expert:innen.
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In fast jeder Küche steht eine Flasche Olivenöl – aus gutem Grund: Olivenöl eignet sich zum Braten, für den Salat oder zum Marinieren von Gemüse und Co. Doch wie gut ist das Olivenöl aus dem Handel?
Olivenöl-Test 2022: Fast alle Produkte fallen bei Öko-Test durch
Insgesamt ließ Öko-Test für die Ausgabe 04/2022 19 Olivenöle der Güteklasse „nativ extra“ überprüfen, davon neun Bio-Öle. Die Bezeichnung „nativ extra“ ist die höchste von der EU festgelegte Qualitätsstufe mit einem Säuregrad von unter 0,8 Prozent. Auf der Checkliste der Tester:innen standen Pestizide, Mineralölrückstände, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie Weichmacher. Geschmack und Herkunft waren weitere Testkriterien. Öko-Test hat zwei Hauptkritikpunkte: die Belastung mit Mineralöl und der schlechte Geschmack.
Olivenöl bei Öko-Test: Mineralöl in fast jeder Flasche
Bis auf ein einziges Produkt sind alle Olivenöle im Test mit Mineralölbestandteilen verunreinigt. Öko-Test fand in sieben getesteten Olivenölen MOAH, MOSH sogar in fast jedem Öl. Einzig der „sehr gute“ Testsieger wies keine Mineralölrückstände auf, das ist das Bio-Öl „Kreta
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Zu den verunreinigten Testverlierern im Olivenöl-Test gehören unter anderem:
- Alnatura Natives Olivenöl Extra
- Gut Bio Natives Olivenöl Extra von Aldi
- Edeka Natives Olivenöl Extra D.O.P. Terra di Bari
- Rewe Beste Wahl Italienisches Natives Olivenöl Extra
- Primadonna Natives Olivenöl Extra Original von Lidl
Mineralöl verhagelte auch in vergangenen Olivenöl-Tests die Ergebnisse. Die Verbraucherschützer:innen von Öko-Test erklären sich die Mineralölrückstände wie folgt: Die Oliven können bei der Ernte mit Schmierölen der Erntemaschinen in Berührung kommen oder auf den Maschinen und Förderbändern bei der Produktion.
Olivenöl-Test: Geschmacklich überzeugen nur sehr wenige Olivenöle
Auch in Sachen Geruch und Geschmack haben die Tester:innen einiges an den Olivenölen auszusetzen. Bei drei Ölen war die Sensorik sogar so fehlerhaft ist, dass die angegebene Qualitätsklasse „nativ extra“ laut Öko-Test nicht mehr zutrifft.
Unter anderem die Bio-Marke Alnatura kommt nicht gut weg, die Expert:innen bemängelten einen „ranzigen“ Geschmack sowie einen „fehlerhaften“ Gesamteindruck. Alnatura hat laut Öko-Test angekündigt, die getestete Charge Olivenöl aus dem Verkauf zu nehmen.
Testfazit: Welches Olivenöl ist zu empfehlen?
Das Fazit von Öko-Test: Wer ein vollkommen harmonisch schmeckendes Olivenöl – also ein Öl mit den höchsten Geschmackskriterien – haben will, sollte in speziellen Fachgeschäften oder im Onlinehandel ein Premium-Öl kaufen. Dafür müssen die Verbraucher:innen in der Regel deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Wir empfehlen Olivenöle mit Bio-Siegel wie dem EU-Bio-Siegel, besser noch mit einem Siegel der Anbauverbände Bioland, Naturland oder Demeter. Bio-Olivenöle zählen immer wieder zu den Testsiegern bei Stiftung Warentest und Öko-Test. Der Bio-Anbau schont Umwelt und Böden, da keine synthetischen Pestizide oder Dünger eingesetzt werden dürfen.
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