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Olivenöl bei Stiftung Warentest: Teure Öle fallen durch

Foto: CC0 PD / Pixabay Steve Buissinne / Unsplash Fulvio Ciccolo (l/r)

Olivenöl steht in fast jeder Küche. Welche Öle gut sind, zeigt der aktuelle Test von Stiftung Warentest. Die Ergebnisse überraschen.

Olivenöl ist gesund und schmeckt. Zugleich ist es teuer und daher natürlich auch ein Produkt, bei dem es nicht immer mit rechten Dingen zugeht.

Umso wichtiger, dass sich Verbrauchermagazine immer wieder dem Thema Olivenöl widmen, wie aktuell Stiftung Warentest im „Test“-Heft Ausgabe 11/2021. Der Olivenöl-Test im Kurzcheck.

Olivenöl bei Stiftung Warentest – das ist „gut“

Stiftung Warentest hat 27 Olivenöle getestet, darunter sowohl „Premium-Marken“ als auch mildere und preisgünstigere Olivenöle.

  • Insgesamt überzeugen die Tester 15 Produkte, für die sie das Urteil „gut“ geben. Das ist mehr als die Hälfte, darunter viele Bio-Öle.
  • Beispiele für Bio-Olivenöl mit „Test“-Urteil „gut“ sind dmBio (6,35 Euro/Liter), Edeka Bio (6,40 Euro/Liter) sowie Netto Markendiscount BioBio (6,40 Euro/Liter).
  • Daran kann man auch sehen, dass „gute“ Bio-Öle nicht teuer sein müssen. Die günstigsten Öle die Stiftung Warentest mit „gut“ bewertet hat, sind im Literpreis gerade einmal einen Euro billiger, als „gute“ Bio-Öle.
  • „Gute“ Ergebnisse von herkömmlichen Ölen: Lidl Primadonna (5,35 Euro/Liter), Edeka Gut & Günstig (5,35 Euro/Liter), Netto Marken-Discount Vegola (5,35 Euro/Liter und Penny (5,35 Euro/Liter). Stiftung Warentest bewertet auch diese mit „gut“, auch wenn sie nicht Bio sind.
  • Teure Testsieger: Regelrecht ins Schwärmen geraten die Tester, wenn es um ihre beiden Testsieger geht. Das spanische Bio-Öl Artgerecht Phenolio** für 48 Euro pro Liter und das italienische Selezione Gustini Antico Frantoio della Fattoria für 40 Euro pro Liter ragen geschmacklich heraus, glänzen mit Duftnoten etwa nach Gras, Mandel, Pfeffer und Artischocke. Auch ihre chemische Qualität sei spitze, so Stiftung Warentest. Der Preis ist es natürlich auch.

Fruchtiger Geschmack, bittere Momente und scharfe Noten: Es ist das Zusammenspiel, das sich die meisten Kund:innen von gutem Olivenöl erhoffen. Die „Guten“ leisten dies alle – Details bei Stiftung Warentest.

Kritik von Stiftung Warentest

Sieben weitere Öle schneiden „befriedigend“ ab, drei „ausreichend“ und zwei „mangelhaft“. Was stimmt da nicht?

Geschmackliche Fehler sind in der höchsten Güteklasse „nativ extra“ nicht erlaubt. Ranzig darf Olivenöl auch nicht schmecken. Diesen Fehler stellten die Verkoster aber beim Öl eines Biomarktes fest. Es hätte nicht als „nativ extra“ verkauft werden dürfen und kassierte „mangelhaft“.

Ein weiteres Öl fiel durch, weil es sehr hoch mit DEHP belastet war. Der hohe Wert spricht dafür, dass sich der Weichmacher aus ungeeigneten Schläuchen gelöst haben könnte. DEHP kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen und sei in der Höhe vermeidbar, so die Warentester. Das gelte auch für vier Öle, die hoch mit Mineralölkohlenwasserstoffen Moah und/oder Mosh belastet sind. Weichmacher kommen allerdings auch in allen anderen Ölen vor – in geringen bis sehr geringen Mengen.

Gutes (Bio-)Olivenöl kann auch günstig sein

Zum schonenden Braten oder Pizzabacken reicht Standardqualität, erklärt Stiftung Warentest. Ausdrucksstarke Olivenöle seien zum Erhitzen einfach zu schade. Generell sollte beim Erhitzen von Olivenöl, egal welcher Qualität, darauf geachtet werden, dass die Temperatur nicht zu hoch wird. Olivenöle in Standardqualität bereichern dennoch Salate, runden warme Gerichte durch Beträufeln ab oder kommen pur mit Brot zur Geltung.

Am besten kaufst du dein Olivenöl in Bioqualität um die Umwelt zu schützen. Die Bio-Landwirtschaft schließt die Verwendung von künstlichen Düngern und den meisten Pestiziden aus. Außerdem wachsen die Oliven mit höherer Wahrscheinlichkeit in einem gesunden Ökosystem, wo beispielsweise auch andere Pflanzen Platz haben. Wie der Test zeigt, sind auch „gute“ Bio-Öle preiswert.

Wie lässt sich gutes Olivenöl erkennen? Interessant ist das Erntejahr, falls es auf dem Etikett steht (nicht verpflichtend): Frische Öle haben eine schärfere Bitterkeit und Schärfe, heißt es in der Zeitschrift „Test“. Das lasse mit der Lagerzeit nach. Gutes Öl sollte dennoch ausgewogen sein und bittere oder scharfe Eindrücke fruchtige Noten nicht überlagern.

Details im Beitrag 10 Tipps: Gutes Olivenöl erkennen und kaufen.

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