Gemüsesäfte sind nicht nur zum Fasten beliebt: Sauerkrautsaft, Karottensaft und Rote-Bete-Saft sind wegen ihrer Vitamine auch im Alltag voll im Trend. Einige Säfte sind laut Öko-Test-Ergebnissen aber zu süß oder zu salzig.
Gemüsesäfte gelten als besonders gesund und vitaminreich. Und das sind sie auch, wenngleich hitzeempfindliche Vitamine wie Vitamin C nach dem Haltbarmachen kaum noch im Saft enthalten sind. Besser steht es um andere Vitamine sowie um Kalium und Betacarotin. Allerdings: Als vollwertigen Ersatz für eine der fünf täglichen Portionen Obst und Gemüse, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, eignet sich zumindest gekaufter Gemüsesaft nicht.
Unterm Strich können sich aber die meisten Gemüsesäfte sehen lassen: 14 der 20 Säfte im Test schnitten bei Öko-Test mit „gut“ oder sogar „sehr gut“ ab.
Öko-Test Gemüsesäfte – Alle Testergebnisse als PDF**
Gemüsesäfte bei Öko-Test: Bio-Säfte sind Trumpf
Die gute Nachricht vorweg: Alle Säfte sind frei von Pestiziden. Testsieger mit „sehr gut“ sind drei Bio-Säfte:
- Kauflands „K-Bio Karottensaft“
- Voelkel Sauerkrautsaft mit Meersalz (Demeter)
- Jacoby Bio-Sauerkrautsaft
Mit 59 Cent pro 500 ml zählt der Bio-Karottensaft von Kaufland auch zu den günstigsten im Test. Er kostet nicht viel mehr als die Säfte aus konventioneller Herstellung.
Gemüsesäfte mit einer Extra-Portion Zucker
Gemüsesäfte sollen vor allem gesund sein. Dass sie süß schmecken, rührt in der Regel vom Gemüse her. So sind Karotten und Rote Bete schon von Natur aus sehr süß. Zusätzliche Süßungsmittel sind also gar nicht nötig. Allerdings wurden gleich sieben Säfte zusätzlich noch mit Honig gesüßt. In einer Packung mit 500 ml sind etwa 15 g Honig enthalten – das entspricht etwa vier Stücken Würfelzucker.
Auch natürlicher Zucker aus dem Gemüse kann überhandnehmen: Im Beutelsbacher Rote-Bete-Saft sind mehr als 100 g (natürlicher) Zucker pro Liter enthalten. Das übersteigt sogar den Zuckergehalt von vielen Fruchtsäften. Deshalb empfiehlt Öko-Test bei Gemüsesäften immer einen Blick in die Nährwerttabelle des Produktes.
Öko-Test kritisiert zu viel Salz im Gemüsesaft
Nicht nur mit Süße wollen einige Hersteller den Geschmack verbessern, auch mit Salz. Alle Sauerkrautsäfte enthalten zusätzliches Salz, was auf der Verpackung oft auch angepriesen wird. Allerdings sind in vielen Säften mehr als nur eine Prise Salz enthalten: 500 ml Sauerkrautsaft decken fast schon die von der DGE empfohlene Menge an Salz pro Tag. Das betrifft laut Öko-Test den Sauerkrautsaft von Dm Bio, von Eden sowie von Grünfink.
Nitrat in Sauerkraut und Roter Bete
Spuren von Nitrat fand Öko-Test in allen Säften, in allen Rote-Bete-Säften und einem Sauerkraut-Saft (Eden) waren die Werte jedoch erhöht. Rote Bete speichern von Natur aus vergleichsweise viel Nitrat. Der Stoff sollte nicht in größeren Mengen aufgenommen werden, denn er kann im Körper zu Nitrit umgewandelt werden, was die Bildung von Nitrosaminen begünstigt. Nitrosamine waren in Tierversuchen krebserregend.
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Bei zwei Produkten im Test war der Nitratwert stark erhöht: dem Rabenhorst Rote-Bete-Direktsaft und dem Beutelsbacher Rote-Bete-Direktsaft. Letzterer fiel als einziger Saft im Test durch, da Öko-Test außerdem bemängelte, dass er in einer Einweg-Glasflasche verkauft wird und in der Deckeldichtung PVC-Verbindungen fand.
Zum Test: Den vollständigen Öko-Test Gemüsesäfte findest du in Öko-Test 02/2018.
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