Eine gute Salami-Pizza aus der Tiefkühltruhe? Laut Öko-Test sind überraschend viele Pizzen empfehlenswert. Doch wer genauer hinsieht stellt fest, dass die vermeintlich „sehr gute“ Tiefkühlpizza doch keine so tolle Wahl ist.
Wenn es schnell gehen muss, greifen viele Deutsche gerne zur Tiefkühlpizza. Vor 50 Jahren kam die erste Tiefkühlpizza auf den deutschen Markt und jedes Jahr wächst der Pizza-Absatz in Deutschland weiter an. Die Salami-Pizza gilt als die beliebteste Sorte. Doch wie gut sind die Pizzen wirklich? Das wollte Öko-Test wissen und hat 20 Salami-Pizzen auf Schadstoffe und Geschmack getestet. Außerdem hat Öko-Test den Nutri-Score der einzelnen Pizzen berechnet. Das Ergebnis des Pizza-Tests sieht auf den ersten Blick zufriedenstellend aus: Mehr als die Hälfte der getesteten Produkte sind „gut“ oder sogar „sehr gut“. Doch es gibt gleich zwei Haken an dieser Bewertung …
Salami-Pizza im Test: Viele „gute“ Produkte bei Öko-Test
Geschmacklich waren alle Salami-Pizzen „fehlerfrei“, so das Urteil von Öko-Test. Nicht ganz so gut gelungen war allerdings der Pizza-Boden bei einigen Produkten. Mal war er zu teigig, mal war der Rand zu hart. Die Ergebnisse:
- Insgesamt hat Öko-Test zehn Pizzen mit der Note „gut“ beurteilt und zwei mit „sehr gut“.
- Mit „gut“ haben fast alle Bio-Pizzen im Test abgeschnitten. So zum Beispiel die Salami-Pizza von Alnatura und die von Dennree.
Dabei hätte die Pizza von Alnatura auch mit „sehr gut“ ausgezeichnet werden können, wenn sie etwas weniger Salz enthalten würde. Bis 2025 soll der Salzgehalt in Tiefkühlpizzen auf 1,25g pro 100g sinken. Doch unter diesem Wert liegen bisher erst drei Pizzen aus dem Test. Die Alnatura-Pizza gehört nicht dazu und erhält daher nur die Note „gut“. Auch konventionelle Pizza hat meist zu viel Salz, wie die Dr. Oetker Ristorante Pizza Salame und die Original Wagner Steinofen Salami (beide „gut“).
Wie gut ist die „sehr gute“ Salami-Pizza wirklich?
Erstaunlich ist, dass zwei konventionelle Salami-Pizzen mit der Bestnote „sehr gut“ abgeschnitten haben und Bio-Pizza nicht über ein „Gut“ hinauskommt. Wie kann das sein? Hintergrund sind die Kriterien, die Öko-Test angelegt hat: Schadstoffe, Salzgehalt und Geschmack. Woher das Fleisch für die Salami stammt und wie die Tiere gehalten wurden, spielte in der Bewertung keine Rolle. Aus unserer Sicht hätte aber auch die Tierhaltung für Salami und Käse eine Rolle spielen müssen. Pizza mit konventionellem Fleisch und Käse verdient unserer Meinung nach keine Note „sehr gut“ oder „gut“.
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Bessere Alternativen zur Salami-Tiefkühlpizza
Es gibt noch einen zweiten Haken: Laut berechnetem Nutri-Score sind die Salami-Pizzen alle gelb bis rot (C oder D). Kurz gesagt enthalten sie viel Salz und gesättigte Fettsäuren, aber fast kein Gemüse. Bei einer Salami-Pizza ist das nicht überraschend, aber eine vollwertige Mahlzeit ist das eben nicht. Das weiß auch Öko-Test und gibt zu: „Aus ernährungsphysiologischer Sicht sind die Salamipizzen nicht der Renner“. Wir empfehlen daher: Wenn schon Tiefkühlpizza, dann lieber vegetarisch und bio – und einen frischen Salat dazu. Noch besser ist aber, die Pizza selbst zu machen. Wer gern Pizza isst aber den Aufwand scheut, kann sich auch portionsweise Pizzateig einfrieren.
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