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Öko-Test Tiefkühl-Spinat: 7 fallen durch

Spinat bei Öko-Test
Fotos: Ökotest

In Tiefkühl-Spinat stecken allerlei Problemstoffe: Öko-Test hat erhöhte Mengen an Cadmium, Nitrat, Nitrit und Gifte aus Beikräutern nachgewiesen. Fast die Hälfte des Spinats fiel im Test durch.

Blattspinat – das klingt nach gesundem Gemüse pur. Ohne Geschmacksverstärker und andere Zusätze, direkt nach der Ernte schockgefrostet und später schonend ganz nach dem eigenen Geschmack zubereitet. Doch ganz so einwandfrei ist der Tiefkühl-Spinat nicht.

Öko-Test hat 16 Produkte getestet und gleich sieben von ihnen sind im Test durchgefallen. Rückstände an Cadmium und Nitrat, Hygienemängel und Gifte aus Beikräutern sind die größten Kritikpunkte im Spinat-Test. Denn in dem Gemüse reichern sich bereits von Natur aus Cadmium und Nitrat an. Nur wie viel ist wirklich drin? Oft zu viel, zeigen die Test-Ergebnisse von Öko-Test. Doch es gibt auch richtig guten Spinat, den die Expert*innen empfehlen können.

Spinat im Test: Zwei Bio-Sieger bei Öko-Test

Cadmium war in nahezu allen Spinat-Proben enthalten, wenn auch nur in geringen Spuren. Dies lässt sich kaum umgehen, da Cadmium sich besonders leicht aus dem Boden in der Spinatpflanze anreichert. In den beiden „sehr guten“ Bio-Testsiegern steckt Cadmium, aber nur in äußerst geringen Spuren. Daher sind sie auch empfehlenswert:

  • Allnatura Blattspinat
  • K-Bio-Blattspinat (Kaufland)

Andere Problemstoffe sind in den beiden Testsiegern nicht enthalten oder nur in sehr geringen Spuren. Anderer Bio-Spinat dagegen schnitt überraschend schlechter ab. Dies liegt an erhöhter Nitrat-, Nitrit- oder Cadmium-Gehalte. Dennoch bleibt Bio-Spinat in der Regel die bessere Wahl, da hier der Einsatz von synthetischen Pestiziden verboten ist.

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Cadmium im Tiefkühl-Spinat entdeckt

Neben den beiden genannten Bio-Spinaten hat auch ein konventioneller Tiefkühl-Blattspinat mit Bestnote abgeschnitten. Er ist zudem der einzige Spinat im Test, der komplett frei von Cadmium-Rückständen ist. In anderen konventionellen Blattspinaten steckt dagegen oft eine erhöhte Menge Cadmium, zum Beispiel im Spinat von Rewe Beste Wahl sowie im Iglo Blattspinat. Das giftige Schwermetall reichert sich im menschlichen Körper an, vor allem in der Leber und in den Nieren. „Über längere Zeit in hohen Dosen aufgenommen, führt Cadmium zu Nierenschäden“, schreibt Öko-Test.

Nitrat im Spinat über EU-Höchstgehalt

Neben Cadmium steckt auch Nitrat im Spinat, das ebenfalls über den Boden ins Gemüse gelangt. Im Körper kann sich aus Nitrat dann aber Nitrit bilden, das den Sauerstofftransport im Blut behindert. Zudem können aus Nitrat krebserregende Nitrosamine im Körper entstehen.

Spinat und Ricotta schmecken wunderbar als Ravioli Füllung.
Aus Spinat lassen sich leckere Gerichte kochen – Öko-Test fand in Tiefkühl-Spinat jedoch viele Problemstoffe. (Foto: CC0 / Pixabay / kkolosov)

Doch auch während der Lagerung bei Zimmertemperatur oder beim Warmhalten des Spinats können die Bakterien im Spinat Nitrit bilden. Wie hoch ist also der Gehalt an Nitrat? Je nach Spinat gibt es große Unterschiede: In einigen Spinat-Proben steckt kaum Nitrat, in anderen wird der EU-Höchstgehalt sogar überschritten – so zum Beispiel im Bio Inside Blattspinat. Doch auch im Frosta Blattspinat steckt beispielsweise sehr viel Nitrat.

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Nitrit im Spinat: Mangelnde Hygiene?

Nitrit kann sich im Körper oder bei falscher Lagerung bilden. Doch auch im getesteten tiefgekühlten Spinat hat Öko-Test in mehreren Packungen Nitrit festgestellt. Betroffen ist unter anderem der Edeka Blattspinat und der Bio-Spinat von Netto. Dies sei ein „Hinweis auf Hygienemängel oder eine zu lange Lagerung des Spinats vor dem Frosten“, erklärt Öko-Test die Ergebnisse. In beiden genannten Produkten werden die Vorgaben aus den Leitsätzen für Gemüseerzeugnisse für TK-Spinat überschritten. Allerdings sind diese Leitsätze nicht bindend.

Während der Bio-Spinat frei von bedenklichen Pestiziden ist, sieht das bei konventionellem Spinat ganz anders aus. Zwei besonders kritische Stoffe hat Öko-Test im Spinat von Rewe Beste Wahl nachgewiesen sowie im Spinat von Frosta. Beide Male handelt es sich um Substanzen, die giftig oder sehr schädlich für Bienen sind. Aufgrund weiterer Problemstoffe sind die beiden TK-Spinate mit „ungenügend“ bzw. „mangelhaft“ durchgefallen.

Giftige Beikräuter im Spinat entdeckt

Bei der Ernte des Spinats geht es offenbar ebenfalls nicht immer ganz sorgfältig zu: Mehrmals hat Öko-Test Pyrrolizidinalkaloide gefunden. Hierbei handelt es sich um Giftstoffe von Pflanzen, die in der Umgebung von Spinat wachsen. „In Lebensmitteln sind sie unerwünscht, da sie die Leber schädigen können und im Tierversuch erbgutverändernde (genotoxische) und krebsauslösende (kanzerogene) Wirkungen zeigen“, schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Zumindest Nitrit und Gifte aus anderen Pflanzen lassen sich nach Auffassung von Öko-Test vermeiden, indem die Landwirt*innen bei der Ernte und Verarbeitung sorgfältiger sind.

Alle Details findest du in der Ausgabe 10/2020 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.

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