Die Kosten für Gas und Strom steigen weiter, ein Ende der Energiekrise ist nicht in Sicht. Stiftung Warentest hat nun ausgerechnet, wie eine Familie die Energiekosten senken kann – und kommt dabei auf eine Ersparnis von über 1.000 Euro.
Energiesparen ist für umweltbewusste Verbraucher:innen nichts Neues. Doch aufgrund der stark gestiegenen Energiekosten müssen Bürger:innen jetzt auch aus Kostengründen dringend Energie einsparen: Längst sind explodierende Stromabrechnungen Realität und die Wohnungswirtschaft sagte jüngst beim Zahlungsverzug der Nebenkosten einen Kündigungsschutz zu.
Stiftung Warentest: Im Haushalt über 1.000 Euro Ersparnis
Stiftung Warentest hat nun anhand einer dreiköpfigen Modellfamilie vorgerechnet, wie viel sich im Haushalt an Energiekosten einsparen lässt. Und das ist eine ganze Menge: Satte 1.074 Euro im Jahr kann eine Familie laut den Warentester:innen sparen. Wir klären, wo die größten Einsparpotenziale liegen und welche kleinen Tricks sich auszahlen.
Energie sparen: Im Badezimmer anfangen!
Das größte Einsparpotenzial liegt laut Stiftung Warentest im Badezimmer, genauer gesagt in der Dusche. In der Modellrechnung kommt die Beispielfamilie hier auf rund 700 Euro Ersparnis. Die exakten Einsparpotenziale hängen unter anderem davon ab, wie das Wasser erhitzt wird. Gängig sind in Haushalten ein elektrischer Durchlauferhitzer, ein Heizkessel im Keller oder eine Gastherme. In Mietwohnungen ist es nicht immer leicht, hier Optimierungen – wie eine niedrigere Warmwassertemperatur oder eine Solaranlage auf dem Dach – vorzunehmen.
Doch unsere besten Tipps zum Wasser- und Energiesparen im Bad kann jede:r umsetzen:
- Duschen statt Baden. Bei einer fünfminütigen Dusche verbrauchst du nur halb so viel Wasser wie bei einem Vollbad.
- Kürzer duschen! Fünf Minuten statt zehn Minuten unter der Dusche können im Jahr über 1.000 Kilowattstunden Strom und jede Menge Wasser sparen
- Das Wasser beim Einseifen abstellen.
- Einen Sparduschkopf anschaffen. Die günstigsten Modelle bekommst du bereits ab etwa 20 Euro.
- Jetzt wird es fortgeschrittener: Nicht warten, bis das Wasser warmgelaufen ist, sondern gleich unter die Dusche stellen.
- Kalt duschen.
- Klingt drastisch, spart aber jede Menge Wasser und Energie: Einfach weniger duschen. Unsere Autorin hat Non-Bathing selbst ausprobiert.
Lies hier weitere Tipps: 15 Tipps zum Energiesparen im Bad: So senkst du Strom- und Wasserverbrauch
Intelligenter Heizen und richtig Geld sparen
Smarte Heizthermostate ersetzen den Drehregler an der Heizung und sind einfach anzubringen. Der Clou: Die Thermostate sind miteinander vernetzt sind und lassen sich über eine App steuern. Dadurch kannst du von unterwegs aus die Temperatur in deiner Wohnung regeln – und runterdrehen, wenn du weißt, dass du später nach Hause kommst. Auch vor dem Schlafengehen kannst du die Temperatur runterdrehen.
In der Rechnung von Stiftung Warentest spart die Familie durch eine zeitweise Reduktion der Raumtemperatur um vier Grad etwa sieben Prozent Heizenergie. Zusätzlich dreht die Familie die Heizkörper in der Wohnung um zwei Grad herunter. In einem schlecht isolierten Altbau ergibt das eine Ersparnis von knapp 190 Euro.
In Neubauten fällt die Ersparnis geringer aus, doch auch hier lohnt es sich, die Heizkörper runterzudrehen. Was du zusätzlich beachten kannst, erfährst du in diesen Artikeln:
- 8 Heizfehler, die Geld kosten und Energie verschwenden
- Raumtemperatur: Diese Zimmertemperaturen sind ideal
- Wann startet die Heizperiode? Lange warten hilft nicht immer
- Heizkostenabrechnung erklärt: Das ändert sich 2022
Energiekosten sparen beim Waschen, Spülen und Kochen
Die übrigen Einsparpotenziale im Haushalt sind zwar geringer, doch sie läppern sich. Stiftung Warentest rechnet vor: Knapp 80 Euro lassen sich beim Waschen sparen, 60 Euro sind es beim Kochen, Backen und Spülen.
Beim Waschen kannst du auf diese Punkte achten, um die Energiekosten zu senken:
- Waschmaschine erst einschalten, wenn sie voll beladen ist.
- Verwende das Eco-Programm der Waschmaschine. Das dauert zwar länger, verbraucht aber weniger Wasser und wäscht mit einer niedrigeren Temperatur.
- Wasche deine Wäsche auf 30 Grad Celsius, das reicht bei leichten Verschmutzungen aus.
Verzichte auf einen Trockner. Auch jetzt im Herbst trocknet die Wäsche draußen noch gut.
Am meisten Energiesparen beim Kochen kannst du folgendermaßen:
- Immer einen Deckel auf den Kochtopf, so entweicht weniger Wärme.
- Wasserkocher statt Kochtopf – zumindest beim Teekochen. Beim Herd ist ein Induktionsfeld am energieeffizientesten.
- Backofen vorheizen? Nur in Ausnahmefällen (Biskuit- und Brandteige sowie Soufflées) ist das nötig.
- Beim Kühlschrank sparst du zum Beispiel mit der optimalen Kühlschranktemperatur Energie. Außerdem solltest du nie die Tür lange offen stehen und Speisen erst abkühlen lassen, bevor du sie hineinräumst.
- Die Spülmaschine immer voll machen, bevor du sie einschaltest und das Eco-Programm benutzen. Beim Spülen per Hand reicht auch kaltes Wasser.
Auch kleine Veränderungen sparen Strom
Hast du alle Punkte abgehackt, kannst du sehr zufrieden mit dir sein – und wirst die Veränderungen auch positiv auf deiner nächsten Nebenkostenabrechnung bemerken. Zusätzlich zu diesen effektiven Stromsparmaßnahmen gibt es weitere kleine Hacks. Die Einsparungen können sich dabei laut Stiftung Warentest auf insgesamt fast 40 Euro summieren. Denke beispielsweise daran, Elektrogeräte nicht im Standby-Modus zu lassen und auch den Wlan-Router nachts auszuschalten.
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