Natron kann im Garten unter anderem verschiedene Schädlinge und Krankheiten bekämpfen – ganz ohne synthetische Zusatzstoffe. Wir stellen dir einige Anwendungsmöglichkeiten genauer vor.
Gegen Unkraut und Schädlinge findest du im Baumarkt zahlreiche chemisch-synthetische Hilfsmittel. Diese sind jedoch meist nicht nur teuer, sondern aus ökologischer Sicht zudem problematisch. So bekämpfen die oft enthaltenen Gifte nicht nur Unkraut oder Schädlinge, sondern beeinträchtigen auch umliegende Pflanzen oder Insekten.
Natron als Hausmittel ist natürlich und kostengünstig. Du kannst es in diesen Fällen anwenden:
- gegen Blattläuse, Mehltau und Unkraut
- um den ph-Wert des Bodens zu bestimmen und gegebenenfalls zu erhöhen
- um unangenehme Gerüche zu mindern
Tipp: Natron findest du in den meisten Supermärkten oder in Drogerie- und Reformmärkten.
1. Natron im Garten: Gegen Blattläuse
Blattläuse befallen besonders im Frühjahr oft und gern Gartenpflanzen. Dann bilden die kleinen Insekten einen klebrigen Film oder einen schwarzen Schimmelbelag auf den Blättern deiner Pflanze. Das sieht nicht nur unschön aus, es schwächt deine Pflanzen und macht sie anfälliger für Krankheiten.
Setzt du Natron im Garten ein, kannst du die Blattläuse bekämpfen:
- Löse zwei Teelöffel Natron in einem Liter Wasser auf.
- Fülle die Mischung in eine Sprühflasche und sprühe die Ober- und Unterseite der befallenen Blätter gut damit ein.
- Du kannst der Mischung einen Teelöffel Speiseöl hinzufügen. So haftet die Lösung auch an Regentagen gut an der Pflanze.
Wenn du mit Natron Woll- und Schildläuse bekämpfen möchtest, kannst du dieselbe Lösung verwenden und ihr am Ende noch einen Schuss Spiritus hinzufügen. Das solltest du allerdings nicht bei zum Verzehr gedachten Kräuter-, Obst- oder Gemüsepflanzen tun, sondern nur bei Zierpflanzen.
2. Natron gegen Mehltau
Mehltau ist ein Oberbegriff für verschiedene Pflanzenkrankheiten, die durch Pilze verursacht werden. Den Pilzbefall erkennst du an weißen Stellen auf den Blättern. Bei sogenanntem Falschen Mehltau entstehen hingegen nur gelbliche, helle Flecken auf der Oberseite des Blattes. In beiden Fällen schwächt die Krankheit deine Pflanzen stark und kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass sie komplett absterben.
Hast du Mehltau entdeckt, solltest du deshalb schnell handeln. Dabei solltest du zunächst alle Pflanzenteile entfernen, die deutliche Spuren der Krankheit aufweisen.
Um dann zu verhindern, dass sich die Pilze weiterhin ausbreiten, kannst du Natron verwenden – das Pulver hilft allerdings nur gegen Echten Mehltau:
- Vermische dafür zwei Teelöffel Natron mit einem Liter Wasser.
- Sprühe die Pflanze großflächig mit der Lösung ein.
- Wiederhole den Vorgang mehrmals, bis die Krankheit komplett verschwunden ist.
Wie du Mehltau auch auf andere Art beseitigen kannst, erfährst du hier: Mehltau bekämpfen: Diese Hausmittel helfen deinen Pflanzen.
3. Natron im Garten: Gegen Unkraut
Unerwünschte wildwachsende Pflanzen, die das Wachstum deiner Gartenpflanzen beeinträchtigen, kannst du natürlich mit dem entsprechenden Werkzeug entfernen. Aber auch Natron kann helfen. Dafür benötigst du eine Natronlösung:
- Bringe einen Liter Wasser zum Kochen.
- Vermische das kochende Wasser mit einem Esslöffel Natron.
- Lasse die Mischung abkühlen.
- Fülle die Lösung in eine Sprühflasche und sprühe Unkraut mindestens einmal am Tag gründlich damit ein. Nach einigen Tagen sollten die unerwünschten Pflanzen abgestorben sein.
Achte beim Sprühen darauf, dass deine übrigen Gartenpflanzen nichts von der Lösung abbekommen und halte zu ihnen einen ausreichend großen Abstand ein.
Übrigens: Viele Pflanzen, die wir als „Unkraut“ abtun, haben es nicht verdient, so vehement bekämpft zu werden. Löwenzahn, Bärlauch oder Brennnessel können wir zum Beispiel als würzige Nahrungsmittel verwenden. Mehr dazu erfährst du hier: 10 angebliche Unkräuter, die man essen kann.
4. Natron im Garten: Für gesunde Böden
Du willst herausfinden, ob dein Boden zu sauer ist? Auch dazu kannst du kostengünstig und schnell Natron im Garten einsetzen:
- Gieße den entsprechenden Teil des Bodens mit etwas Wasser.
- Streue nun das Natron auf die Stelle.
- Bilden sich kleine Blasen, ist dies ein Hinweis auf einen sauren Boden.
- Passiert nichts, liegt der ph-Wert des Substrats über fünf.
Bei sauren Böden reagiert das basische Natron mit der Säure im Substrat. Dadurch entstehen die Bläschen. Natron erhöht den ph-Wert und kann zumindest in Maßen saure Erde ausbalancieren oder für basische (alkalische) Erde sorgen, die genügend Nährstoffe bereitstellt:
- Gib ein bis zwei Esslöffel Natron mit ins Gießwasser.
- Gieße die entsprechenden Pflanzen mit der Natronlösung.
Beachte: Um großflächig für einen höheren ph-Wert zu sorgen, ist Kalk empfehlenswerter als Natron. Dieser ist deutlich kostengünstiger.
5. Natron gegen unangenehme Gerüche im Garten
Vom Komposthaufen weht immer mal ein muffiger Geruch durch deinen Garten? Auch dann kann dir Natron helfen. Das Hausmittel neutralisiert Gerüche und ist deshalb übrigens auch zum Putzen in der Wohnung gut geeignet.
Im Garten kannst du Natron einfach direkt auf den Komposthaufen oder die jeweilige Quelle des unangenehmen Geruchs streuen. Sollte das nicht möglich sein, kannst du Natron mit etwas Wasser vermischt in ein Schälchen in die Nähe der Geruchsquelle stellen. Alternativ füllst du die Natronlösung in eine Sprühflasche und versprühst sie zum Beispiel in der Gartenlaube.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Haare waschen mit Natron: Das sind die Vor- und Nachteile
- Putzmittel selber machen: aus 5 natürlichen Hausmitteln
- 10 Dinge, die du aus deinem Garten verbannen solltest
War dieser Artikel interessant?