Lange, gesunde und glänzende Haare – für viele ein Schönheitssymbol. Wir zeigen dir, wie du dein Haar ohne chemische Mittel und ganz natürlich zum Glänzen bringst.
Das menschliche Haar ist in drei Schichten aufgebaut. Die äußerste Schicht, die Cuticula oder auch Schuppenschicht, besteht aus abgestorbenen, verhornten Zellen. Diese sind flach und zur Haarspitze hin angeordnet. Das kannst du zum Beispiel mit einem Tannenzapfen vergleichen: Wenn die verhornten Zellen abstehen, erscheint das Haar trocken und glanzlos. Nur wenn die verhornten Zellen glatt anliegen, sieht es durchscheinend und gesund aus. Durch diese Position der Zellen reflektiert gesundes Haar das einfallende Licht optimal und glänzt dadurch besonders schön.
Damit die Zellen glatt anliegen, musst du eine saure Umgebung schaffen, denn bei basischer Umgebung stellen sich die Schuppen auf. Mit den folgenden sechs Tipps zeigen wir dir, wie du mit natürlichen Mitteln dafür sorgst, dass sich die Schuppen glatt anlegen und du glänzende Haare bekommst.
1. Glänzendes Haar ganz ohne Hilfsmittel
(Foto: CC0 / Pixabay / giselaatje)
Ohne viele Hilfsmittel kannst du bereits mit der Wassertemperatur deine Haarstruktur ändern und glänzende Haare fördern. Verzichte am besten auf zu heißes Wasser, wenn du deine Haare wäschst.
Kaltes oder lauwarmes Wasser sorgt dafür, dass sich die Schuppenschicht der Haare schließt, die Haare nicht austrocknen und somit automatisch glanzvoller erscheinen.
2. Sanftes Trocknen für glänzende Haare
(Foto: CC0 / Pixabay / RyanMcGuire)
Im nassen Zustand ist das Haar besonders empfindlich. Deshalb solltest du es auch nicht mit einem Handtuch unkontrolliert trocken rubbeln. Trockne stattdessen sorgsam deine Haare:
- Drücke am besten das Handtuch am Haaransatz an und fahre dann mit dem Handtuch hin zu den Spitzen. Dadurch gehst du mit der Haarstruktur, die Schuppenschicht der Haare wird geglättet und dein Haar kann glänzen. Wenn du deine Haare mit dem Handtuch gegen den Strich der Haarstruktur trocken reibst, also von den Spitzen in Richtung Haaransatz, stellst du die Haarschuppen auf, die Haare wirken glanzlos.
- Du kannst deine Haare auch in einem Handtuch für zehn Minuten eingewickelt lassen. Dann spricht man vom handtuchtrockenen Haar.
- Auch beim Haare föhnen solltest du darauf achten, dass die Luft immer vom Haaransatz zu den Spitzen gelangt. Dadurch erreichst du, dass die Luft die Schuppenschicht schließt und dein Haar glänzt.
- Zudem solltest du nicht mit heißer Luft deine Haare trocknen, sondern immer nur mit kalter oder lauwarmer Luft. Eine zu hohe Temperatur beschädigt die Haaroberfläche. Außerdem solltest du nicht zu nah mit dem Föhn an die Haare gehen. Halte einen Abstand von circa 15 Zentimetern.
- Lass deine Haare in den wärmeren Monaten am besten immer an der Luft trocknen.
3. Verschiedene Öle als Mittel gegen glanzloses Haar
(Foto: CC0 / Pixabay / stevepb)
Willst du glänzendes Haar, solltest du es mit Pflanzenölen pflegen. Bei sehr trockenen, dicken oder lockigen Haaren kannst du zu Sesamöl, Olivenöl, Weizenkeimöl oder Kokosöl für die Haare greifen. Hast du eher feines, dünnes oder kurzes Haar, können Arganöl, Mandelöl oder Jojobaöl helfen. Bei Arganöl ist die Wirkung sogar wissenschaftlich belegt.
So sorgst du mit Ölen für glänzendes Haar:
- Massiere das Öl in deine Haare ein und lass es so lange wie möglich einwirken. Je länger du das tust, desto reichhaltiger ist die Pflege.
- Öl kannst du auf trockenem und nassen Haar auftragen. Allerdings verteilst du es besser nur in den Spitzen und in den Längen. Am Ansatz kann es oft für einen fettigen Eindruck sorgen – selbst, wenn du deine Haare gewaschen hast.
- Wasche das Öl nach mindestens 30 Minuten mit lauwarmem Wasser und einem milden Shampoo wieder aus deinen Haaren.
Wichtig: Wenn du das Öl über Nacht einwirken lassen möchtest, dann wickle dir am besten ein Handtuch um den Kopf, damit du keine Ölflecken auf deiner Bettwäsche hinterlässt.
Ist dir ein besonderer Glanz wichtig, kannst du auch nach dem Haarewaschen eine kleine Menge Öl in deine Spitzen einmassieren. Sei aber sparsam: Bei zu viel Öl können deine Spitzen schnell fettig wirken.
Wenn du jeden Tag eine Ölkur machen, aber nicht immer danach Haare waschen möchtest, verwende am besten Jojobaöl. Jojobaöl ist eigentlich ein Pflanzenwachs und hinterlässt keinen Ölfilm. Es umschließt dein Haar und versiegelt es. Dadurch, dass es nicht nachfettet, kannst du es den ganzen Tag im Haar einwirken lassen und musst es nicht auswaschen.
4. Zitronenhaarkur für glänzende Haare
(Foto: CC0 / Pixabay / stevepb)
In saurer Umgebung verschließen sich die Haarschuppen der äußersten Schicht und das Haar glänzt. Deshalb kann Zitronensaft Haare zum Glänzen bringen. Vor allem für gefärbtes Haar eignet sich diese Methode. So kannst du daraus eine Kur für deine Haare herstellen:
- Presse den Saft einer Zitrone aus. Gieße ihn durch ein Sieb, damit kein Fruchtfleisch in die Haarkur gelangt.
- Mische den Saft mit etwas Pflanzenöl und etwa vier Esslöffeln Sahne. Die Sahne hat eine zusätzlich fettende Wirkung auf die äußere Haarschicht und macht sie geschmeidiger. Dafür kannst du auch abgelaufene Sahne verwenden, solange sie noch nicht säuerlich riecht.
- Massiere diese Haarkur nach dem Haarewaschen in das feuchte Haar ein.
- Wasche nach mindestens 15 Minuten die Kur mit einem milden Shampoo wieder aus.
Diese selbstgemachte Haarkur kannst du circa einmal im Monat anwenden.
Alternative: Natürlich kannst du die Sahne weglassen – dann ist die Haarkur auch vegan. Allein mit Zitronensaft und Öl wirst du bereits schöne Ergebnisse erzielen.
5. Glänzendes Haar mit einer Spülung aus Apfelessig
(Foto: CC0 / Pixabay / wicherek)
Auch Apfelessig schafft eine saure Umgebung und sorgt dafür, dass die Schuppen der verhornten Zellen glatt anliegen. Du kannst deine Haare nach dem Waschen mit einer Apfelessigspülung – einer sogenannten sauren Rinse – nachspülen, um sie glanzvoller zu bekommen. So gehst du dabei vor:
- Gib dafür 2 EL Apfelessig in einen Liter Wasser.
- Spüle deine gewaschenen Haare damit durch.
- Du kannst die Spülung dann entweder wieder auswaschen oder aber auch drin lassen, denn der Essiggeruch verfliegt nach einiger Zeit.
6. Grüner Tee als pflegende Haarspülung
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)
Grüner Tee enthält viele gesunde Mineralien und andere Inhaltsstoffe. Vor allem Zink und Kalium sollen pflegend für Haare wirken. Außerdem kann das beliebte Getränk das Haarwachstum verbessern. So bringst du mit einer Spülung aus grünem Tee dein Haar zum Glänzen:
- Brühe zwei Teebeutel in einer Tasse auf und lasse sie für 15 Minuten ziehen.
- Trage nach dem Haarewaschen den abgekühlten Tee auf deine Haare auf und lass ihn einwirken.
- Wasche diese Spülung nach einigen Minuten wieder aus oder lass sie im Haar.
Die Inhaltsstoffe des grünen Tees sollen sich wie eine Schutzschicht um die Schuppenschicht deiner Haare legen. Dadurch können Strukturschäden verringert werden, und dein Haar erlangt wieder seinen natürlichen Glanz.
Weitere Tipps für die Pflege deiner Haare
(Foto: CC0 / Pixabay / Engin_Akyurt)
Wir stellen dir noch ein paar weitere Dinge vor, auf die du achten solltest, wenn du dir glänzenderes Haar wünscht:
- Kalkhaltiges Wasser entzieht dem Haar Feuchtigkeit. Wenn dein Leitungswasser einen hohen Kalkgehalt hat, kannst du nach dem Haarewaschen die Haare mit entkalktem Wasser nachspülen.
- Konventionelle und andere Haarpflegeprodukte enthalten oft Zusatzstoffe, die für Haare, Kopfhaut und sogar die Umwelt auf Dauer schädigend sein können. Dazu zählen zum Beispiel Silikone. Greife lieber zu Produkten in Naturkosmetik-Qualität. Es gibt dabei auch festes Shampoo, mit dem du Plastik vermeiden kannst.
- Wasche deine Haare so selten wie möglich, um gesundes und glänzendes Haar auch langanhaltend zu behalten. Etwa alle vier Tage sind ein guter Rhythmus.
- Schönheit kommt von innen! Achte auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung, um ausreichend Nährstoffe aufzunehmen. Viel Flüssigkeit und Nährstoffe unterstützen nicht nur glänzende Haare, sondern auch deine Haut und dein allgemeines Wohlbefinden.
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Überarbeitet von Lea Hermann
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