Der Aprikosenbaum ist in europäischen Gärten eher selten anzutreffen. Erfahre hier, wie du den Obstbaum auch hierzulande kultivieren kannst und wie du ihn richtig pflegst und schneidest.
Der Aprikosenbaum kommt ursprünglich aus Asien. Ähnlich wie der Pfirsichbaum gedeiht er nur in wärmeren Gebieten mit trockenem Klima gut. Deshalb findest du ihn auch eher selten in heimischen Naturgärten, sondern in Weinanbaugebieten mit mildem Wetter. Am richtigen Standort und mit der richtigen Pflege kannst du den Aprikosenbaum aber auch in kühleren Gebieten anbauen.
Aprikosenbaum im Beet pflanzen
Bevor du dir einen Aprikosenbaum in deinen Garten setzt, solltest du dich im Gartenfachhandel nach besonders robusten Sorten erkundigen. Frage auch, ob der gewählte Obstbaum an die Standortbedingungen in deiner Region gewöhnt ist. Aprikosenbäume kannst du als Ballenware oder Containerpflanze kaufen. Bevor du das Bäumchen in die Erde setzt, solltest du Folgendes beachten:
- Der richtige Zeitpunkt: Pflanze den Aprikosenbaum am besten im Oktober oder November ein. So hat der Baum über den Winter genug Zeit, seine Wurzeln auszubilden.
- Der richtige Standort: Am besten gedeiht der Aprikosenbaum an einem sonnigen, warmen und windgeschützten Platz. Auch pralle Sonne macht dem Obstbaum nichts aus. In kälteren Lagen kannst du den Aprikosenbaum auch gut als Spalierobst an eine nach Süden ausgerichtete Hauswand pflanzen, wo er besser vor Frost geschützt ist.
- Der richtige Boden: Leicht sandige, gut durchlässige Erde mit einem hohen Gehalt an Humus ist für den Aprikosenbaum ideal. Wichtig: Der Boden darf nicht zu nass sein.
Aprikosenbaum ins Beet pflanzen:
- Hebe als Erstes das Pflanzloch aus. Dieses solltest du ein Drittel tiefer graben, als der Wurzelballen hoch ist und etwa zweimal so breit.
- Lockere die Erde am Boden des Lochs mit einer Hacke auf und lege eine dünne Schicht aus Kieselsteinen aus. Diese sogenannte „Drainage-Schicht“ sorgt dafür, dass das Gießwasser besser abläuft und sich nicht staut.
- Setze jetzt einen Stützpfahl in die aufgelockerte Erde ein. Er sollte in etwa genauso hoch sein wie der Stamm des Aprikosenbaums.
- Mische die ausgehobene Pflanzerde mit reichlich Kompost und Hornspänen.
- Setze den Aprikosenbaum so in das Pflanzloch, dass die Veredelungsstelle am unteren Stamm noch etwa fünf Zentimeter über der Erdoberfläche liegt.
- Fülle das Loch wieder mit der Erdmischung und tritt die Erde leicht fest. Vergiss nicht, den Baum zum Schluss großzügig anzugießen.
Aprikosenbaum im Kübel pflanzen
Herrscht in deiner Region ein etwas raueres und kühles Klima, kannst du den Aprikosenbaum auch im Kübel pflanzen. Am besten eignen sich dafür Bäume, die in Säulenform wachsen und maximal 220 Zentimeter groß werden. Gehe beim Pflanzen folgendermaßen vor:
- Suche dir einen Pflanztopf mit etwa 30 Litern Fassungsvermögen und einem Loch in der Mitte. Dieses verhindert, dass sich später Staunässe bildet.
- Lege am Boden des Topfes eine dünne Drainage-Schicht aus Kies oder Tonscherben aus.
- Mische jetzt in einem separaten Behälter etwas Gartenerde mit Kompost und Hornspänen.
- Verteile eine Schicht des Erde-Kompost-Gemischs auf der Drainage-Schicht.
- Setze das Bäumchen in den Kübel.
- Fülle den Kübel schrittweise mit der restlichen Erdmischung auf und drücke sie dabei immer wieder leicht an.
- Zusätzlich kannst du wieder einen Stützpfahl in die Erde setzen.
- Gieße den Aprikosenbaum zum Schluss großzügig mit Regenwasser an.
Die richtige Pflege für den Aprikosenbaum
Damit sich dein junger Aprikosenbaum gut entwickelt, musst du ihn richtig pflegen. Mit den folgenden Tipps sicherst du dir im Sommer eine reiche Aprikosenernte:
- Gießen: Zu feuchte Böden und Staunässe verträgt der Aprikosenbaum gar nicht gut. Deshalb solltest du erwachsene Bäume nur in langen Trockenphasen zusätzlich gießen. Die Erde von jungen Aprikosenbäumen musst du dagegen leicht feucht halten. Gieße sie aber erst, wenn die obere Erdschicht leicht angetrocknet ist. Verwende vorzugsweise Regenwasser oder entkalktes Leitungswasser. Mit einer dünnen Mulchschicht aus Herbstlaub oder Rindenmulch verhinderst du, dass der Boden zu schnell austrocknet.
- Düngen: Von März bis Juli solltest du den Aprikosenbaum einmal im Monat düngen, um ihn beim Wachstum zu unterstützen. Nutze dafür vor allem organischen Dünger und Kompost, den du unter die Erde hebst.
- Überwintern: Der Aprikosenbaum selbst ist winterhart, trotzdem freut er sich über etwas Unterstützung in der kalten Jahreszeit. Den Wurzelbereich kannst du mit Stroh oder Herbstlaub vor Frost schützen. Die intensive Wintersonne kann in Kombination mit den frostigen Temperaturen dafür sorgen, dass sich Risse in der Baumrinde bilden. Verhindern kannst du das, indem du ein paar Holzlatten zum Schutz schräg an den Stamm lehnst. Aprikosenbäume im Kübel kannst du über den Winter einfach an einen frostfreien, hellen Platz stellen.
- Krankheiten und Schädlinge: Ist das Frühjahr sehr feucht, kann der Aprikosenbaum von der Monilia-Spitzendürre befallen werden. Auch die Schrotschusskrankheit und die Kräuselkrankheit sind eine Gefahr. Die meisten Krankheiten kannst du vermeiden, indem du den Baum an einen passenden Standort setzt und regelmäßig mit stärkender Brennnesseljauche gießt.
Aprikosenbaum schneiden: So machst du es richtig
Wie die meisten Obstbäume solltest du den Aprikosenbaum schneiden, damit er genug Luft und Sonne abbekommt. Der beste Zeitpunkt ist nach der Ernte im Herbst. So gehst du dabei vor:
- Beseitige zuerst die Konkurrenztriebe zum zentralen Leittrieb. Besonders im ersten und zweiten Jahr nach dem Pflanzen ist das wichtig, damit der Aprikosenbaum die richtige Form bekommt. Schneide immer knapp oberhalb einer nach außen gerichteten Knospe.
- Entferne tote und abgestorbene Äste, um die Krone auszulichten.
- Schneide nach innen wachsende und senkrecht nach oben gerichtete Triebe ab.
Tipp: Schneide die Äste immer leicht schräg ab und benutze nur scharfe Gartenscheren. So verhinderst du, dass die Schnittstellen unnötig gequetscht werden.
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